Heinrich Wittenwiler geht es im ’Ring’ um die Sozialisation des Menschen: Alle im Prolog beschriebenen lehrhaften Teile verfolgen dieses Ziel, jeder Nutzen, welchen der ‘Ring‘ bietet, hebt darauf ab. Die negativen menschlichen Triebe sollen gezügelt, die "chlaine[r] stät" des Menschen überwunden werden. Dabei erfolgt die Lehre weniger aus theologischen Antrieb heraus, als vielmehr aus praktischen Gründen: Der Mensch soll mit "leib" und "sel" gerettet werden. Dies lässt sich am ehesten im freiwilligen Aufgehen in der bestehenden mittelalterlichen Gemeinschaft verwirklichen. Wichtig ist dabei die Erkenntnis des Wesens der "welt", "aus weisem gfert": Ist solche Einsicht vorhanden, kann der Mensch auch in der Welt "sälich vil" werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Intention und Forschung
- Intention und Prolog
- Kritik am Prolog
- was man tuon und lassen schol
- was man tuon und lassen schol I: hofieren
- was man tuon und lassen schol II: an sel und leib und gen der welt
- was man tuon und lassen schol III: ze nöten, chrieges zeiten
- des ringes frucht
- sälich vil
- Prolog und Religion
- Der Krieg - Ignorierte Belehrung
- Das Jungfrauenrezept - Befolgte Belehrung
- Die Weltflucht - Verkannte Belehrung
- Intention und Handlung
- Intention und Gesamtkonzept
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Intention von Heinrich Wittenwilers "Der Ring" aus der Sicht des Prologs. Sie analysiert den Prolog als Schlüssel zur Interpretation des gesamten Werkes und untersucht die Intention des Autors, die darin ausgedrückt wird. Die Arbeit beleuchtet den Streit um Wittenwilers Wertesystem und untersucht, wie diese Intention im Gesamtkonzept des "Ring" umgesetzt wird. Die Arbeit geht davon aus, dass jede Deutung eines Einzelaspekts auf eine schlüssige Ausgangsinterpretation stützen muss, um Aussagekraft zu gewinnen.
- Die Intention von Heinrich Wittenwiler im Prolog des "Ring"
- Die Interpretation des Werkes durch den Prolog
- Das Wertesystem von Wittenwiler und seine Umsetzung im Gesamtkonzept des Werkes
- Die Analyse des "Ring" durch den Vergleich verschiedener Interpretationsansätze
- Die Kritik am Prolog und die Bedeutung der "was man tuon und lassen schol"-Thematik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Hauptproblem des 'Ring' vor: die Frage nach dem Wertesystem des Autors. Das erste Kapitel untersucht die verschiedenen Interpretationsansätze des Werkes und beleuchtet die Debatte um Wittenwilers Wertesystem. Das zweite Kapitel analysiert den Prolog des 'Ring' im Detail und untersucht die darin ausgedrückte Intention des Autors. Anhand von drei Beispielen wird geprüft, ob die vom Prolog abgeleitete Hypothese neue Perspektiven für die Deutung des 'Ring' ermöglicht. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse des Prologs und seiner Bedeutung für die Interpretation des Gesamtwerkes.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf den Prolog des 'Ring', die Intention des Autors, Heinrich Wittenwiler, und das Wertesystem des Werkes. Die Schlüsselwörter sind: Prolog, 'Ring', Intention, Wertesystem, Heinrich Wittenwiler, Interpretation, Didaxe, Kritik, 'was man tuon und lassen schol', Kontextgebundenheit, Christliche Ethik, Lebenslehre.
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- Stefan Sewenig (Autor), 2007, Die Intention von Heinrich Wittenwilers „Der Ring“ aus der Sicht des Prologs, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159138