„Quae datur ex Chattis laurea“ - Domitians erster Chattenkrieg


Examensarbeit, 2010

117 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Zum Stand der Forschung

3. Die Quellenlage
3.1. Literarische Quellen
3.1.1. Zeitgenössische Autoren
3.1.1.1. Frontin
3.1.1.2. Martial
3.1.1.3. Silius Italicus
3.1.1.4. Tacitus
3.1.1.5. Plinius der Jüngere
3.1.1.6. Sueton
3.1.2. Spätere antike Autoren
3.1.2.1. Cassius Dio
3.1.2.2. Aurelius Victor
3.1.2.3. Epitomator de Caesaribus
3.1.2.4. Paulus Orosius
3.2. Nichtliterarische Quellen
3.2.1. Archäologische Funde
3.2.2. Numismatische Funde
3.2.3. Epigraphische Funde

4. Die Germanienpolitik der Flavier bis Domitian

5. Domitians erster Chattenkrieg
5.1. Die Chronologie des Feldzuges
5.2. Der Verlauf des Feldzuges
5.3. Die Lokalisierung des Feldzuges
5.4. Die Motive Domitians
5.5. Siegespropaganda und Ehrungen für Domitian
5.6. Die Gründungen der beiden germanischen Provinzen

6. Die Bewertung des Chattenkrieges
6.1. Die Bewertung in der antiken Literatur
6.1.1. Zeitgenössische antike Autoren
6.1.2. Spätere antike Autoren
6.1.3. Resümee
6.2. Die Bewertung in der modernen Forschung
6.2.1. Resümee

7. Exkurs: Saturninusaufstand und zweiter Chattenkrieg

8. Die Einordnung der domitianischen Germanienpolitik

9. Schlussbetrachtung

Quellen- und Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Als am 13. September 81 nach Christus der römische Kaiser Titus recht unerwartet starb, folgte ihm sein jüngerer Bruder Domitian auf den Thron.1 Bei diesem jüngsten Spross aus dem Hause der Flavier handelt es sich, im Gegensatz zu seinen Vorgängern Vespasian und Titus, um eine außerordentlich umstrittene Herrscherpersönlichkeit. Die sparsame und äußerst tendenziöse Quellenlage macht es schwierig, sich der historischen Realität seiner Regierung zu nähern: Während seiner Herrschaft waren von den mehr oder weniger hofnahen Dichtern ausschließlich panegyrische Töne zu vernehmen, nach Domitians Ableben jedoch setzte eine massive literarische Abrechnung mit seiner Regierungszeit ein, für die aufgrund ihrer bis ins letzte Jahrhundert anhaltenden Nachwirkung der Begriff „Rufmordkampagne“ mehr als treffend scheint. Eine auch nur einigermaßen „objektive Berichterstattung zeichnete jedenfalls keine der beiden Seiten aus.“2

Domitians fünfzehn Jahre dauernder und mit seinem gewaltsamen Tod endender Herrschaft ist in der modernen Geschichtsschreibung oft das Etikett „Autokratie“ angehängt worden.3 In der Tat war er weniger als viele seiner Vorgänger gewillt, die vom ersten Princeps Augustus propagierte Fiktion der Wiedererrichtung und des Weiterbestehens der republikanischen Verfassung (res publica restituta) aufrechtzuerhalten und er scheute sich nicht davor, seine umfassende Macht offensichtlich zu machen.4 Dementsprechend konnte das Bild Domitians in der senatorisch dominierten zeitgenössischen Geschichtsschreibung weder ausgewogen noch an historischen Fakten orientiert sein, sondern musste düster ausfallen. Insgesamt präsentiert dieses Geschichtsbild der Nachwelt Domitian als den in schrankenloser Willkür herrschenden „Typus des Tyrannen und Wüterichs“,5 ja geradezu als die in dunkelsten Farben gezeichnete „Perversion eines Princeps.“6

Es mangelt von dieser Seite nicht an schillernden Anekdoten, in denen nichts unversucht gelassen wird, Domitian als hochmütigen und willkürlich gewalttätigen Herrscher darzustellen.7 So habe er nicht nur dem Ableben seines Bruders nachgeholfen,8 sondern seine Grausamkeit veranlasse ihn dazu, sich die kaiserliche Freizeit damit zu vertreiben, im Palast Fliegen mit einem spitzen Griffel aufzuspießen.9 Diese Grausamkeit sei nicht nur groß, sondern auch heimtückisch gewesen.10 Ferner sei er faul, furchtsam und ängstlich,11 aber zugleich über die Maßen lüstern gewesen: Tacitus weiß von Domitian zu berichten, dass ihm vor Regierungsantritt der nötige Ernst für die Regierungsaufgaben völlig abgegangen sei und er es vorgezogen habe, auf dem Gebiet der Unzucht und des Ehebruchs die Rolle des Fürstensohnes zu spielen.12 Der mehr an der persönlichen Seite der Principes interessierte Sueton lästert, dass Domitian seinen fortgesetzten Geschlechtsverkehr als eine Art gymnastische Übung betrachtet habe, die er mit griechischem Wort als „Bettgymnastik“ bezeichnet habe; seine Mätressen enthaare er eigenhändig und bade mit den gemeinsten Dirnen zusammen.13 Plinius d. J. beschreibt ihn als furchtbares Untier (immanissima belua)14 und als Schurken, der alle Guten beraubte und peinigte.15 Die senatorische Geschichtsschreibung hat auch die christliche Sichtweise erheblich beeinflusst. In der Annahme, es handele es sich um einen Christenverfolger, erscheint Domitian in der christlichen Geschichtsschreibung eines Laktanz, Eusebius oder Orosius als zweiter Nero und möglicherweise ist er es, den die Offenbarung des Johannes mit dem Antichristen identifizieren will.16 Dieses Negativbild hat sich im Wesentlichen bis in die Neuzeit erhalten, für Montesquieu war der Flavier ein Monster, das grausamer gewesen sei als alle seine Vorgänger, für den Dichter Schiller ein Tyrann.17

Auch die moderne althistorische Forschung hat sich mit dem Principat des letzten Flaviers nicht leicht getan und das nicht nur, weil die Überlieferung der Quellen „ausgesprochen ungünstig“ ist.18 Die moderne Domitianforschung stand lange Zeit im Zeichen der senatorisch dominierten antiken Überlieferung.19 So sah der Heidelberger Historiker Alfred von Domaszewski im jüngsten Flavier einen „Emporkömmling, der sich in das schlecht sitzende Gewand der erborgten Majestät ungeschickt hüllte, in steter Angst, man könnte den Bettlermantel entdecken, den es verbarg.“20 Dennoch muss im gleichen Atemzug betont werden, dass bereits seit Theodor Mommsen immer wieder Ansätze zu einer ausgewogeneren Beurteilung Domitians entwickelt worden sind. Spätestens seit den 1960er Jahren ist man darum bemüht, den oft geschmähten letzten Kaiser des flavischen Hauses „von dem Malus des unberechenbaren und blutrünstigen Tyrannen zu befreien.“21

Alles oben Gesagte gilt auch für den unter Domitian gegen den germanischen Stamm der Chatten geführten Krieg,22 der in der offiziellen Selbstdarstellung des Princeps breiten Raum eingenommen hatte und im Nachhinein von den antiken Schriftstellern überaus verzerrt worden war. Wo immer die antike Historiographie konnte, hat sie die militärischen Unternehmungen des Flaviers verlacht und die, zugegebenermaßen von kaiserlicher Seite recht überschwänglich zelebrierten, Erfolge als plumpe Farce entlarven wollen:23 „Rash and unnecessary campaigns, exaggerated or false victories, treaties concluded on shameful terms - such are the principal themes.“24

Der neueren althistorischen Forschung ist es hingegen gelungen, die notwendigen Korrekturen an der Bewertung der außenpolitisch-militärischen Unternehmungen Domitians in Germanien vorzunehmen.25 Dabei mag man die Quellenlage zum Chattenkrieg mit dem Euphemismus „Herausforderung“ beschreiben; von diesem Krieg ist vergleichsweise wenig geblieben, was die Forschung nutzbringend verwenden könnte: „The Chattan War of the early 80s has generated a vast amount of printed words, the quantity of which is in inverse proportion to attested facts.“26

Angesichts dieser Quellenproblematik und vieler immer noch kontrovers diskutierter Einzelheiten bezüglich Chronologie und Verlauf des Feldzuges mag es nicht verwundern, dass man sich „bei der Durchsicht der allgemeinen modernen Literatur sogleich in einem Gestrüpp der unterschiedlichsten Meinungen“ wiederfindet.27

Mit diesem, in der modernen Forschungsliteratur üblicherweise als erster Chattenkrieg Domitians bezeichneten, Feldzug möchte sich diese Arbeit befassen.28 Dabei sollen die Fragen nach Chronologie und Datierung, nach Verlauf und geographischer Verortung dieser Kampagne ebenso Behandlung erfahren wie die hinter dem militärischen Engagement stehenden Motive des Princeps. Zudem soll der Versuch unternommen werden, die domitianischen Aktivitäten in Germanien in die römische Germanienpolitik der Kaiserzeit insgesamt einzuordnen. Diese militärisch- politische Komponente an sich ist bereits ein interessantes Thema, noch interessanter ist jedoch, was die kaiserliche Propaganda, die antike Historiographie und später die moderne Geschichtswissenschaft daraus gemacht haben. Daher soll auch in umfassender Weise auf die Bewertung der historischen Ereignisse in der antiken Geschichtsschreibung und der modernen Literatur eingegangen werden. Insgesamt soll dabei versucht werden, die literarischen Quellen kritisch vor ihrem Entstehungshintergrund und stets mit Berücksichtigung der Intention der Autoren hin zu befragen und diese mit den aktuellen Erkenntnissen der Archäologie, Numismatik und Epigraphik in Einklang zu bringen.

Die besondere Relevanz des gewählten Themas ergibt sich daraus, dass Domitians Feldzug gegen die Chatten nicht nur für die Beziehungen der Römer und dieses Stammes zueinander, sondern auch für die römische Germanienpolitik im Allgemeinen „von zentraler Bedeutung“ ist: Sind hier doch Lösungen für seit langem offene Fragen gefunden und eine richtungsweisende Strategie für die weitere Entwicklung in der Rheinregion begründet worden.29

2. Zum Stand der Forschung

Beachtung finden sollen bei der folgenden Skizzierung der Forschungslage Werke, die einem modernen Verständnis von kritischer Geschichtsdarstellung entsprechen; zudem soll sich im Wesentlichen auf Publikationen konzentriert werden, die sich explizit mit Domitian und dem Chattenkrieg befassen.30 Das gewählte Thema verbindet mit der Kaiserthematik und der Kriegsthematik zwei Themenkomplexe, die von der (alt)historischen Forschung in den letzten rund 150 Jahren nicht nur durchaus unterschiedlich bewertet wurden, sondern auch im Laufe der Zeit ein unterschiedlich starkes Interesse erfuhren. Inwiefern die generellen Strömungen der Zeit des jeweiligen Historikers sowie sein politischer und weltanschaulicher Standpunkt, sozusagen als externe Rahmenbedingungen, auf die Bewertung des Chattenkrieges eingewirkt haben, ist an anderer Stelle hinlänglich thematisiert worden.31

Ein erster vereinzelter Versuch einer modernen historischen Methoden gerecht werdenden Domitianbiographie von Albert Imhof stammt aus dem Jahre 1857.32 Imhof wollte dabei dem Mangel der vorgehenden Werke abhelfen, „die sichere und bedenkliche Quellen mit derselben Unkritik“ verwandt hätten.33 Wenn man ihm auch seriöse Quellenarbeit attestieren kann, ist das Werk von heutigem Standpunkt aus mit dem Mangel behaftet, dass der Autor nur in geringem Umfang auf epigraphische und numismatische Erkenntnisse zurückgreifen konnte.

Die Reichsgründung von 1871 scheint das Interesse an den großen Herrscherpersönlichkeiten geweckt zu haben, so erfuhr die römische Kaiserzeit in der Forschung nun mehr Aufmerksamkeit als zuvor: „Der gesamte Zeitraum zwischen Reichsgründung und erstem Weltkrieg war dem Themenkreis Herrscher, Kriege, Expansion sehr förderlich.“34 Jedenfalls folgten in den 1870ern gleich zwei Werke über die flavische Kaiserzeit und Domitian. Dabei ist den Werken von Charles Beulé35 und Johann Kraus36 gemein, dass sie stark emotional gefärbt und voller 30 Die Berücksichtigung der erdrückenden Fülle an Gesamtdarstellungen der Römischen Geschichte und Kaisergeschichten, in denen das gewählte Thema unter anderem mitbehandelt wird, würde hingegen den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Diese Werke sollen daher nur im Ausnahmefall explizit angeführt werden.

Vorurteile gegen Domitian sind. Was die Kriegsthematik angeht, liegen aus dieser Zeit Monographien über den Chattenkrieg von Karl Zwanziger37 und Hans Vieze38 vor, zumindest Letztere ist um eine ausgewogene Bewertung des militärischen Erfolges bemüht.

Dankenswerterweise sind die wenigsten Werke dieser Zeit vom (Un)geist der wilhelminischen Epoche so durchdrungen wie der zweite Band der Kaisergeschichte Alfred von Domaszewskis,39 ein Werk, das nicht nur wegen seines „pathetischen Stils als typisches Produkt wilhelminischen Geistes sehr abstößt“.40 Die meisten Werke dieser Jahre sind sachlicher, in der Betrachtung der Quellen kritischer und wenigstens darum bemüht, ausgewogen in der Beurteilung zu sein: Die Gesamtdarstellung von Franz Pichlmayr41 ist seriös gearbeitet, neben einer ausgewogenen Interpretation des Quellenmaterials findet sich in begrenztem Ausmaß die Integration epigraphischen Materials und zum ersten Mal ist das Motiv angedeutet, dem von antiker Historiographie geschmähten Kaiser Gerechtigkeit erfahren zu lassen.42 Stéphane Gsell legte 1894 in französischer Sprache eine umfangreiche Monographie über Domitian vor, die heute zwar in Spezialfragen als überholt angesehen werden muss, aber lange Zeit als grundlegend gegolten hat.43 Der 1885 erschienene fünfte Band der Römischen Geschichte von Theodor Mommsen, der aufgrund der Integration epigraphischer Studien zu einem für seine Zeit ungewöhnlich positiven Urteil über die Verwaltungsarbeit in der Zeit Domitians gekommen war, hat in der Folgezeit immer wieder andere Autoren zur Entwicklung von Ansätzen eines positiveren Domitianbildes beeinflusst.44 Dies gilt insbesondere für den 1909 erschienenen, materialreichen Lexikon-Artikel von Rudolph Weynand,45 der um Objektivität und „eine gemäßigte Darstellung der Persönlichkeit und Regierung Domitians“ bemüht ist.46

Nach dem ersten Weltkrieg rückte das Interesse an großen Kaiserpersönlichkeiten zugunsten von verfassungs- und staatsrechtlichen Fragestellungen der römischen des Kaiser und von schweren Vorurteilen geprägt [...].“

Geschichte wieder in den Hintergrund.47 Eine sich explizit mit Domitian befassende Monographie oder gar eine Biographie fehlt für diese Zeit, lediglich der Abschnitt von Ronald Syme über die Kriege und Grenzen der Flavier im elften Band der Cambridge Ancient History scheint für das gewählte Thema von Interesse.48 In nationalsozialistischer Zeit stehen im Bereich der Alten Geschichte, neben einer rassistisch und antisemitisch verwertbaren Germanenideologie, aus gegebenem Anlass individuelle Herrscherpersönlichkeiten wieder zunehmend im Zentrum des Interesses, ebenso die naheliegende Kriegsthematik.49 Domitian wurde in dieser Epoche jedoch wenig Interesse entgegengebracht, wohl weil man ihn als einen schwachen Herrscher bewertete, der durch seine mögliche Charakterstörung zudem als „psychisch entartet“ gegolten haben wird.50 Zum Chattenkrieg erschien in diesen Jahren der Aufsatz von Ulrich Kahrstedt, der sich allerdings nicht mit Einzelheiten des Krieges, sondern mit dem mutmaßlichen Verlauf des Limes in domitianischer Zeit befasst.51

In den späten 1940ern und 1950ern ist das Interesse an Domitian insgesamt ebenso gering wie in der Zeit des Nationalsozialismus; diese Epoche ist insgesamt gekennzeichnet durch „Spezialisierung, Sachbezogenheit und Zurückhaltung im Weltanschaulichen.“52 Neben dem Lexikonartikel von Karl Gross,53 der allerdings ohne außenpolitische Aspekte auskommt, ist für diese Zeit der 1952 erschienene Aufsatz von Herbert Nesselhauf54 bedeutsam, der sich eigentlich mit dem Verhältnis Domitians und Tacitus' beschäftigt, aber davon ausgehend grundlegende Einsichten zum Chattenkrieg lieferte. Ein Jahr später erschien der Aufsatz von Horst Braunert,55 der wichtige Überlegungen bezüglich der Chronologie des Chattenkrieges angestellt hat. Die 1960 erstmals veröffentlichte Römische Geschichte von Alfred Heuß gelangt zu einer insgesamt recht positiven Bewertung der Herrschaft Domitians, kommt bei deren Darstellung aber gänzlich ohne militärische Aspekte aus.56

Seit Mitte der 1960er ist eine gewisse Neuorientierung der Geschichtswissenschaft festzustellen, traditionelle Inhalte und Methoden wurden hinterfragt. Neben das Motiv der Forschung, endlich eine befriedigende Domitian-Darstellung vorlegen zu können, trat zunehmend das Motiv der Rehabilitation des Geschmähten:

„Das Motiv, Handlungen und Beweggründe geschichtlicher Personen besser verstehen zu wollen, führt dann öfter auch zu einer Rehabilitierung zuvor eher ungünstig beurteilter Personen, so auch Domitians, der um die Mitte der sechziger Jahre plötzlich stark in den Blickpunkt des Interesses rückte.“57

In der Folge setzte eine ganze Reihe von Aufsätzen und Dissertationen zu verschiedensten Spezialfragen der domitianischen Herrschaft ein.58 Vorrangig mit der Chronologie des Chattenkrieges befassen sich der Aufsatz von Brian Jones59 und die dadurch provozierte Antwort von John Evans.60 In seiner prosopographischen Dissertation aus dem Jahre 1978 fasst Rainald Goetz expressis verbis den Trend der Zeit zusammen, indem er „Gerechtigkeit für Domitian“ fordert, d.h. die Aufarbeitung eines aus der Zeit der Jahrhundertwende geprägten, inzwischen aber eindeutig widerlegten Geschichtsbildes.61 Eine zeitgemäße Domitian-Biographie musste jedoch auch in diesen Jahren ein Desiderat bleiben. Auch der bestimmt wohlgemeinte Versuch Hermann Bengtsons, eine Gesamtdarstellung über die Zeit der flavischen Dynastie vorzulegen, ist zu Recht nicht unumstritten, sind doch die verschiedentlich bemängelte, recht unkritische Behandlung des Quellenmaterials und die vielen inhaltlichen Unzulänglichkeiten nicht ganz von der Hand zu weisen.62 In einer 1981 veröffentlichen Rezension des Werkes muss Werner Eck konstatieren, dass „die vollständige Lektüre des Buches [...] für den Rezensenten keine Freude“ gewesen sei.63 Insgesamt sei „hier nicht wissenschaftlicher Fortschritt, vielmehr erheblicher Rückschritt erzielt worden.“64 Der Versuch, dem Mangel einer Monographie über die Flavier abzuhelfen, sei „schon an den elementaren Voraussetzungen historischen

Arbeitens gescheitert.“65 Bengtsons Werk sollte also nur unter der Hinzunahme der Eckschen Rezension verwendet werden.

In den 1980ern begann die althistorische Forschung, tradierte Forschungsmeinungen auf dem Gebiet der römisch-germanischen Auseinandersetzungen erneut zu überdenken und in Frage zu stellen.66 Auch für den Chattenkrieg erscheinen in diesen Jahren wichtige und umfassende Arbeiten, die sich dezidiert von der älteren Forschungstradition abzusetzen suchten. Ausgehend von den bei Frontin genannten limites67 liefert Gerhard Perl eine Zusammenfassung des Chattenkrieges;68 ihm kommt unzweifelhaft das Verdienst zu, die Problemgeschichte dieser Passage in umfassender Weise vorgelegt zu haben, dabei auf Missverständnisse der älteren Forschung hingewiesen und die angemessene Interpretation eingeschärft zu haben. Die umfassendste und ausführlichste Beschäftigung mit dem domitianischen Chattenkrieg in Aufsatzform aus neuerer Zeit stammt von Karl Strobel,69 der sich jedoch phasenweise darin gefällt, ein „im völlig unangemessenen Euphemismus allzu pathetisch gestaltetes Bild eines weiträumigen Krieges“ zu zeichnen.70 In Armin Beckers Dissertation über die römisch-chattischen Beziehungen71 bildet der Chattenkrieg Domitians neben der augusteischen Germanienpolitik einen von zwei Schwerpunkten. Becker liefert wichtige Verbesserungsvorschläge zu den teilweise recht eigenwilligen Interpretationen Strobels und ist dabei stets bestrebt, die literarischen Quellen mit epigraphischen, numismatischen und archäologischen Funden in Einklang zu bringen. Für die Behandlung des Themas ist Beckers Dissertation daher ein weiterhin unverzichtbarer und zu „begrüßender Versuch fachübergreifender Stoffbehandlung.“72

Zwar steht Domitian als Herrscher im Zentrum von Christiana Urners Dissertation,73 jedoch handelt es sich hier um keine Biographie im eigentlichen Sinne. Vielmehr hat sie in - auch für die vorliegende Arbeit - grundlegender Weise zu verschiedensten Aspekten der domitianischen Herrschaft die relevanten antiken Quellenzitate zusammengetragen und die Ergebnisse der modernen Forschung zusammengefasst.

Zudem will ihre Arbeit durch die Untersuchung, wie antike Bewertungen sich auf das Bild der modernen Forschung ausgewirkt haben, „aufzeigen, wie geschichtliche Urteile über Domitian zustande kommen“.74

Der oft geäußerten Klage, dass eine zeitgemäße, umfassende, im Umgang mit den Quellen seriöse und in der Bewertung ausgewogene Monographie über Domitian fehle, ist in den vergangenen 20 Jahren abgeholfen wurden, was als Indiz dafür gesehen werden mag, dass das Interesse an der Person und Herrschaft Domitians ungebrochen ist. So erschienen aus dem anglophonen Raum in den 1990ern zwei Domitianbiographien. Die eine stammt von Brian Jones,75 der bereits vorher mit verschiedenen Beiträgen zu Spezialthemen der domitianischen Herrschaft nicht immer eine glückliche Figur gemacht hatte,76 die andere mit dem populären Titel „Tragic Tyrant“ stammt von Patricia Southern.77 Spätestens seit dem letzten Werk kann meines Erachtens die Forderung nach einer umfassenden und zeitgemäßen Monographie über Domitian im Wesentlichen als erfüllt gelten. Aus jüngster Zeit seien zudem die Kapitel im elften Band der, in zweiter Edition erschienenen, CambridgeAncient History genannt; über „The Flavians“ aus der Feder von Miriam Griffith78 und über das flavische „Roman Germany“ von C. Rüger.79 Mit dem Studienbuch von Stefan Pfeiffer80 ist kürzlich eine aktuelle, gut gearbeitete Gesamtdarstellung über die einzelnen Principes der flavischen Dynastie und verschiedene thematische Aspekte ihrer Herrschaft erschienen. Dieses Werk wendet sich jedoch eher an Studienanfänger als an fortgeschrittene Spezialisten, mag aber durchaus gleichermaßen „als Arbeitsgrundlage für Lehrende und Studierende ebenso wie als anregende Lektüre für historisch Interessierte“ dienen.81

Insgesamt lässt sich konstatieren, dass die neuere althistorische Forschung darum bemüht war, der Rehabilitierung des jüngsten flavischen Herrschers Genüge zu tun, ohne aber dabei zu einem wirklich konsistenten Bild zu kommen.82 Umfassende Korrekturen sind aber insbesondere bei der Bewertung seiner außenpolitischen Unternehmungen möglich gewesen.83 Verglichen mit anderen Aspekten domitianischer Herrschaftszeit sind die Arbeiten zur Kriegsthematik, hier insbesondere zum Chattenkrieg, relativ zahlreich, wobei die Zahl der Aufsätze in Zeitschriften und Sammelbänden erwartungsgemäß die der Monographien übersteigt. Während die „klassischen“ Themen Krieg und Außenpolitik als solche in letzter Zeit zugunsten anderer Perspektiven, wie z.B. der Alltags-, Sozial- und Geschlechtergeschichte, etwas in den Hintergrund getreten sein mögen,84 scheint das Interesse an der Behandlung der Herrschaft Domitians insgesamt keineswegs erloschen zu sein.

3. Die Quellenlage

3.1. Literarische Quellen

Die wichtigste Grundlage der Erforschung des domitianischen Chattenkrieges bilden bis heute die literarischen Überreste der Antike; von der modernen Forschung haben hier traditionell die Historiographen mehr Aufmerksamkeit erhalten als die Dichter.85 In Bezug auf die Perspektive ist zudem die totale Einseitigkeit der Quellen festzustellen, die römisch-germanischen Auseinandersetzungen werden ausschließlich in römischen Texten beschrieben: „Es fehlen jegliche literarische Zeugnisse von germanischer Seite, wir haben also keine Möglichkeit, die Konflikte aus Sicht der Germanen zu beschreiben.“86

Etwas dramatisch fasste von Domaszewski kurz nach der Wende zum 20. Jahrhundert die Überlieferungssituation der flavischen Epoche zusammen:

„Mit der Geschichte der flavischen Kaiser beginnt jener lästige Nebel, der unseren Blicken die Zeit kaum mehr erkennen lässt. Denn die zusammenhängende Überlieferung versagt gänzlich, und der Versuch, die Trümmer zu einem Ganzen zusammenzufügen, kann nur in unbefriedigender Weise gelingen.“87

Dass dieser Nebel durch die intensiven Bemühungen der Forschung inzwischen etwas gelichtet werden konnte, darauf konnte bereits Rainald Goetz 1978 hinweisen.88 Dennoch muss die Quellenlage für die Zeit der Herrschaft Domitians insgesamt als relativ unbefriedigend und problematisch bezeichnet werden.89 Ein umfangreiches und geschlossenes historiographisches Werk über seine Herrschaftszeit liegt, wie für die gesamte flavische Epoche, nicht vor. Eine solche „Darstellung, wie sie insbesondere einmal in den Historien des Tacitus zu finden gewesen sein muss“, hätte unser Wissen über die Zeit „trotz der dort mit Sicherheit zu erwartenden Einseitigkeiten und Verzerrungen auf eine ganz andere Basis gestellt.“90 Die erhaltenen literarischen Fragmente sind zudem nicht nur sehr sparsam, was direkte Informationen über den Verlauf des Feldzuges angeht, sondern auch äußerst tendenziös in ihrer Bewertung der Ereignisse.91 Insgesamt gilt also es zu konstatieren, dass sich die Einzelheiten des domitianischen Feldzuges gegen die Chatten trotz intensiver Bemühungen der Forschung weiterhin in „einer lückenhaften und tendenziösen literarischen Überlieferung“ verlieren.92

Um später eine möglichst adäquate kritische Interpretation der schriftlichen Quellen vor den Besonderheiten ihres Entstehungshintergrundes zu ermöglichen, scheint es einführend sinnvoll, in der gebotenen Kürze jene antiken Autoren einzuführen, die uns in ihren Werken Information über das gewählte Thema liefern.93 Urner, die sich in ihrer Dissertation eingehend mit der Bewertung Domitians durch die antike Geschichtsschreibung und Dichtung beschäftigt hat, verweist darauf, dass es bei der Einschätzung des Quellenwertes eine wichtige Rolle spiele, „in welchem Verhältnis sie [die antiken Autoren] zum Kaiser standen und in welchem Maße Animosität und Opportunismus ihre Aussagen beeinflussten.“94 Das Hauptaugenmerk soll daher auf dem Standpunkt der Autoren, d.h. ihrer durchaus stark differierenden, persönlichen Einstellung gegenüber Domitian gelegt werden. Bei den späteren Autoren, welche die Herrschaft des letzten Flaviers nicht selbst miterlebt hatten und in mehr oder weniger größerer zeitlicher Distanz zu dieser schrieben, sollen auch die jeweils verarbeiteten Quellen thematisiert werden, um Abhängigkeiten und Beeinflussungen bei der Formung und Tradierung des antiken Domitianbildes in den Blick zu bekommen.95

3.1.1. Zeitgenössische Autoren

3.1.1.1. Frontin

S. Iulius Frontinus (um 35-40 bis 103/04) gehörte dem Senatorenstand an und konnte schon bei der Thronbesteigung Domitians auf eine beachtliche politische Karriere als „tüchtiger Offizier, Techniker und Verwaltungsbeamter“ zurückblicken.96 In seinem militärischen Fachbuch Strategemata schildert er, in streng thematischer Gliederung, die Kriegsleistungen herausragender Feldherren der griechischen und römischen Geschichte.97 Die mehrmalige Erwähnung des Chattenfeldzuges in den Strategemata wird in der Forschung allgemein dahingehend interpretiert, dass Frontin persönlich an diesem teilnahm, möglicherweise als Kommandeur des niedergermanischen Heeres.98

Frontin verfasste sein Werk wohl recht kurz nach Abschluss des Chattenkrieges. Die von ihm für Domitian mit einer Ausnahme99 durchgehend verwendete Titulatur „ Imperator Caesar Domitianus Augustus Germanicus “ legt nahe, dass die Strategemata noch zu Lebzeiten Domitians veröffentlicht wurden. Diese Titulatur legt als terminus post quem den Zeitpunkt der Annahme des Siegerbeinamens Germanicus fest.100 Allgemein wird davon ausgegangen dass das Werk zwischen 84 und 88 erschienen ist.101

Frontins Berichte sind im Wesentlichen nüchtern und ohne persönliches Werturteil formuliert, seine Angaben zum Chattenkrieg „dürfen mit einiger Sicherheit als Augenzeugenberichte gelten“, was ihn für diesen zu einer Primärquelle von besonderem Wert macht.102 Ereignisse des Chattenkrieges finden in den Strategemata an insgesamt vier Stellen Erwähnung, der Stamm der Chatten selbst jedoch nur in Strat. 1,3,23.103

3.1.1.2. Martial

Ein Zeitgenosse Frontins war der aus dem nordspanischen municipium Bilbilis stammende Dichter M. Valerius Martialis (um 40 bis 102-104), der wohl um das Jahr 64 nach Rom gekommen ist und von Titus in den Ritterstand erhoben worden war.104 Die Bewertung Martials und seines Verhältnisses zu Domitian differieren stark:105 Insgesamt stellt die Frage, inwieweit der Dichter in seinem Werk verdeckte Kritik am letzten Flavier geübt habe, „sicher das komplexeste und umstrittenste Problem der Martial-Philologie“ dar.106 Ob man in ihm einen rückgratlosen und servilen Opportunisten oder doch einen moralisch engagierten Kritiker voll raffiniert- satirischem Esprit zu sehen hat, wurde und wird in der Forschung durchaus konträr diskutiert: Während die ältere Forschungstradition ihn durchweg als „geradezu widerwärtigen Adulator“ beschreibt,107 haben sich seit den 1980ern Teile der Forschung um eine gewisse Relativierung und Rehabilitierung Martials bemüht. Das Spektrum reicht hier von einem Werben für Verständnis seiner, durch finanzielle Abhängigkeit nicht einfachen, Lebenssituation108 bis hin zu der Feststellung, er habe in seinen auf den ersten Blick ausschließlich schmeichelnden Versen durch Doppeldeutigkeiten unterschwellig Kritik am Princeps geübt.109 Diese „Verbindung von kritischer Absicht und heiterem Ton oder witziger Form [...]“ sei für Letzteren wiederum akzeptabler gewesen als offene Anfeindungen.110 Hofmann hat in seiner chronologischen Zusammenstellung der martialschen Epigramme zudem herausgearbeitet, dass der panegyrische Gehalt seiner Werke durchaus Schwankungen unterliege: Während Martial vor dem Jahr 93 „in seinen Büchern mit einem kritischen Wort nicht zurückhält, wenn auch selten und dann stets mit vorsichtigem Ausdruck und hintergründig“111 und somit „im Verhältnis zum Kaiser ein gewisses Maß an Ehrlichkeit und Anstand zu bewahren“ bestrebt war,112 so tritt in den folgenden Jahren eine offene und aufdringliche Heuchelei qualitativ und quantitativ immer mehr in den Vordergrund.113

Heute kann die Kontroverse um die Kaiserkritik in den Epigrammen Martials jedoch keineswegs als abgeschlossen gelten, vielmehr ist man von verschiedener Seite und mit unterschiedlichster Begründung darum bemüht, die Erkenntnisse der um eine Rehabilitation des Dichters bemühten „ double speak “ - Schule zu revidieren.114

An verschiedenen Stellen in seinen Epigrammaton libri XII lobt Martial die militärische Sieghaftigkeit des letzten Flaviers. Verglichen mit der offiziellen domitianischen Selbstdarstellung stellt sich jedoch hier rein quantitativ ein „grundlegend anderes Bild“ dar:115 Die militärischen Unternehmungen Domitians in Pannonien werden in mehr als einem Dutzend Epigramme thematisiert, der in der kaiserlichen Propaganda so hochstilisierte Chattenkrieg findet hingegen lediglich eine, recht isoliert dastehende, lobende Erwähnung in einem Epigramm, das wohl im Jahre 86 oder 87 veröffentlicht wurde.116

3.1.1.3. Silius Italicus

Ti. Catius Asconius Silius Italicus (zwischen 23 und 35- um 100)117 war ein aus vornehmer Familie stammender, begüterter Senator und Anhänger der stoischen Philosophie.

Sein episches Alterswerk Punica118 wurde wohl weitgehend in der Regierungszeit Domitians verfasst.119 Dieses, mit seinen 17 Büchern und mehr als 12.000 Versen übrigens längste Epos der lateinischen Literatur, berichtet über den Zweiten Punischen Krieg (218-201 vor Christus) und ist dabei ganz auf die Vergangenheit fixiert, die „in romantischer Verklärung als Roms beste Zeit beschrieben wird, [...], in der die Römer dank ihrer moralischen Überlegenheit, ihrer Tapferkeit, Frömmigkeit [...] schließlich doch mit allen Schwierigkeiten fertig wurden.“120 Theoretisch republikanischem Denken verpflichtet, faktisch jedoch die Alleinherrschaft des Principats anerkennend, sind die Punica von „der politischen Wandlung zwischen Nero und Trajan“ insgesamt kaum berührt.121 Bei den Kollegen der dichtenden Zunft hat das Werk des Silicus Italicus durchaus unterschiedliche Bewertung erfahren: Martial ist voll des Lobes, Juvenal hingegen lehnt das Werk des Kampaniers stark ab.122 Die Punica enthalten auch einen Hinweis auf Domitians Triumphzug.123

3.1.1.4. Tacitus

P. (?) Cornelius Tacitus (um 55 bis nach 116)124 erlebte nicht nur die gesamte Herrschaftszeit des flavischen Hauses, sondern überlebte die Dynastie um rund zwanzig Jahre. Er war Mitglied des ordo senatorius und bekleidete auch unter Domitian, den er in seinen Werken posthum stark ablehnt und von dem er ein einheitlich negatives Bild vermittelt, hohe Ämter in der kaiserlichen Verwaltung.125 Durch seine Werke ist Tacitus „ein Stern allererster Ordnung am Himmel der römischen Historiker“; in Bezug auf die Chatten muss er als der bedeutendste der auf uns gekommenen antiken Schriftsteller gesehen werden.126

Weit auseinander gehen Tacitus' Bewertungen der drei flavischen Kaiser, „Kriterium der Beurteilung ist dabei das jeweilige Geschick der Herrscher im Umgang mit dem eigenen Stand des Autors, dem Stand der Senatoren.“127 An Vespasian bemängelt er nur die avaritia,128 die Regierung des Titus wird ausschließlich positiv bewertet.129 Was den jüngsten Flavier auf dem Thron angeht, bleibt sein Werk „besessen von den echten und eingebildeten Domitianen der Vergangenheit“:130 Tacitus macht ihn persönlich verantwortlich für die Probleme des zeitgenössischen politischen Lebens, „Heuchelei, Verstellung, Falschheit, die Grundübel oder Erbsünden des Systems“.131

Seine Werke, die so voll sind von ätzendem Spott gegen Domitian, hat Tacitus gewiss erst nach der Ermordung des letzten flavischen Kaisers veröffentlicht. Vorher verzichtet Tacitus „auf lautstarke Opposition“ und bewegt sich somit „auf dem Grat zwischen schweigend protestierender virtus und leicht republikanisch verbrämten Opportunismus.“132

Hinweise auf den Chattenkrieg finden sich in verschiedenen seiner Werke: Sein wohl 98 erschienenes133 Erstlingswerk De Vita et Moribus Iulii Agricolae - ein im Kern (2005) ist kürzlich eine gelungene Einführung erschienen. biographisches Werk über seinen im Jahre 93 verstorbenen Schwiegervater, zugleich aber sowohl Nachruf und laudatio funebris auf denselben als auch streckenweise ethnographische Studie - ist gefärbt von einem subjektiv stark empfundenen Unrecht über die angebliche Zurücksetzung Agricolas durch Domitian.134

Die Historiae behandeln in chronologischer Reihenfolge die Jahre 69 bis 96, also den Zeitraum vom sogenannten Vierkaiserjahr bis zum Ende der flavischen Dynastie. Leider sind jene Teile der Historiae, in denen die Herrschaft der Flavier behandelt wird, nicht mehr erhalten. Sie brechen inmitten der Beschreibung des Bataveraufstandes im Jahre 70 ab, in den erhalten gebliebenen viereinhalb Büchern finden sich lediglich einige knappe Bemerkungen, die der Herrschaft des Domitians vorgreifen.135 Für die Betrachtung des gewählten Themas ist weiterhin die ethnographisch-geographische Studie De Origine et SituGermanorum, bekannter als Germania, von Bedeutung.136 Recht bissige Anmerkungen zum Feldzug und Domitians Triumph finden sich in Tac. Agr. 39,1 und Germ. 37,6; in Agr. 41,2f. äußert sich der Historiograph in ebenfalls sehr herablassender Manier zu Domitians Kriegführung im Allgemeinen.

3.1.1.5. Plinius der Jüngere

C. Plinius Caecilius Secundus (61/62 bis 113/115)137 war ein Neffe des Älteren Plinius. Der Beginn der domitianischen Herrschaft fiel ungefähr mit dem Beginn seiner Ämterlaufbahn zusammen. Insgesamt profitierte der jüngere Plinius von der Protektion durch den Princeps,138 was er aber in den erst nach dessen Tode veröffentlichten Werken stillschweigend übergeht. Seine eigene Rolle während der domitianischen Regierung stilisiert er in der Retrospektive gern als Opfer und Anwalt der Opposition; so behauptet er selbst, er habe seine Ablehnung durch Karriereverzicht ausgedrückt.139 Dies ist in der Forschung durchaus unterschiedlich bewertet worden, einig ist man sich jedoch darin, dass er nie aktiv und unter Einsatz seines Lebens Widerstand geleistet haben wird.140

In Plinius' Darstellung erscheint uns Domitian als der Tyrann schlechthin, positive Aspekte an dessen Herrschaft pflegt der Autor geflissentlich zu unterschlagen. Sein Panegyricus auf Trajan aus dem Jahre 100 ist darum bemüht, ein möglichst negatives Bild des letzten Flaviers zu zeichnen, um auf dieser Negativfolie dem neuen Kaiser Trajan als optimus princeps zu huldigen;141 diese Lobrede enthält auch Aussagen über mit dem Chattenkrieg verbundene Ereignisse.142

3.1.1.6. Sueton

Der vermutlich aus Nordafrika stammende C. Suetonius Tranquillus (um 70 bis 130- 140) war ebenfalls ein Zeitgenosse der Flavier, dürfte aber wohl nur die Herrschaft Domitians bewusst erlebt haben.143 In zeitlicher Distanz zu dieser verfasste er sein fast vollständig erhaltenes Werk De vita Caesarum, einen Sammelband von Biographien der zwölf römischen Alleinherrscher von Caesar bis Domitian in acht Büchern. Die einzelnen Kaiserviten folgen alle einem ähnlichen Schema: Der Beschreibung des Lebenslaufes von der Geburt bis zur Thronbesteigung folgt eine rubrizierende Darstellung der Charakterzüge, Lebensführung und politischen Leistungen, hierauf die Darstellung des nahenden Todes und des Ablebens der einzelnen Herrscher.144

Insgesamt legt Sueton in seiner Beschreibung mehr Wert auf die mores als auf die res gestae der Herrscher, was „ihm häufig den Vorwurf des `Klatschreporters´ einbrachte.“145 Wenn er sich auch „die tausend Kleinigkeiten, die Intimitäten des täglichen Lebens, die Bonmots, die Anekdoten und das Hofgeflüster [...] in reicher Fülle“146 zum Thema nimmt und darüber die politische Dimension vernachlässigt, misst ihm die heutige Forschung einen höheren Stellenwert als ernstzunehmende Quelle bei, als sie dies lange Zeit getan hatte.147 Dabei sind für Suetons Werk zwei Aspekte positiv hervorzustreichen: Erstens hatte er in seiner Funktion in der kaiserlichen Administration Zugriff auf alle wichtigen Archive Roms, dies zumindest bis zu seiner Entlassung. Für die späteren Viten war er daher mehr auf mündlich tradiertes Material angewiesen.148 Zweitens vermittelt er - der Wahrheitsgehalt sei einmal dahingestellt - einen lebhaften Einblick, was über die Herrscher geredet wurde, welche Gerüchte und Anekdoten die Runde machten. Als problematisch anzumerken sind hingegen die, der Antike durchaus eigene, statische Charakterauffassung und die Tatsache, dass er seine Quellen, „egal ob Hofklatsch, Aktenstücke, Briefe, Reden oder Pamphletliteratur [...] gleichrangig nebeneinander stellt.“149

Der Germanienfeldzug des letzten Flaviers scheint Sueton nicht besonders interessiert zu haben: Die Motive Domitians für den Feldzug nennt er knapp, der Chatten- und Dakerkrieg und der damit verbundene Triumph sind ihm lediglich eine recht lapidare Zusammenfassung wert.150

3.1.2. Spätere antike Autoren

3.1.2.1. Cassius Dio

Die unter den späteren antiken Autoren bei Weitem ausführlichste Quelle über die domitianische Zeit und zugleich für die Tradierung des Domitianbildes wichtigster späterer antiker Autor ist L. Claudius Cassius Dio Cocceianus (um 155-164 bis um 235).151 Dio gehörte ebenfalls dem Senatorenstand an und teilte, wie Tacitus und Plinius, dessen Ansichten.152 Insgesamt entfernt er sich bei der Beurteilung der einzelnen flavischen Principes „kaum von der zur communis opinio gewordenen senatorischen Interpretation der ersten Jahrhundertwende.“153

Ungeklärt ist weiterhin, wann genau er die, nach eigener Aussage rund 22 Jahre dauernde,154 Arbeit an seiner zumindest der äußeren Form nach der annalistischen Tradition verpflichteten Histor í a Rhomaik é aufnahm.155 In jener hat man das bedeutendste griechischsprachige Geschichtswerk über die Zeit des römischen Principats zu sehen, welches auch eine explizite Stellungnahme des Autors zur Monarchie seiner Zeit enthält.156

Cassius Dio schrieb mit einer zeitlichen Distanz von rund hundert Jahren zur Herrschaft des letzten Flaviers, wodurch die Frage nach den von ihm verwendeten Quellen relevant wird. Er hat eine Vielzahl an teilweise nicht mehr erhaltenen literarischen Quellen verarbeitet, dabei jedoch„Angaben bzw. Deutungen aus Quellen nicht mechanisch übernommen, sondern sie sich unter Reflexion zu eigen gemacht.“157 Dieser gleichsam kreative Zug und die besonders schlechte Überlieferungslage erschweren die Aufgabe, festzustellen, welches seine Quellen sind und auf welche Quelle er sich im Einzelfall stützt. Umstritten ist besonders die Verwendung der Historiae und der Annales des Tacitus. Bei aller, durch den Verlust großer Teile beider Werke hervorgerufenen, Unklarheit scheint diese Frage letztendlich nicht befriedigend zu klären zu sein; man mag aber davon ausgehen, dass er „die einschlägige Literatur“ kannte.158

Von seinen ursprünglich 80 Büchern sind uns heute nur noch die Bücher 36-60 und 78-79 erhalten, zudem einige Bücher fragmentarisch. Die Passagen zu den flavischen Kaisern (Buch 66-67, die domitianische Zeit wird im 67. Buch behandelt) liegen nur in byzantinischen Zusammenfassungen des Werkes durch Xiphilinos (11. Jahrhundert) und Zonaras (12. Jahrhundert) vor.159 Im 67. Buch der Histor í a Rhomaik é findet der Chattenkrieg an zwei Stellen Erwähnung.160

3.1.2.2. Aurelius Victor

S. Aurelius Victor lebte ungefähr von 320 bis 390.161 Nach Selbstauskunft aus einfachen ländlichen Verhältnissen in Nordafrika stammend, wo er dennoch eine sehr gute Ausbildung erhalten haben wird,162 arbeitete er sich in der kaiserlichen Verwaltung nach oben: Sein bemerkenswerter sozialer Aufstieg brachte ihn „durch Bildung, konkrete Kenntnisse und Zuverlässigkeit“ bis in den Senatorenstand und die höchsten Ämter der imperialen Verwaltung; er verstand es, die Chancen zu nutzen, die sich in dieser Zeit ambitionierten Aufsteigern boten.163 Neben seinen Amtspflichten verfasste und vollendete er vor 360164 sein historisches Werk Historiae abbreviatae, auch Liber de Caeasaribus genannt, eine „eigenwillige Biographiensammlung“ der römischen Kaiser von Augustus bis Constantin II.165

692: „Tacitus was a primary authority, and must have been used by Dio […], however faint be the traces.“ Vgl.dagegen auch Schwarz (1899), Sp. 1714 und Borszák (1968), Sp. 479. Hose (1999), S. 412, zieht zudem in Betracht, dass „gewisse Gemeinsamkeiten (z.B. bei der Bewertung) zwischen Tacitus und Dio weniger Ausdruck einer […] Abhängigkeit von Quellen, denn Resultat einer Sichtweise sind, die durch die gleiche gesellschaftliche Position geprägt“ sein könnte, ebenso äußert sich Mehl (2001), S. 32.

[...]


1 Suet. Tit. 11,1.

2 Daumer (2005), S. 10.

3 Heuß (1998), S. 342; Garzetti (1974), S. 263; Bengtson (1979), S. 9; S. 251; Christ (1983a), S. 10; Grant (1987), S. 304; S. 305; Eck (1997), Sp. 747; Leberl (2004), S. 13.

4 Grant (1987), S. 304, Christ (1983a), S. 9ff. Prägnant zur Rolle der Beziehungen zwischen Senatsaristokratie und Princeps vgl. Bringmann (2006), S. 68f.

5 Bengtson (1979), S. 179.

6 Eck (1997), Sp. 748.

7 Zu angeblichem Hochmut und Willkür vgl. Suet. Dom. 1,2; 10,1; 12,3.

8 Aur. Vict. Caes. 11,1; vgl. auch Cass. Dio Hist. Rom. 66, 26, 2f.

9 Suet. Dom. 3,1; Epit. de Caes., 11,6.

10 Suet. Dom. 11,1; Epit. de Caes. 11,6.

11 Suet. Dom. 19,1; 14, 2; Epit. de Caes. 11,6.

12 Tac. Hist. 4,2,1.

13 Suet. Dom. 22,1; 1,2; vgl. auch Epit. de Caes. 11,7.

14 Plin. Paneg. 48,3.

15 Plin. Paneg. 90,5.

16 Laktanz, De mortibus persecutorum 3; Eusebius, Historia Ecclesiastica 3,17; 1. Clemensbrief 7,1; Oros. Hist. Adv. Pag. 10,1ff.; Offenbarung des Johannes 17. Zusammenfassend zum christlichen Standpunkt vgl. Pfeiffer (2009), S. 117-120; zum 1. Clemensbrief vgl. Molthagen (1995); zur Johannesapokalypse vgl. Groß (1959), Sp. 107ff.

17 Christ (1983a), S. 1f.

18 Groß (1959), Sp. 91. Oft hat man Domitian auch vor dem Hintergrund einer möglichen Charakterstörung (vgl. Cass. Dio Hist. Rom. 65,9,3; Suet. Dom. 3; 10; 11; 14) beurteilt, vgl. Kraus (1876); Bengtson (1979), S. 180ff., aber auch Waters (1964).

19 Vgl. hierzu auch Kapitel 2 und 6.2.

20 Domaszewski (1922), S. 159.

21 Leberl (2004), S. 14. Exemplarisch sei hier lediglich die, der älteren Forschungslinie diametral entgegenstehende, Einschätzung von Alfred Heuß (1998, erste Auflage erschienen 1960) angeführt: Domitian sei ein „tatkräftiger und ehrgeiziger Mann“ gewesen (S. 341), er „besaß persönliches Format und ging mit Zielbewußtsein und Methode an seinen Plan.“ (S. 342).

22 Zu den Chatten vgl. grundlegend Petrikovits (1981); Mildenberger (1981); zum Siedlungsgebiet der Chatten liefert Becker (1992), S. 54-86, einen auf archäologischem Material beruhenden Exkurs. Allgemeiner zur Geschichte der Germanen vgl. Krause (2002); Krierer (2004).

23 Vgl. exemplarisch Tac. Agr. 39,1; 41,2; Germ. 37,1; Plin. Paneg. 16,3; Cass. Dio. Hist. Rom. 67, 3,5; 67,4,1; Oros. Hist. adv. Pag. 10,3.

24 Garzetti (1974), S. 286.

25 Eck (1997), Sp. 748.

26 Southern (1997), S. 79. Zur Quellenlage vgl. Kapitel 3.

27 Braunert (1953), S. 97.

28 Ebenso wenig wie man von einer speziellen römischen Chattenpolitik ausgehen kann, verengt auch die antike Überlieferung bei der Beschreibung des domitianischen Germanienfeldzugs den Blick keineswegs auf die Chatten, sondern spricht konsequenterweise immer vom bellum Germanicum; vgl. auch Becker (1992), S. 4f.

29 Becker (1992), S. 265.

30 Urner (1994), S. 1ff.

31 Urner (1994), S. 1ff.

32 Imhof (1857).

33 Ebd., Vorwort.

34 Urner (1994), S. 4. Christ (2006), S. 15, hat diese Epoche als, der Entwicklung des Faches Alte Geschichte in Deutschland überaus förderliche, „Gründerzeit“ bezeichnet.

35 Beulé (1875).

36 Kraus (1876). Vgl. Urner (1994), S. 14: „Der [...] folgende Artikel von J.E. Kraus, einem schlimmen Machwerk ohne jegliche kritische Quellenarbeit, psychologisierend geschrieben unter dem Blickwinkel einer Geisteskrankheit

37 Zwanziger (1885).

38 Vieze (1902).

39 Das Werk von Domaszewskis erschien in erster Auflage im Jahre 1909; für diese Arbeit wurde die dritte Auflage von 1922 verwendet, die im Folgenden als Domaszewski (1922) bezeichnet werden soll.

40 Urner (1994), S. 6.

41 Pichlmayr (1889).

42 Ebd., S. 1.

43 Gsell (1894); vgl. hierzu auch Goetz (R. 1978), S. 8f.

44Mommsen (1885); vgl. auch Leberl (2004), S. 14.

45 Weynand (1909).

46 Christ (1983a), S. 2.

47 Christ (2006), S. 38ff.

48 Syme (1936). Syme war wenige Jahre zuvor für die Wirtschaftspolitik Domitians zu einem sehr günstigen Ergebnis für Domitian gekommen, vgl. Syme (1930).

49 Vgl. auch Becker (1992), S.1 mit Anm. 1. Zur Alten Geschichte in der nationalsozialistischen Zeit vgl. Christ (2006), S. 58ff.

50 Urner (1994), S. 8.

51 Kahrstedt (1940).

52 Urner (1994), S. 9.

53 Gross (1959).

54 Nesselhauf (1952).

55 Braunert (1953).

56 Für diese Arbeit wurde unter dem Kürzel Heuß (1998) die 6. Auflage von 1998 verwendet, die einen, im Text unveränderten, Nachdruck der 4., ergänzten Auflage von 1976 darstellt.

57 Urner (1994), S. 11.

58 Vgl. ebd., S. 11; 16f.

59 Jones (1973).

60 Evans (1975).

61 Goetz (R. 1978), S. 7ff., S. 144.

62 Bengston (1979).

63 Eck (1981), S. 343.

64 Ebd.; allein die anderthalbseitige Liste elementarster Fehler und schlichter Falschinformationen, die Eck lediglich aus den Kapiteln 1 und 4 zusammengestellt hat, sollte mehr als nachdenklich stimmen.

65 Eck (1981), S. 347.

66 Exemplarisch: Timpe (1982); Welwei (1986); Lehmann (1989).

67 Front. Strat. 1,3,10. Vgl. hierzu detailliert Kapitel 5.2.

68 Perl (1981).

69 Strobel (1987a).

70 Kehne (1997), S. 280.

71 Becker (1992); vgl. auch die Rezensionen von Peschel (1996) und Kehne (1997), S. 278-281.

72 Peschel (1996), S. 620; vgl. auch die Einschätzung bei Kehne (1997), S. 280: „[...] bietet Becker dann mit seiner Rekonstruktion des Chattenkrieges unter Domitian eine wesentlich differenziertere Analyse als die bisherige Forschung.“

73 Urner (1994).

74 Urner (1994), S. 24.

75Jones (1992).

76 Vgl. Jones (1973; 1982; 1979).

77 Southern (1997).

78 Griffith (2000).

79Rüger (2000).

80 Pfeiffer (2009).

81 Ebd. (2009), S. 7.

82 Vessey (1983), S. 212: „[Domitian] remains largely an enigma.“

83 Eck (1997), Sp. 747.

84 Vgl. hierzu allgemeiner Maurer (2003).

85 Grundlegende Überlegungen zu antiken literarischen Werken als historischen Quellen finden sich bei Schneider (C. 2002).

86 Schneider (H. 2008), S. 12. Vgl. auch Wolters (2008), S. 78: „Eine eigene germanische oder gar chattische Überlieferung ist nicht auf uns gekommen.“

87 Domaszewski (1922), S. 145.

88 Goetz (R. 1978), S. 7.

89 Urner (1994), S. 1.

90 Strobel (1987a), S. 423.

91 Vgl. ausführlicher Kapitel 6.1.

92 Wolters (200), S. 67. Im gleichen Atemzug darf aber nicht unerwähnt bleiben, dass der Chattenkrieg im Vergleich mit anderen Aspekten der domitianischen Regierungszeit relativ gut überliefert ist, vgl. Urner (1994), S. 314.

93 Die Auswahl der Autoren wurde hier bewusst in Anlehnung an Urner (1994), S. 26-64; 65-79, vorgenommen, die hier grundlegende Arbeit geleistet hat. Da sich die Äußerungen des Dichters Statius mit großer Wahrscheinlichkeit auf den, im Rahmen dieser Arbeit nur exkursorisch behandelten, zweiten Chattenkrieg und damit nicht auf das eigentliche Thema beziehen, soll an dieser Stelle auf eine Einführung dieses Autors verzichtet worden. Für seine Aussagen gelten im Wesentlichen dieselben Überlegungen wie für Martial: Sie spiegeln eher kaiserliche Propaganda wider als dass sie auf tatsächlicher Kenntnis der Ereignisse beruhen, wenn auch Becker (1992), S. 28, nicht ausschließen mag, dass „Statius besondere Kenntnisse über den Chattenkrieg besaß.“ Zu Statius vgl. Scott (1933); Garthwaite (1978); Cancik (1986); Urner (1994), S. 30f.; Nauta (2002), S. 195ff.; Leberl (2004), S. 143-241.

94 Urner (1994), S. 24. Vgl. auch Günther (2001), S. 60-71.

95 Grundlegende Überlegungen zum antiken Verständnis von Quellenbenutzung in der Historiographie liefert Mehl (2001), S. 29.

96 Fuhrmann (1999), S. 343. Vgl. Front. Strat. 4,3,14; Tac. Hist., 17,2; 4,39; Tac. Agr. 17,3; Plin. Epist. 4,8,3, bezeichnet ihn als „ princeps vir “; ILS 6074; 1105. Zu Leben und Person des Frontin Bendz (1963), S. 1f.; Christ (1989), S. 149ff.

97 Nickel (1999), S. 812.

98 Syme (1962), S. 214, nimmt an, dass Frontin im kaiserlichen consilium am Feldzug teilgenommen habe; Eck (1982), S. 54f., zieht in Erwägung, dass Frontin gar Kommandeur der Heeresgruppe gewesen sein könnte. Vgl. hierzu auch Christ (1989), S. 152.

99 Frontin Strat. 1,3,10.

100 Vgl. hierzu Kapitel 5.1.

101 Urner (1994), S. 28. Vgl. aber auch Bendz (1963), S. 4. Pichlmayr (1889), S. 23 mit Anm. 1 und Vieze (1902), S. 13, hatten angenommen, dass die Strategemata auf jeden Fall vor dem Beginn des Dakerkrieges veröffentlicht sein müssten, da diese nicht erwähnt würden.

102 Becker (1992), S. 27.

103 Front. Strat. 1,1,8; 1,3,10; 2, 3,23; 2,11,7.

104 Neben den in seinem Werk enthaltenen autobiographischen Aussagen kann sich die Forschung lediglich auf einen Nachruf des jüngeren Plinius auf Martial berufen, der für dessen Tod das Jahr 104 als terminus antequem ansetzt (Ep. 3,21). Überlegungen zur Rekonstruktion der Vita Martials liefern Friedlaender (1886), S. 3-14; Helm (1955), S. 55-58; Howell (1980), S. 1-5; Szelest (1986); Sullivan (1991), S. 1-55; Barié / Schindler (1999), S. 1092-1102. Explizit zu den besonderen Problemen eines solchen Rekonstruktionsversuches anhand autobiographischer Aussagen in der Dichtung äußerst sich knapp Holzberg (2002), S. 13f.

105 Explizit zum Verhältnis Domitian - Martial äußern sich u.a.: Sauter (1934); Schilp (1948); Szelest (1974);

106 Garthwaite (1978); Hofmann (1983); Szelest (1986), S. 2571ff; Nauta (2002); Leberl (2004). Allgemeiner zu Person, Werk und Interpretation Martials: Weinreich (1928); Helm (1955); Seel (1961); Allen (1969); Vessey (1974); Classen (1985); Holzberg (1986; 1988, vgl. auch die Rezension von Szelest (1988); 2002, vgl. hierzu auch die Kurzrezension in Leberl (2004), S. 356f.); Römer (1994); Grewing (1998); Lorenz (2002, vgl. hierzu auch die Kurzrezension in Leberl (2004), S. 354-356 und die Rezension von Habermehl (2006)); Rimmel (2008). 106Grewing (1998), Vorwort S. 10. Einführend wird diese „ hidden criticism-Kontroverse “ an folgenden Stellen skizziert: Leberl (2004), S. 15-18; Lorenz (2002), S. 45ff.

107 Bengtson (1979), S. 146, befindet sich hier eindeutig in der älteren Tradition. Seels einflussreicher Aufsatz (1961) scheint geradezu von einer persönlichen Verachtung für den Dichter gezeichnet zu sein (besonders S. 61); ebenfalls ablehnend: Schanz / Hosius (1935), S. 546-560; Helm (1955). Noch Fuhrmann (1999), S. 314-317, zeigt sich erschreckend unberührt von der Debatte um eine Rehabilitation Martials.

108 So bereits recht früh Friedlaender (1916), S. 14; Weinreich (1928), S. 160; vgl. auch Leberl (2004), S. 342.

109 Erstmals Szelest (1974), S. 105-114. Wegbereitend waren jedoch erst die seit 1978 erscheinenden Arbeiten von Garthwaite (1978, S. 173f.), dem auch Hofmann (1983), S. 246 und Holzberg (1986, S. 201; 1988, S. 75) folgten. Holzberg (1986) bietet zudem einen ausgesprochen lesenswerten Überblick über die Martialforschung des 20. Jahrhunderts.

110 Classen (1985), S. 341, hebt zudem das psychologisch geschickte Handeln Martials hervor: Indirekte Kritik sei letzten Endes wirksamer als „die Schroffheit des Eiferers“. Grundlegende Überlegungen zu Panegyrik und Herrscherkritik finden sich bei Schneider (C. 2002), hier besonders S. 121f.

111 Hofmann (1983), S. 244.

112 Ebd., S. 245.

113 Zur Chronologie der Epigramme Martials vgl. Friedlaender (1886), S. 50-67; Sullivan (1991), S. 15-44; 313-321; außerdem Nauta (2002), 441f. Sullivans Variante, der die einzelnen Bücher im wesentlichen ein Jahr später ansetzt als Friedlaender, stellt dabei die vorsichtigere Datierungsweise dar.

114 Voran Römer (1994), besonders S. 100-113; Nauta (2002), S. 412-440. Lorenz (2002), betont in seinem literaturwissenschaftlichen Ansatz die Fiktionalität sowohl des lyrischen Ichs als auch der epigrammatischen Kaiserfigur, weswegen es ihm schwerfalle, „zu glauben, dass der historische Dichter in den Epigrammen bewusst Kaiserkritik üben konnte, wie es bisweilen angenommen worden ist.“ (S. 249f.). In Auseinandersetzung mit Lorenz distanziert sich auch Holzberg (2002) zumindest teilweise von den vorher geäußerten Position, besonders S. 9-11.

115 Angesichts dieses Befundes meldet Leberl (2004), S. 245, meines Erachtens nicht unbegründete, Zweifel an einer möglichen direkten Einflussnahme des Kaiserhofes auf die Dichtung Martials an, vgl. ebd., S. 264f. Leberl beklagt, dass in manchen Werken allzu selbstverständlich davon ausgegangen werde, Martial sei angestellter Hofdichter gewesen, vgl. hierzu: ebd., S. 17; S. 129-132; S. 344.

116 Mart. Epigr. 2, 2. Damit wäre das Epigramm „verspätet“, da rund drei Jahre nach dem Sieg über die Chatten erschienen, was zu der Vermutung geführt hat, dass es bereits relativ zeitnah zum Chattenkrieg verfasst und dem Princeps zugänglich gemacht, aber erst später veröffentlicht worden sei, vgl. Leberl (2004), S. 247. Einen Erklärungsansatz für die Veröffentlichung zum späteren Zeitpunkt bietet hingegen Sullivan (1991), S. 132f. Für das gewählte Thema sei der Vollständigkeit halber noch auf eine weitere Chattenerwähnung bei Mart. Epigr. 14, 26ff., hingewiesen, die auf bestehende Handelskontakte mit den Römern schließen lässt, die archäologisch allerdings nicht fassbar sind und in einem gewissen Gegensatz zu dem von der römischen Historiographie vermittelten Bild der dauerhaften und konsequenten Feindschaft zwischen Römern und Chatten für diese Zeit steht.

117 Der volle Name ist inschriftlich gesichert; vgl. Calder (1935), S. 216f. Zum Leben und Tod des Silius Italicus vgl. den um 100 veröffentlichen Nachruf des jüngeren Plinius, Ep. 3,7.

118 Umfassend hierzu: Ahl (1986), vgl. auch Klotz (1927).

119 Den Punica fehlt ein panegyrisches Proömium, anhand der Huldigung an das flavische Königshaus in 3, 594-629 hält Reitz (2001), Sp. 558, jedoch eine Veröffentlichung nach 96 nicht für „nicht mehr denkbar.“ Vgl. aber auch Urner (1994), S. 33, die in Anlehnung an McDermott / Orentzel (1977), S. 24-34, die Ansicht vertritt, Silius Italicus habe aufgrund seiner finanziellen Unabhängigkeit nicht vor einer positiven Bewertung bestimmter domitianischer Regierungsleistungen abrücken brauchen.

120 Fuhrmann (1999), S. 307.

121 Urner (1994), S. 32.

122 Vessey (1974), S. 109-116.

123 Sil. Ital. Punica 3, 614.

124 Die Namensform Publius ist nicht ganz gesichert, in Betracht wird auch Gaius gezogen, vgl. Schmal (2005), S. 14- 18; vgl. zudem die Neuinterpretation einer Grabinschrift bei Birley (2000), S. 231ff. Insgesamt ist die Nachwelt nicht sonderlich gut über Tacitus' Leben unterrichtet: In keinem seiner Werke hat er sich die Zeit genommen, ausführlicher über sich und seine Herkunft zu sprechen. Für eine Beschäftigung mit Tacitus weiterhin unumgänglich das zweibändige Standardwerk von Syme (1958). Umfassend ebenfalls Borszák (1968); Pöschl (1969); einen guten Überblick über Leben und Werk des Tacitus bietet Fuhrmann (1971). Zu speziellen Aspekten seines Werkes vgl. zudem den Sammelband Aufstieg und Niedergang der römischen Welt (ANRW II), Band 33.2 und 33.3. Mit Schmal

125 Vgl. Tac. Hist. 1,1,3: Dass seine Karriere von Domitian gefördert wurde, bestreitet Tacitus in seiner Selbstaussage nicht.

126 Bengtson (1979), S. 276. Erwähnt werden die Chatten an folgenden Stellen: Tac. Germ. 29-32; 35; 36; 38; Hist. 4, 12; 4,37; Ann. 1, 55;1,56; 2,7;2,25;2,41; 11,16; 12,27; 12,28; 13,56;13,57.

127 Sonnabend (2002), S. 137.

128 Tac. Hist. 2, 5,1;

129 Tac. Hist. 2,1,2; 5,1,1.

130 Grant (1973), S. 239. Zum Verhältnis Tacitus und Domitian und dem Problem des Principats vgl. Nesselhauf (1952); Willmer (1958); Syme (1962); Fritz (1969); Urban (1971); Evans (1976); Döpp (1985); Städele (1988); Shotter (1991). Zur Entwicklung des Standpunkts des Tacitus gegenüber dem Principat vgl. ausführlich Beck (1998), S. 102-123; Mehl (2001), S. 121f.

131 Christ (1983b), S. 454. Zur statischen Charakterauffassung der Antike vgl. Grant (1973), S. 237, S. 241f.; Döpp (1985), S. 166. Zu Standpunkt und Einordnung des Tacitus prägnant Pfeiffer (2009), S. 1.

132 Albrecht (1994), S. 871.

133 Zur Datierung der taciteischen Werke insgesamt vgl. die prägnante Zusammenfassung bei Schmal (2005), S. 18-21; Mehl (2001), S. 121. Ausführliche Überlegungen zur Datierung des Agricola vgl. Beck (1998), S. 72ff.

134 m Proömium des Agricola habe man mit Fuhrmann (1999), S. 324, „ein für die Antriebe der taciteischen Historiographie wichtiges Dokument“ zu sehen. Batomsky (1985), S. 389, sieht im Agricola gar „the key to the interpretation of all of Tacitus' writings [...]“. Vgl. ferner Hoffmann (1870); Streng (1978); Döpp (1985); Heubner (1984); Städele (1988); Hanson (1991); Petersmann (1991); Turner (1997); Beck (1998). Zu der, gewiss mehr aus literaturwissenschaftlicher Perspektive interessanten, Fragestellung nach Überschreitung und Gewichtung der traditionellen Genregrenzen im Agricola vgl. Beck (1998), S. 63ff.

135 Vgl. etwa Tac. Hist. 3,86,3; 4,86,2 und ausführlicher hierzu Schäfer (1977), S. 465ff.

136 Tac. Germ. 30-31 enthält eine recht ausführliche Beschreibung der Kampfkraft der Chatten; zur Frage der Aktualität des taciteischen Germanenbildes vgl. hier die Einschätzung bei Becker (1992), S. 30f. Die Germania hat das neuzeitliche Germanenbild seit dem Humanismus entscheidend geprägt. Sonnabend (2002), S. 135, bezieht sich pointiert auf das - alles Andere als folgenlose - Fortwirken des Werks, wenn er von „der nicht vorhersehbaren Langzeitwirkung [schreibt], dass man sich die Germanen gerne mit den Attributen blond, blauäugig, stark, rauhbeinig und trinkfest vorstellte.“ Umfassend zum Werk selbst vgl. Timpe (1995; 2008).

137 Grundlegend Mommsen (1869); Strobel (1983), S. 37ff.

138 Vgl. CIL V 5262f; CIL XI 5272; Strobel (2003), S. 308.

139 Plin. Paneg. 95,3. Zum Verhältnis Plinius - Domitian: Oertel (1939); Orentzel (1980); Giovannini (1986); Strobel (2003).

140 Eine Skizze der Diskussion, ob man in Plinius ein Opfer oder einen Opportunisten zu sehen hat, findet sich bei Urner (1994), S. 38ff. Neue politische Aspekte hat Beutel (2000) herausgearbeitet; Strobel (2003), S. 304, hat erneut mit Nachdruck den Vorwurf des Opportunismus bekräftigt: „Plinius zeigt sich uns als Karrierist und Opportunist. [...] Er strebte danach, sich als loyaler, ja dienstbeflissener Repräsentant des jeweiligen Regimes darzustellen.“

141 Albrecht (1994), S. 914. Ausführlich zum Panegyricus vgl. Schillinger-Häfele (1958); Seelentag (2004), S. 214- 297.

142 Plin. Paneg. 16,3.

143 rundlegend Baldwin (1983), Wallace-Hadrill (1995); vgl. auch Sonnabend (2002), S. 168-182. Zu Leben und Karriere Suetons vgl. Baldwin (1975), einführend Grant (1973) S. 276-287. Die Einleitung zu Grant (1987), S. 9-40, ist - um im Vokabular des Faches zu bleiben - nur als panegyrisch zu beschreiben. Zur Einstellung Suetons' zum Principat vgl. Lambrecht (1982).

144 Für den heutigen Historiker relevante Kritikpunkte an der nach Rubriken geordneten Darstellungsweise liefert Mehl (2001), S. 144.

145 Pfeiffer (2009), S. 1f. Zum Stellenwert der Biographie gegenüber der Historiographie in der Antike vgl. einführend auch Grant (1973), S. 8f., S. 278f.; Mehl (2001), S. 142f.; Sonnabend (2002), S. 4ff.

146 Lambert (1983), S. 353.

147 Urner (1994), S. 45: Sueton sei als historische Quelle „inzwischen weitgehend rehabilitiert“; vgl. auch Bengtson (1979), S. 277f. Wegweisend war hier Steidle (1958), besonders S. 108; die Forschung zusammenfassend vgl. Lambrecht (1995), S. 508f. Zum Quellenwert Suetons weniger positiv urteilt Flach (1972), besonders S. 285. Einführend zum Themenkomplex antike Biographie als historische Quelle vgl. Sonnabend (2002), S. 8ff.

148 Albrecht (1994), S. 1106f.; Suetons Verhältnis zu Tacitus ist ungeklärt.

149 Urner (1994), S. 46. Zum statischen Charakter bei Sueton vgl. Bradley (1991), S. 3703.

150 Suet. Dom. 6,1.

151 Er selbst nennt in seinem Werk Nicaea in Bithynien als seinen Geburtsort, vgl. Cass. Dio. Hist. Rom 75, 15, 3.

152 Einleitend vgl. Wirth (1985); grundlegend immer noch das Standardwerk von Millar (1964).

153 Urner (1994), S. 49.

154 Vgl. Cass. Dio Hist. Rom. 72,23; 74,3.

155 Zusammenfassend zur Datierungsfrage: Hose (1999), S. 424-427.

156Vgl. hierzu: Bleicken (1968).

157 Hose (1999), S. 375.

158 Wirth (1985), S. 39ff.; Cass. Dio Hist. Rom. 1,2. Diesbezügliche Diskussion grundlegend bei Syme (1958), S. 688-

159 Millar (1964), S. 1-4.

160 Cass. Dio Hist. Rom. 67,3,5 (= Zonaras 11,19); 67,4,1 (= Xiphilinos 218, 22-29). Vgl. zu der letztgenannten Stelle auch Strobel (1987a), S. 424: Diese Stelle „setzt sich aus einer Kombination zweier sich teilweise überschneidender Exzerpte zusammen [...]; ganz entsprechend der Praxis des Xiphilinus sind die eigentlichen historischen Ereignisse in einer einzigen, überaus verkürzten Paraphrase zusammengefasst [...].“ Im Zusammenhang mit der domitianischen Germanienpolitik ist weiterhin Cass. Dio. Hist. Rom 67,5,1 zu sehen.

161 Den Versuch einer Rekonstruktion von Herkunft und Werdegang Victors anhand der knappen erhaltenen Informationen unternimmt Bird (1984), S. 5-15, explizit auch ders. (1975); vgl. auch Schmidt (1978).

162 Aur. Vict. Caes. 20,5. Vgl. auch Sonnabend (2002), S. 201.

163 Christ (2005), S. 193; vgl. CIL VI 1186. Allgemein zu sozialer Mobilität im 4. nachchristlichen Jahrhundert: Alföldy (1984), S. 163.

164 Barnes (1969), S. 17; Starr (1955), S. 575.

165 Christ (2005), S. 177. Er konstatiert, dass die Kaiserbiographien des Victor in den letzten Jahrzehnten insbesondere unter „primär philologischen Fragestellungen“ stärkere Beachtung gefunden hätten, die Alte Geschichte hingegen weniger Interesse gezeigt hätte. Die Forschungsdiskussion um Aurelius Victor im 20. Jahrhundert wird zusammenfassend dargestellt ebd., S. 194-198. Die Ausgabe von Pichlmayr (1911) fasst unter dem Obertitel „Aurelius Victor“ insgesamt vier historiographische Werke der Spätantike zusammen, die teilweise überlieferungstechnisch und thematisch miteinander verbunden sind; vgl. dazu auch Sonnabend (2002), S. 200f. Zur eigenwilligen Betrachtungsweise Victors vgl. Starr (1955), S. 576; Nixon (1971), S. 398ff.; Bird (1984), S. 23.

Ende der Leseprobe aus 117 Seiten

Details

Titel
„Quae datur ex Chattis laurea“ - Domitians erster Chattenkrieg
Hochschule
Georg-August-Universität Göttingen  (Seminar für Alte Geschichte)
Note
1,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
117
Katalognummer
V159194
ISBN (eBook)
9783640722631
ISBN (Buch)
9783640723072
Dateigröße
1041 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Domitian, Germanien, Römer in Germanien, Antike Kriegführung, Römisches Reich, Panegyrik, Tacitus, Cassius Dio, Frontin, Chatten, Chattenkrieg, Nordhessen, Mainz, Römische Geschichte, Alte Geschichte
Arbeit zitieren
Florian Unzicker (Autor:in), 2010, „Quae datur ex Chattis laurea“ - Domitians erster Chattenkrieg, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159194

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