Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in der klinischen Psychologie am Beispiel zweier Anwendungen: dem diagnostischen System „Ellie (SimSensei)“ und dem therapeutischen Chatbot „Woebot“. Ziel war es, die Chancen und Risiken dieser Technologien im Kontext therapieresistenter Depressionen mit Suizidalität zu analysieren und ihre ethische Vertretbarkeit zu bewerten. Auf Grundlage aktueller Forschungsliteratur werden die Funktionsweise, Stärken und Schwächen beider Systeme dargestellt. Ellie zeigt sich als effektives Tool zur objektiven Verhaltensanalyse und Verlaufsdokumentation, ist jedoch in der empathischen Interaktion und Krisenerkennung limitiert. Woebot bietet niedrigschwellige therapeutische Unterstützung und KVT-basierte Interventionen, eignet sich jedoch nicht für hochkomplexe oder akute Fälle. Beide Systeme zeigen Potenzial zur Verbesserung der Versorgung, erfordern jedoch klare ethische Rahmenbedingungen, fachliche Supervision und sensible Indikationsstellungen. Abschließend wird der Einsatz beider Technologien als komplementäre Maßnahme im Rahmen eines hybrid angelegten Behandlungskonzepts empfohlen. Die Arbeit zeigt, dass KI eine sinnvolle Erweiterung, jedoch keinen Ersatz menschlicher Therapie darstellt.
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- Anonym (Autor), 2025, Künstliche Intelligenz in der Klinischen Psychologie. Ethische Chancen und Risiken des Einsatzes von IBM Ellie und Woebot bei therapieresistenter Depression mit Suizidalität, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1589690