Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich mit der Besonderheit von Anachronien, indem Genettes Analepsenmodell genauer untersucht wird. Um das Potenzial und die Grenzen dieses Modells näher zu erörtern, wird Anna Seghers Werk "Der Ausflug der toten Mädchen" herangezogen. Die Arbeit verfolgt demnach das Ziel, herauszufinden, inwiefern Genettes Überlegungen zur Einteilung von Analpesen sinnvoll sind und inwiefern die Einteilung weiter ausdifferenziert werden sollte.
Genettes Analepsenmodell wurde in der Forschung vielfach aufgegriffen und bietet auch in zahlreichen Einführungswerken zum Thema Erzähltextanalyse ein Grundgerüst. So übernehmen beispielsweise Lahn und Meister die von Genette entworfene Einteilung in großen Teilen, während Kindt und Köppe sowie Martínez und Scheffel die Ansätze Genettes aufnehmen, aber mithilfe von späteren Theorien zur Analepse, beispielsweise von Lämmert oder Stanzel, erweitern. Avanessian und Hennig hingegen üben deutliche Kritik an Genettes Theorien.
Im Folgenden wird zunächst Genettes Analepsenmodell wiedergegeben, bevor auf die Kritik an ebendiesem Modell eingegangen wird. Anschließend wird die zur Analyse herangezogene Quellengrundlage vorgestellt, bevor die eigentliche Analyse beginnt. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der Erkenntnisse.
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- Anna Gäng (Author), 2025, Anna Seghers’ "Der Ausflug der toten Mädchen" analysiert mit Gérard Genettes Theorie der Analepse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1587280