Kaum kamen Rollenbilder und Geschlechterstereotypen so sehr ins Wanken wie heute. Spätestens nach der öffentlichkeitswirksamen Metoo-Debatte und der wachsenden Aufdeckung sexueller Gewalt wird klar: Das klassische Bild von Männlichkeit gerät aus den Fugen und Bedarf einer grundlegenden Erneuerung. Innerhalb der feministischen Forschung werden Männer und Männlichkeit erst seit kurzer Zeit beleuchtet. Doch ist nicht gerade der weiße heterosexuelle Cis-Mann (im Folgenden zur Vereinfachung Mann) als privilegiertes Geschlecht ein entscheidender Faktor für einen erfolgreichen (Queer)Feminismus? Männer bilden fast die Hälfte der Weltbevölkerung. Kann eine gleichberechtigte Gesellschaft und eine Gleichheit aller Geschlechter in einem androzentrisch, maskulinistisch und heteronormativ geprägten System also nicht nur dann erreicht werden, wenn das Bild von Männlichkeit als solches grundlegend in Frage gestellt wird? Müssen sich nicht auch Männer im Rahmen eines queer-feministischen Kontextes ändern, bevor es Frauen* und LGBTQI*s tun? Und profitieren nicht auch Männer von einem Feminismus in Form einer Befreiung aus hartnäckigen Geschlechterrollen und wie leiden Männer unter dem Patriarchat? Wie werden Männer überhaupt zu Feministen?
Auf Basis der im feministischen Kontext recht radikalen Hypothese `Feminismus braucht Feministen ́ (Anm.: absichtlich nicht gegendert) im Rahmen einer umfassenden Beearbeitung einschlägiger Literatur werden all solche Fragen beantwortet sowie die Hypothese analysiert und untermauert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Warum Männerforschung?
- 3. Konstruktionen von Männlichkeiten
- 3.1 Hegemoniale Männlichkeit
- 3.2 Männliche Herrschaft
- 4. Männlichkeit – Ein psychoanalytischer Exkurs
- 5. Wie Männer Feministen werden
- 5.1 Männer und Jungen – Opfer des Patriarchats
- 5.2 Männlichkeit – Heterosexualität, Homosexualität und Homophobie
- 5.3 Was können wir beitragen?
- 6. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Rolle von Männern im (Queer-)Feminismus und fragt nach den Möglichkeiten einer grundlegenden Veränderung des Bildes von Männlichkeit für eine gleichberechtigte Gesellschaft. Die Hypothese lautet: "Feminismus braucht Feministen". Die Arbeit stützt sich auf Literaturarbeit und analysiert verschiedene Konzepte von Männlichkeit.
- Konstruktionen von Männlichkeit und die Bedeutung der Männerforschung
- Männer als Adressaten des Feminismus
- Der Einfluss patriarchaler Strukturen auf Männer und Jungen
- Die Rolle von Heterosexualität, Homosexualität und Homophobie in der Konstruktion von Männlichkeit
- Möglichkeiten eines gesamtgeschlechtlichen Queerfeminismus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale These auf, dass Feminismus die aktive Beteiligung männlicher Feminist*innen benötigt, um erfolgreich zu sein. Sie argumentiert, dass das traditionelle Bild von Männlichkeit einer grundlegenden Erneuerung bedarf und dass Männer von einer Befreiung aus starren Geschlechterrollen profitieren können. Die Arbeit fokussiert auf die Untersuchung der Konzepte von Männlichkeit und wie Männer zu Feminist*innen werden können.
2. Warum Männerforschung?: Dieses Kapitel betont die Notwendigkeit der Männerforschung innerhalb feministischer Diskurse. Es kritisiert den bisherigen Ausschluss von Männern aus feministischer Forschung und argumentiert, dass eine umfassende Betrachtung von Männlichkeit essentiell ist, um die gesellschaftliche Relevanz des Feminismus wissenschaftlich zu fundieren. Die Autorin verweist auf die Notwendigkeit einer kritischen, parteiischen Perspektive in der Männerforschung, um die Unterdrückung durch das Patriarchat zu überwinden.
3. Konstruktionen von Männlichkeiten: Dieses Kapitel befasst sich mit unterschiedlichen Konstruktionen von Männlichkeit. Es wird auf das Modell der hegemonialen Männlichkeit nach Connell und auf Bourdieus Konzept der männlichen Herrschaft eingegangen. Ein kurzer Exkurs in die psychoanalytische Männerforschung soll einen fundierten Kontext für heutige Männlichkeiten liefern. Die Kapitel untermauert die Bedeutung verschiedener theoretische Ansätze zum Verständnis von Männlichkeit.
4. Männlichkeit – Ein psychoanalytischer Exkurs: (Da der Text keine expliziten Informationen über den Inhalt dieses Kapitels enthält, kann hier nur eine Platzhalter-Zusammenfassung eingefügt werden.) Dieses Kapitel befasst sich mit psychoanalytischen Perspektiven auf Männlichkeit und trägt zu einem umfassenderen Verständnis des Themas bei. Der Text erwähnt diesen Exkurs nur flüchtig, deswegen kann keine tiefgründige Zusammenfassung gegeben werden.
5. Wie Männer Feministen werden: Dieses Kapitel untersucht, wie Männer und Männlichkeiten Adressaten von Feminismen werden können und wie sie aus heteronormativen und maskulinistischen Rollenbildern ausbrechen. Es analysiert, wie Männer und Jungen unter patriarchalen Strukturen leiden und welchen Einfluss das Verhältnis von Männern zu Homosexualität auf ihr Verhalten hat. Es enthält schließlich Vorschläge für die Umsetzung eines gesamtgeschlechtlichen Queerfeminismus.
Schlüsselwörter
Männlichkeit, (Queer-)Feminismus, Männerforschung, Patriarchat, Hegemoniale Männlichkeit, Geschlechterrollen, Homosexualität, Homophobie, Gleichberechtigung, Gender, Diversity.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in der Arbeit mit dem Titel "Männerforschung im (Queer-)Feminismus"?
Die Arbeit untersucht die Rolle von Männern im (Queer-)Feminismus und fragt nach Möglichkeiten, das Bild von Männlichkeit für eine gleichberechtigte Gesellschaft grundlegend zu verändern. Die These ist, dass Feminismus männliche Feminist*innen benötigt. Die Arbeit basiert auf Literaturarbeit und analysiert verschiedene Konzepte von Männlichkeit.
Was sind die Themenschwerpunkte der Arbeit?
Die Arbeit konzentriert sich auf folgende Schwerpunkte:
- Konstruktionen von Männlichkeit und die Bedeutung der Männerforschung.
- Männer als Adressaten des Feminismus.
- Der Einfluss patriarchaler Strukturen auf Männer und Jungen.
- Die Rolle von Heterosexualität, Homosexualität und Homophobie in der Konstruktion von Männlichkeit.
- Möglichkeiten eines gesamtgeschlechtlichen Queerfeminismus.
Was ist die Hauptaussage der Einleitung?
Die Einleitung argumentiert, dass Feminismus die aktive Beteiligung männlicher Feminist*innen braucht, um erfolgreich zu sein. Sie betont, dass das traditionelle Bild von Männlichkeit einer grundlegenden Erneuerung bedarf und dass Männer von einer Befreiung aus starren Geschlechterrollen profitieren können.
Warum ist Männerforschung aus feministischer Sicht wichtig?
Die Arbeit argumentiert, dass eine umfassende Betrachtung von Männlichkeit essentiell ist, um die gesellschaftliche Relevanz des Feminismus wissenschaftlich zu fundieren. Eine kritische, parteiische Perspektive in der Männerforschung ist notwendig, um die Unterdrückung durch das Patriarchat zu überwinden.
Welche Konzepte von Männlichkeit werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit unterschiedlichen Konstruktionen von Männlichkeit, einschließlich des Modells der hegemonialen Männlichkeit nach Connell und Bourdieus Konzept der männlichen Herrschaft. Ein psychoanalytischer Exkurs wird ebenfalls erwähnt.
Wie können Männer Feminist*innen werden?
Die Arbeit untersucht, wie Männer und Männlichkeiten Adressaten von Feminismen werden können und wie sie aus heteronormativen und maskulinistischen Rollenbildern ausbrechen. Sie analysiert, wie Männer und Jungen unter patriarchalen Strukturen leiden und welchen Einfluss das Verhältnis von Männern zu Homosexualität auf ihr Verhalten hat. Sie enthält schließlich Vorschläge für die Umsetzung eines gesamtgeschlechtlichen Queerfeminismus.
Welche Schlüsselwörter sind mit der Arbeit verbunden?
Die Schlüsselwörter sind: Männlichkeit, (Queer-)Feminismus, Männerforschung, Patriarchat, Hegemoniale Männlichkeit, Geschlechterrollen, Homosexualität, Homophobie, Gleichberechtigung, Gender, Diversity.
- Arbeit zitieren
- Marc Günther (Autor:in), 2018, Männlichkeit im (Queer)Feminismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1587272