Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Besonderheit von Anachronien, indem Genettes Analepsenmodell genauer untersucht wird. Um das Potenzial und die Grenzen dieses Modells näher zu erörtern, wird Anna Seghers Werk "Der Ausflug der toten Mädchen" herangezogen. Die Arbeit verfolgt demnach das Ziel, herauszufinden, inwiefern Genettes Überlegungen zur Einteilung von Analpesen sinnvoll sind und inwiefern die Einteilung weiter ausdifferenziert werden sollte.
Genettes Analepsenmodell wurde in der Forschung vielfach aufgegriffen und bietet auch in zahlreichen Einführungswerken zum Thema Erzähltextanalyse ein Grundgerüst. So übernehmen beispielsweise Lahn und Meister die von Genette entworfene Einteilung in großen Teilen, während Kindt und Köppe sowie Martínez und Scheffel die Ansätze Genettes aufnehmen, aber mithilfe von späteren Theorien zur Analepse, beispielsweise von Lämmert oder Stanzel, erweitern. Avanessian und Hennig hingegen üben deutliche Kritik an Genettes Theorien.
Im Folgenden wird zunächst Genettes Analepsenmodell wiedergegeben, bevor auf die Kritik an ebendiesem Modell eingegangen wird. Anschließend wird die zur Analyse herangezogene Quellengrundlage vorgestellt, bevor die eigentliche Analyse beginnt. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der Erkenntnisse.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Genettes Analepsenmodell
- 2.1. Theoriegrundlagen
- 2.2. Kritik an Genette
- 3. Anwendung von Genette auf Seghers
- 3.1. Der Ausflug der toten Mädchen
- 3.2. Die Basiserzählung
- 3.3. Allgemeine Auffälligkeiten
- 3.4. Analyse der auf Leni bezogenen Analepse
- 3.5. Analyse der auf die Ankunft der Jungen bezogenen Analepse
- 4. Fazit
- 5. Quellen und Literaturverzeichnis
- 5.1. Quellenverzeichnis
- 5.2. Literaturverzeichnis
- 6. Anhang
- 6.1. Überblicksdarstellung des Analepsenmodells nach Genette
- 6.2. Beispielsdarstellung des Analepsenmodells nach Genette
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht Genettes Analepsenmodell anhand von Anna Seghers' "Der Ausflug der toten Mädchen". Ziel ist es, die Anwendbarkeit und mögliche Grenzen des Modells zu erörtern und zu prüfen, ob eine weitergehende Ausdifferenzierung sinnvoll ist. Die Arbeit analysiert, wie Genettes Kategorien die Analepsen in Seghers' Werk erfassen und welche Aspekte möglicherweise übersehen werden.
- Anwendung von Genettes Analepsenmodell auf ein literarisches Werk
- Kritisches Hinterfragen der Kategorien und Definitionen Genettes
- Analyse der Erzählstruktur und -technik in "Der Ausflug der toten Mädchen"
- Untersuchung des Verhältnisses von erzählter Zeit und Erzählzeit
- Erörterung der Funktion von Analepsen in der Erzählung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Anachronien in Erzähltexten ein und stellt Genettes Analepsenmodell als analytisches Werkzeug vor. Sie beschreibt das Ziel der Arbeit: die Untersuchung der Anwendbarkeit und möglichen Grenzen von Genettes Modell anhand von Anna Seghers' "Der Ausflug der toten Mädchen". Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und erwähnt die Relevanz von Genettes Modell in der Erzähltextanalyse sowie bestehende Kritikpunkte.
2. Genettes Analepsenmodell: Dieses Kapitel beschreibt Genettes Theorie der Analepsen, beginnend mit den grundlegenden Definitionen und der Problematik der "Basiserzählung". Es werden die verschiedenen Kategorien von Analepsen nach Genette (externe, interne, gemischte Analepsen; partielle und komplette Analepsen; homodiegetische und heterodiegetische Analepsen; kompletive und repetitive Analepsen) detailliert erläutert. Der Abschnitt betont die Bedeutung der zeitlichen Einordnung und des thematischen Zusammenhangs zwischen Analepse und Basiserzählung.
2.2. Kritik an Genette: Dieser Abschnitt beleuchtet die Kritik an Genettes Modell. Es wird die Ungenauigkeit der Definition der "Basiserzählung" hervorgehoben und die Erweiterungsmöglichkeiten des Modells durch die Integration von Lämmerts Kategorien ("aufbauende" und "auflösende" Rückwendung) diskutiert. Zusätzlich wird die fehlende Unterscheidung zwischen figural und narratorial motivierten Analepsen nach Lahn und Meister thematisiert. Diese Kritikpunkte werden als Grundlage für die nachfolgende Textanalyse präsentiert.
3. Anwendung von Genette auf Seghers: Dieses Kapitel wendet Genettes Analepsenmodell auf Anna Seghers' "Der Ausflug der toten Mädchen" an. Es beschreibt die Erzählstruktur des Werkes, das durch die Rückblenden der Ich-Erzählerin Netty gekennzeichnet ist, und hebt die Verflechtung von Analepsen und Prolepsen hervor. Die autobiografischen Elemente des Werkes und die Verbindung von Fiktion und Realität werden angesprochen. Die Arbeit konzentriert sich auf ausgewählte Analepsen zur Veranschaulichung der Anwendung von Genettes Modell.
Schlüsselwörter
Analepse, Genette, Erzähltextanalyse, Anachronie, Anna Seghers, Der Ausflug der toten Mädchen, Basiserzählung, Erzählzeit, erzählte Zeit, homodiegetisch, heterodiegetisch, kompletiv, repetitiv, Lämmert, figural, narratorial.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Inhalt des Inhaltsverzeichnisses?
Das Inhaltsverzeichnis umfasst folgende Punkte: 1. Einleitung, 2. Genettes Analepsenmodell (mit Theoriegrundlagen und Kritik), 3. Anwendung von Genette auf Seghers (mit Analyse von "Der Ausflug der toten Mädchen", der Basiserzählung, allgemeinen Auffälligkeiten, einer Analyse der auf Leni bezogenen Analepse und der auf die Ankunft der Jungen bezogenen Analepse), 4. Fazit, 5. Quellen und Literaturverzeichnis (mit Quellen- und Literaturverzeichnis), 6. Anhang (mit Überblicksdarstellung und Beispieldarstellung des Analepsenmodells nach Genette).
Was sind die Zielsetzung und Themenschwerpunkte der Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht Genettes Analepsenmodell anhand von Anna Seghers' "Der Ausflug der toten Mädchen". Ziel ist es, die Anwendbarkeit und mögliche Grenzen des Modells zu erörtern und zu prüfen, ob eine weitergehende Ausdifferenzierung sinnvoll ist. Die Themenschwerpunkte sind: Anwendung von Genettes Analepsenmodell auf ein literarisches Werk, kritisches Hinterfragen der Kategorien und Definitionen Genettes, Analyse der Erzählstruktur und -technik in "Der Ausflug der toten Mädchen", Untersuchung des Verhältnisses von erzählter Zeit und Erzählzeit, Erörterung der Funktion von Analepsen in der Erzählung.
Was sind die Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel?
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Anachronien in Erzähltexten ein und stellt Genettes Analepsenmodell als analytisches Werkzeug vor. Sie beschreibt das Ziel der Arbeit: die Untersuchung der Anwendbarkeit und möglichen Grenzen von Genettes Modell anhand von Anna Seghers' "Der Ausflug der toten Mädchen". Die Einleitung skizziert den Aufbau der Arbeit und erwähnt die Relevanz von Genettes Modell in der Erzähltextanalyse sowie bestehende Kritikpunkte.
2. Genettes Analepsenmodell: Dieses Kapitel beschreibt Genettes Theorie der Analepsen, beginnend mit den grundlegenden Definitionen und der Problematik der "Basiserzählung". Es werden die verschiedenen Kategorien von Analepsen nach Genette (externe, interne, gemischte Analepsen; partielle und komplette Analepsen; homodiegetische und heterodiegetische Analepsen; kompletive und repetitive Analepsen) detailliert erläutert. Der Abschnitt betont die Bedeutung der zeitlichen Einordnung und des thematischen Zusammenhangs zwischen Analepse und Basiserzählung.
2.2. Kritik an Genette: Dieser Abschnitt beleuchtet die Kritik an Genettes Modell. Es wird die Ungenauigkeit der Definition der "Basiserzählung" hervorgehoben und die Erweiterungsmöglichkeiten des Modells durch die Integration von Lämmerts Kategorien ("aufbauende" und "auflösende" Rückwendung) diskutiert. Zusätzlich wird die fehlende Unterscheidung zwischen figural und narratorial motivierten Analepsen nach Lahn und Meister thematisiert. Diese Kritikpunkte werden als Grundlage für die nachfolgende Textanalyse präsentiert.
3. Anwendung von Genette auf Seghers: Dieses Kapitel wendet Genettes Analepsenmodell auf Anna Seghers' "Der Ausflug der toten Mädchen" an. Es beschreibt die Erzählstruktur des Werkes, das durch die Rückblenden der Ich-Erzählerin Netty gekennzeichnet ist, und hebt die Verflechtung von Analepsen und Prolepsen hervor. Die autobiografischen Elemente des Werkes und die Verbindung von Fiktion und Realität werden angesprochen. Die Arbeit konzentriert sich auf ausgewählte Analepsen zur Veranschaulichung der Anwendung von Genettes Modell.
Welche Schlüsselwörter werden verwendet?
Die Schlüsselwörter sind: Analepse, Genette, Erzähltextanalyse, Anachronie, Anna Seghers, Der Ausflug der toten Mädchen, Basiserzählung, Erzählzeit, erzählte Zeit, homodiegetisch, heterodiegetisch, kompletiv, repetitiv, Lämmert, figural, narratorial.
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- Anna Gäng (Author), 2025, Anna Seghers’ "Der Ausflug der toten Mädchen" analysiert mit Gérard Genettes Theorie der Analepse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1587280