Die Magisterarbeit beschäftigt sich mit Gustav Meyrinks Roman "Der Golem" und untersucht darin die jüdischen und kabbalistischen Motive. Zu Beginn wird das Leben Meyrinks beleuchtet, um seine Biografie – insbesondere als Bankier, Schriftsteller und Esoteriker – in Zusammenhang mit der Entstehung und Ausgestaltung des Romans zu setzen. Hierbei wird insbesondere auf seine esoterische Deutung jüdischer Mystik eingegangen.
Im zweiten Kapitel folgt eine Einführung in die jüdische Kabbala. Es werden die Ursprünge, die wichtigsten Schriften sowie zentrale Begriffe und Konzepte erklärt. Dabei wird insbesondere zwischen wissenschaftlicher und esoterischer Kabbalalehre differenziert. Ein weiterer Abschnitt widmet sich der Golem-Tradition: deren Ursprung, Entwicklung und Rolle im jüdischen Volksglauben. Ziel ist es, den mythologischen Golem von der Figur Meyrinks abzugrenzen.
Das dritte Kapitel widmet sich direkt dem Roman "Der Golem". Es enthält einen Überblick über die Entstehungsgeschichte, eine literarhistorische Einordnung sowie eine kurze Inhaltsangabe. Darauf aufbauend folgt eine textimmanente Analyse, in der die jüdisch-kabbalistischen Symbole und Motive innerhalb des Romans systematisch untersucht werden.
Im abschließenden Kapitel werden die Ergebnisse zusammengefasst und ein Ausblick auf weitere Forschungsmöglichkeiten gegeben. Die bisherige Forschung zu "Der Golem" ist zwar vielfältig, lässt jedoch oft eine fundierte Auseinandersetzung mit den kabbalistischen Elementen vermissen oder ist stark esoterisch geprägt. Deshalb wird sich diese Arbeit auf die Primärquelle sowie auf anerkannte wissenschaftliche Literatur zur Kabbala stützen, insbesondere auf Werke von Gershom Scholem, Moshe Idel und Ernst Müller. Vertreter der esoterischen Kabbala wie Eliphas Lévi, Papus und Arthur Edward Waite werden ergänzend berücksichtigt.
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- Nicole Hecht (Author), 2006, Kabbalistische und jüdische Motive in Gustav Meyrinks Roman "Der Golem", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1590607