Diese Hausarbeit untersucht die Darstellung und Funktion der Mutterfigur in Hartmanns von Aue "Gregorius", einem mittelhochdeutschen Versroman aus dem 12. Jahrhundert. Im Zentrum steht die ambivalente Inszenierung der Mutter als Ursprung von Schuld, aber auch als Ausgangspunkt von Läuterung und göttlicher Gnade. Die Arbeit analysiert, wie die Mutter zwischen Tabu, Sühne und Heilserwartung dargestellt wird und welche Rolle sie im moralisch-theologischen Spannungsfeld des Textes spielt. Dabei wird gezeigt, wie die Figur zur Spiegelung zentraler Themen wie Inzest, göttliche Vorsehung und spiritueller Transformation dient – und somit weit mehr ist als nur ein Randcharakter im Sündenschicksal Gregorius’.
- Citar trabajo
- Marina Krieger (Autor), 2025, Die Inszenierung der Mutter in Hartmanns "Gregorius", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1586668