Seit mehreren Jahren arbeite ich haupt- und ehrenamtlich in der
Behindertenarbeit, überwiegend in der integrativen Arbeit.
Diese Erfahrungen und mein Interesse am Wassersport führten dazu, dass ich im
Februar 2000 Gründungsmitglied eines Wassersportvereins, dem W.A.L. e.V.
Wassersport Action Lebensfreude, wurde.
Der Verein fördert den Wassersport für behinderte und nichtbehinderte Menschen.
Ich arbeite in diesem Verein seit der Gründung vor über zwei Jahren ehrenamtlich
aktiv mit und bin seit Februar dieses Jahres (2002) im Vorstand.
Zur Zeit bieten wir im Verein überwiegend im Motorbootbereich Angebote wie
Wasserski, Tube und Wasserscooter an oder bieten die Möglichkeit eine Stadt
vom Wasser aus kennen zu lernen und sie dadurch aus einem ganz anderen
Blickwinkel zu betrachten.
Die Begeisterung der Teilnehmer mit den unterschiedlichsten Behinderungen,
wenn sie eigenständig ein sieben Meter langes Boot steuern oder in einem Reifen
sitzend hinter einem Motorboot über die Donau gezogen werden, zeigt mir die
Wichtigkeit der Arbeit des Vereins. Wenn sich die Teilnehmenden getraut haben
die angebotenen Aktivitäten auszuprobieren, steigt ihr Selbstbewusstsein enorm.
Im September 2000 waren wir mit unserem Wassersportverein als Aussteller auf
der Rehabilitationsmesse Rehab in Nürnberg vertreten.
Dort konnte ich feststellen, dass viele behinderte Menschen, vor allem mit einer
körperlichen Behinderung, das Tauchen sehr gerne ausprobieren oder lernen
möchten und viele Messebesucher Interesse an einem Tauchschein hatten.
Da Tauchen zu den Wassersportarten zählt und die meisten Vereinsmitglieder,
wie auch ich, begeisterte Taucher sind, haben wir es uns zum Ziel gesetzt,
Tauchen in die Angebotspalette des Vereins mit aufzunehmen.
Nachdem bisher keiner von uns Mitgliedern die entsprechende Ausbildung hat, um
behinderten oder nichtbehinderten Menschen das Tauchen zu lernen bzw. den Erwerb eines Tauchscheins zu ermöglichen, sind wir auf der Suche nach einem
entsprechenden Referenten für diese Tätigkeit.
Aus diesen Gründen interessiere ich mich sehr für das Tauchen mit behinderten
Menschen und habe das entsprechende Thema für meine Diplomarbeit
ausgewählt.
Um den Lesefluss nicht zu stören, benutzte ich durchgehend die männliche
Sprachform.
Inhaltsverzeichnis
- 2. Begriffliche Gesichtspunkte und ihre Bedeutung
- 2.1. Der Begriff Behinderung
- 2.1.1. Definition
- 2.1.2. Kurzbeschreibungen zu speziellen Behinderungsarten
- 2.2. Der Begriff Integration
- 2.2.1. Definition
- 2.2.2. Integrationspädagogische Prinzipien
- 2.2.3. Hindernisse bei der Umsetzung der Integration
- 2.2.4. Hilfsmittel zur Überwindung der Barrieren
- 2.2.5. Die Bedeutung von Freizeit für die soziale Integration
- 2.2.5.1. Der Begriff Freizeit
- 2.2.5.2. Freizeit als Handlungsfeld der sozialen Integration
- 2.3. Sport in der sozialen Arbeit
- 2.3.1. Der Begriff Sport
- 2.3.2. Behindertensport
- 2.3.2.1. Der Begriff Behindertensport
- 2.3.2.2. Wirkungen und Bedeutung des Sports
- 2.3.2.3. Freizeitsport als Integrationshilfe
- 3. Tauchen
- 3.1. Definition
- 3.2. Die Besonderheiten des Elements Wasser
- 4. Tauchen mit Menschen mit Behinderung
- 4.1. Tauchtauglichkeit von Menschen mit einer Behinderung
- 4.2. Erwerb eines Tauchscheins für Menschen mit Behinderung
- 4.3. Tauchen ohne Tauchschein
- 4.3.1. Projekte
- 4.4. Anforderungen an die Tauchlehrer und Tauchbegleiter
- 4.5. Spezielle Ausrüstung für Taucher mit einer Behinderung
- 4.6. Bauliche Voraussetzungen
- 4.6.1. Geeignete Zugangsmöglichkeiten
- 4.6.2. Behindertengerechte Tauchplätze
- 4.7. Besonderheiten des Tauchens für Menschen mit spezifischen Behinderungen
- 4.7.1. Besonderheiten des Tauchens bei körperbehinderten Menschen
- 4.7.2. Besonderheiten des Tauchens bei sehbehinderten und blinden Menschen
- 4.7.3. Besonderheiten des Tauchens bei gehörgeschädigten und gehörlosen Menschen
- 4.8. Tauchen als Integrationssport
- 5. Praktischer Teil
- 5.1. Die Einrichtung
- 5.2. Die Durchführung des Projekts
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Möglichkeiten des Tauchsports zur Integration von Menschen mit Behinderungen. Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen dieser integrativen Sportart zu beleuchten und anhand praktischer Projekte zu verdeutlichen.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs „Behinderung“ und „Integration“
- Die Rolle des Sports, insbesondere des Behindertensportes, in der sozialen Arbeit
- Die Besonderheiten des Tauchsports und seine Eignung für Menschen mit verschiedenen Behinderungsarten
- Praktische Umsetzung von integrativen Tauchprojekten und deren Ergebnisse
- Anforderungen an Tauchlehrer, Ausrüstung und Infrastruktur
Zusammenfassung der Kapitel
2. Begriffliche Gesichtspunkte und ihre Bedeutung: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit. Es definiert den Begriff „Behinderung“ und differenziert zwischen verschiedenen Behinderungsarten. Weiterhin wird der Begriff „Integration“ umfassend erläutert, inklusive integrativer Prinzipien, Hindernissen bei der Umsetzung und notwendigen Hilfsmitteln. Die Bedeutung von Freizeit und Sport in der sozialen Integration wird detailliert dargestellt, wobei der Schwerpunkt auf der Rolle des Sports als Integrationsinstrument liegt. Der Abschnitt verbindet die Konzepte von Behinderung, Integration und Sport, um ein solides Fundament für die folgenden Kapitel zu schaffen. Die verschiedenen Definitionen und ihre Implikationen für die Integration von Menschen mit Behinderungen in den Tauchsport werden hier sorgfältig analysiert und miteinander verknüpft.
3. Tauchen: Dieses Kapitel beschreibt den Tauchsport selbst, definiert ihn und beleuchtet die besonderen Bedingungen und Herausforderungen, die das Element Wasser mit sich bringt. Es legt den Fokus auf die spezifischen Aspekte des Tauchens, die im Kontext der Integration von Menschen mit Behinderungen relevant sind. Die Beschreibung des Tauchens dient als Brücke zur späteren Diskussion der Inklusion im Tauchsport.
4. Tauchen mit Menschen mit Behinderung: Dieser zentrale Abschnitt untersucht detailliert die Möglichkeiten und Herausforderungen des Tauchens für Menschen mit verschiedenen Behinderungen. Es werden die Aspekte der Tauchtauglichkeit, des Tauchscheinerwerbs und des Tauchens ohne Tauchschein behandelt, letzteres mit Fokus auf konkrete integrative Projekte. Die Anforderungen an Tauchlehrer und die notwendige Ausrüstung werden ebenso diskutiert wie die baulichen Voraussetzungen für eine inklusive Teilnahme. Die Kapitelteile betrachten verschiedene Behinderungsformen (körperlich, visuell, auditiv) und analysieren die spezifischen Bedürfnisse und Anpassungen, die erforderlich sind. Der Abschnitt präsentiert eine umfassende Darstellung der praktischen und organisatorischen Aspekte der integrativen Tauchaktivitäten.
5. Praktischer Teil: Dieses Kapitel beschreibt die konkreten Erfahrungen aus zwei durchgeführten Projekten zur integrativen Tauchausbildung. Es werden die jeweiligen Einrichtungen, Durchführungsweisen und Ergebnisse der Projekte aus den Jahren 2001 und 2002 detailliert dargestellt. Die Beschreibung der Projekte dient als empirische Bestätigung der theoretischen Überlegungen der vorhergehenden Kapitel und zeigt die praktische Umsetzbarkeit des integrativen Tauchsports. Die Analyse der Ergebnisse aus den praktischen Projekten liefert wertvolle Erkenntnisse über die Effektivität der Maßnahmen und die Herausforderungen der Integration im Tauchsport.
Schlüsselwörter
Integration, Behinderung, Behindertensport, Tauchen, Inklusion, soziale Arbeit, Freizeit, Tauchausbildung, Barrierefreiheit, Teilhabe.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Tauchsport als Integrationsmaßnahme für Menschen mit Behinderung
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit untersucht die Möglichkeiten des Tauchsports zur Integration von Menschen mit Behinderungen. Sie beleuchtet Herausforderungen und Chancen dieser integrativen Sportart und veranschaulicht diese anhand praktischer Projekte.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit umfasst die Definition und Abgrenzung der Begriffe „Behinderung“ und „Integration“, die Rolle des Sports (insbesondere Behindertensport) in der sozialen Arbeit, die Besonderheiten des Tauchsports und seine Eignung für Menschen mit verschiedenen Behinderungsarten, die praktische Umsetzung integrativer Tauchprojekte und deren Ergebnisse sowie die Anforderungen an Tauchlehrer, Ausrüstung und Infrastruktur.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 2 legt die theoretischen Grundlagen (Begriffe Behinderung und Integration, Rolle von Sport und Freizeit) dar. Kapitel 3 beschreibt den Tauchsport. Kapitel 4 untersucht detailliert das Tauchen mit Menschen mit Behinderung (Tauchtauglichkeit, Tauchschein, Projekte, Ausrüstung, bauliche Voraussetzungen, spezifische Behinderungsarten). Kapitel 5 präsentiert die Ergebnisse zweier praktischer Projekte zur integrativen Tauchausbildung (2001 und 2002).
Welche Behinderungsarten werden berücksichtigt?
Die Arbeit betrachtet verschiedene Behinderungsformen, darunter körperliche, visuelle und auditive Beeinträchtigungen, und analysiert die spezifischen Bedürfnisse und Anpassungen, die für jede Art von Behinderung im Tauchsport erforderlich sind.
Welche Aspekte der Integration werden beleuchtet?
Die Arbeit beleuchtet verschiedene Aspekte der Integration, darunter integrativ-pädagogische Prinzipien, Hindernisse bei der Umsetzung der Integration, Hilfsmittel zur Überwindung von Barrieren, die Bedeutung von Freizeit für die soziale Integration und die Rolle des Sports als Integrationsinstrument.
Welche praktischen Projekte werden vorgestellt?
Kapitel 5 beschreibt zwei konkrete Projekte zur integrativen Tauchausbildung aus den Jahren 2001 und 2002. Es werden die Einrichtungen, Durchführungsweisen und Ergebnisse detailliert dargestellt.
Welche Rolle spielen Tauchlehrer und Ausrüstung?
Die Arbeit beschreibt die Anforderungen an Tauchlehrer und Tauchbegleiter sowie die Notwendigkeit spezieller Ausrüstung für Taucher mit Behinderungen. Auch bauliche Voraussetzungen wie geeignete Zugangsmöglichkeiten und behindertengerechte Tauchplätze werden berücksichtigt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Integration, Behinderung, Behindertensport, Tauchen, Inklusion, soziale Arbeit, Freizeit, Tauchausbildung, Barrierefreiheit, Teilhabe.
Wo finde ich weitere Informationen zu den Definitionen von Behinderung und Integration?
Kapitel 2 der Arbeit liefert umfassende Definitionen und Erläuterungen zu den Begriffen "Behinderung" und "Integration", inklusive der Diskussion von verschiedenen Behinderungsarten und integrativen Prinzipien.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen aus den theoretischen Überlegungen und den Ergebnissen der praktischen Projekte, um die Möglichkeiten und Herausforderungen des Tauchsports als Integrationsmaßnahme für Menschen mit Behinderungen aufzuzeigen. Die Analyse der Ergebnisse liefert wertvolle Erkenntnisse über die Effektivität der Maßnahmen und die Herausforderungen der Integration im Tauchsport.
- Arbeit zitieren
- Sabine König (Autor:in), 2002, Tauchen als Sport und Möglichkeit zur Integration von Menschen mit Behinderungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15895