In der heutigen Gesellschaft wachsen Kinder häufig in einer sinnesfeindlichen Umwelt auf, denn die heutige Zeit wird beherrscht von audiovisuellen Medien. Das hat zur Folge, dass sich das körperlich-sinnliche Erleben oft nur auf die Bereiche des Sehens und Hörens beschränkt. Diese beiden Sinne allein funktionieren aber nicht, wenn die anderen, die körpernahen Sinne, nicht beteiligt sind. Um zu funktionieren und um sich weiterentwickeln zu können, brauchen alle Sinne Anregung und Training. Verstärkt fallen bei Schülern in Grundschulen Wahrnehmungsstörungen, wie zum Beispiel eine unausgeprägte Körper-wahrnehmung, unkoordinierte Bewegungen, sowie Probleme beim Lesen, Schreiben und Rechnen, auf. Der ständige Konsum von audiovisuellen Medien wie Fernsehen, Computer und MP3-Player führen dazu, dass viele Kinder nicht mehr in der Lage sind, weniger aggressive Reize überhaupt noch wahrzunehmen. Es besteht also eine große Notwendigkeit, Kindern in der Schule durch das Sammeln von eigenen Erfahrungen zu einer differenzierten und bewussten Wahrnehmung zu verhelfen.
Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Behandlung der Sinnesorgane aus dem übergeordneten Thema „Körper des Menschen“ in Verbindung mit den Arbeitsformen „Objekterkundung“ und „Experiment“. Es soll dabei aufgezeigt werden, welche Möglichkeiten bestehen, die Bau- und Funktionsweise der Sinne im Rahmen des Sachunterrichts, schwerpunktmäßig mit Hilfe dieser Arbeitsformen, zu behandeln. Ausgehend von der oben skizzierten heutigen Lebenswirklichkeit von vielen Kindern und deren Folgen möchte ich in dieser Arbeit untersuchen, inwieweit das Thema „Sinne“ im Sachunterricht der 2. Klasse thematisiert werden kann. Dabei möchte ich insbesondere herausstellen, welche Bedeutung die oben genannten Arbeitsformen dafür haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Einordnung des Themas Sinne in das niedersächsische Kerncurrikulum (2006)
- Sachlicher Hintergrund
- Die Sinne (allgemein)
- Der Bau und die Funktionen der Sinnesorgane
- Das Auge
- Das Ohr
- Die Nase
- Die Zunge
- Die Haut
- Objekterkundung und Experimente
- Einordnung in die Arbeitsformen des Sachunterrichts (nach Borsum 1985)
- Begriffsbestimmungen
- Zusammenhänge und Unterschiede (nach Borsum 1985)
- Die Objekterkundung (nach Borsum 1985)
- Das Experiment
- Beispiele von Objekterkundungen und Experimenten
- Zum Sehsinn
- Erkundung des Auges/das Sehsinns
- Experimente zum räumlichen Sehen: „Warum haben wir zwei Augen?“
- Wir brauchen zwei Augen um Entfernungen abzuschätzen
- Jedes Auge nimmt ein unterschiedliches Bild wahr
- Zum Hörsinn
- Erkundung des Ohres/des Hörsinns
- Experiment zum Richtungshören: „Warum haben wir zwei Ohren?“
- Experiment zum Sichtbarmachen von Schallwellen: „Wie gelangen Geräusche in unser Ohr?“ oder „Was sind Geräusche?“
- Zum Riech- und Geschmackssinn
- Erkundung der Nase und der Zunge
- Experimente zum Zusammenspiel von Geruchs- und Geschmackssinn
- Schmecken ohne Riechsinn: „Warum schmecken wir nichts, wenn wir erkältet sind?“
- Dominante Gerüche: „Hat der Geruch etwas mit dem Geschmack zu tun?“
- Experiment zu den Geschmackszonen auf der Zunge: „Wie nehmen wir unterschiedliche Geschmäcker wahr?“
- Experiment zur Funktion des Speichels: „Warum ist unsere Zunge feucht?“
- Zum Tastsinn
- Erkundung der Haut/des Tastsinns/des Temperatursinns
- Experiment zur Berührungsempfindlichkeit
- Experiment zum Temperaturempfinden
- Unterrichtsskizze
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert die Bedeutung der menschlichen Sinne im Kontext des Sachunterrichts in der Klassenstufe 2, insbesondere im Hinblick auf die Arbeitsformen „Objekterkundung“ und „Experiment“.
- Einordnung der Thematik „Sinne“ in das niedersächsische Kerncurriculum (2006)
- Detaillierte Beschreibung des Baus und der Funktionsweise der einzelnen Sinnesorgane
- Untersuchung der Arbeitsformen „Objekterkundung“ und „Experiment“ im Sachunterricht
- Praktische Beispiele für Objekterkundungen und Experimente zu den verschiedenen Sinnen
- Bewertung der Bedeutung dieser Arbeitsformen für das Verständnis der menschlichen Wahrnehmung und die Entwicklung einer differenzierten und bewussten Wahrnehmung bei Schülern
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die heutige sinnesfeindliche Umwelt und die Notwendigkeit, Kindern durch aktives Erleben eine bewusste Wahrnehmung zu ermöglichen. Kapitel 2 ordnet die Thematik „Sinne“ in das niedersächsische Kerncurriculum (2006) ein. Kapitel 3 liefert einen sachlichen Hintergrund zu den Sinnen allgemein und beleuchtet den Bau und die Funktionsweise der einzelnen Sinnesorgane.
Kapitel 4 widmet sich den Arbeitsformen „Objekterkundung“ und „Experiment“, ihre Einordnung in den Sachunterricht sowie die spezifischen Merkmale beider Formen. Die folgenden Kapitel (5.1 - 5.4) präsentieren konkrete Beispiele für Objekterkundungen und Experimente, die im Sachunterricht der 2. Klasse zur Erarbeitung des Seh-, Hör-, Riech- und Geschmackssinns sowie des Tastsinns eingesetzt werden können. Die Arbeit endet mit einer Unterrichtsskizze und einem Fazit.
Schlüsselwörter
Sinne, Sinnesorgane, Objekterkundung, Experiment, Sachunterricht, Wahrnehmung, Klassenstufe 2, Kerncurriculum, niedersächsisch, Körper des Menschen, Bau, Funktion, Sehsinn, Hörsinn, Riechsinn, Geschmackssinn, Tastsinn, Didaktik, Unterrichtspraxis
- Citar trabajo
- Susan-Deniz Tümer (Autor), 2008, Die Sinne – Bau- und Funktionsweise , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158530