Der Lehrplan erachtet es als eine zentrale Aufgabe des Deutschunterrichts, die Kinder sowohl zum selbstständigen Umgang mit Sprache zu ermutigen als auch Freude am Umgang mit Sprache zu wecken, indem sich die Kinder von Anfang an als kompetent und erfolgreich erleben können. Im Kompetenzbereich des Rechtschreibens sollen die Kinder ein Rechtschreibbewusstsein entwickeln und befähigt werden, ihre Schreibprodukte orthografisch überarbeiten zu können. Ein wichtiges Lernziel zum Erreichen dieser Rahmenrichtlinien ist die im Bildungsplan unter Schreiben zusammengefasste Kompetenz, in altersadäquaten Wörterbüchern nachschlagen zu können.
Die Fähigkeit im Umgang mit alphabetisch geordneten Wörterbüchern dient den Schülern dabei als Rechtschreibhilfe, Entlastungstechnik und zeugt von einer rechtschreibbewussten Arbeitshaltung. Im Unterricht kann der Gebrauch von Nachschlagwerken nach Einführungskursen auf weitere Bereiche ausgedehnt werden. So können die Kinder sich selbstständig Informationen aus enzyklopädischen Nachschlagwerken beschaffen und sind somit befähigt, sich eigenverantwortlich Wissen und Fertigkeiten anzueignen. Darin liegt auch die Zukunftsrelevanz für die Schüler. Sie begegnen Nachschlagwerken mit alphabetisch geordneten Verzeichnissen in ihrem Alltag und sind mit zunehmendem Alter kumulativ darauf angewiesen. Ist die Telefonnummer einer Person nicht bekannt, so wird im Telefonbuch nachgeschlagen, bei Unsicherheiten zur richtigen Schreibung eines Wortes schafft ein Wörterbuch Hilfe und Informationen zu einem sachkundigen Themengebiet werden in Lexika, Brockhaus etc gesucht.
Darüber hinaus gewinnt der selbstständige Erwerb von Wissen in unserer industrialisierten Wettbewerbsgesellschaft zunehmend an Bedeutung, da dieser ein eigenverantwortliches und individuelles Arbeiten ermöglicht. Die Kenntnis des Alphabets sowie ein fundamentales Verständnis für das Alphabet als Ordnungsprinzip sind dabei die Grundlagen für einen sicheren und routinierten Umgang mit Nachschlagwerken. Durch die vorgesehenen Übungen werden die in den vorausgegangenen zwei Unterrichtsstunden besprochenen Inhalte, welche eine Hinführung zur Arbeit mit alphabetisch geordneten Wörterbüchern sind, separat bearbeitet und vertieft.
Inhaltsverzeichnis
- Zur Ausgangslage des Unterrichts
- Institutionelle Bedingungen
- Anthropologische Bedingungen
- Überlegungen und Entscheidungen zum Unterrichtsgegenstand
- Klärung der Sache
- Didaktische Überlegungen
- Intention des Unterrichts
- Überlegungen zum Lehr - Lernprozess
- Methodische Überlegungen und Entscheidungen
- Unterrichtsverlauf
- Verlaufsskizze
- Mögliche Weiterarbeit
- Verwendete Literatur und Materialquellen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Unterrichtsentwurf für die Klasse 2a einer Schule für Sprachbehinderte zielt darauf ab, den Schülern den Umgang mit dem Wörterbuch zu erleichtern. Der Fokus liegt dabei auf einer spielerischen und motivierenden Herangehensweise, die die sprachlichen und kognitiven Fähigkeiten der Schüler berücksichtigt.
- Entwicklung der Fähigkeit, das Alphabet anzuwenden und Wörter alphabetisch zu ordnen.
- Förderung der Lesekompetenz durch den Einsatz von Wörterbüchern.
- Steigerung der Selbstständigkeit beim Nachschlagen von Wörtern.
- Einsatz von Lernzirkeln als methodisches Instrument zur Individualisierung des Lernprozesses.
- Einbeziehung verschiedener Lernformen, wie z.B. spielerische Aufgaben, Gruppenarbeit und individuelles Lernen.
Zusammenfassung der Kapitel
Der Entwurf beginnt mit der Beschreibung der institutionellen und anthropologischen Bedingungen der Klasse 2a. Die institutionelle Situation zeichnet sich durch eine enge Zusammenarbeit mit der allgemeinen Schule und eine lebendige Schulgemeinschaft aus. Die anthropologische Situation beschreibt den Sachstrukturellen Entwicklungsstand der Schüler und ihre sozialen Aspekte im Klassenraum. Das positive Klassenklima und die Lernbereitschaft der Schüler werden hervorgehoben, wobei gleichzeitig die individuellen Bedürfnisse der Schüler, die im Lerntempo und in der Konzentration variieren, berücksichtigt werden.
Der zweite Teil des Entwurfs widmet sich den Überlegungen zum Unterrichtsgegenstand. Zunächst wird die Sache geklärt, indem die Rolle des Wörterbuches als Hilfsmittel beim Lesen und Schreiben herausgestellt wird. Es folgen didaktische Überlegungen, in denen die Bedeutung des spielerischen Lernens für die Schüler mit Sprachbehinderung betont wird. Das Lernziel ist die selbstständige Nutzung des Wörterbuches als Lerntool.
Der Entwurf geht weiter mit der Darstellung der Intention des Unterrichts, die auf die Förderung der Lesekompetenz und die Entwicklung der Selbstständigkeit der Schüler abzielt. Im anschließenden Kapitel werden methodische Überlegungen und Entscheidungen zum Lehr-Lernprozess beschrieben. Der Einsatz von Lernzirkeln, die verschiedene Lernformen kombinieren, wird als methodische Grundlage für die Individualisierung des Lernprozesses vorgestellt.
Im weiteren Verlauf des Entwurfs wird der Unterrichtsverlauf im Detail dargestellt und eine Verlaufsskizze präsentiert. Abschließend werden mögliche Weiterarbeitsschritte und die verwendeten Literatur und Materialquellen aufgeführt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Unterrichtsentwurfs umfassen Sprachbehinderung, Wörterbuch, Lernzirkel, Individualisierung, Lesekompetenz, Selbstständigkeit, spielerisches Lernen, Gruppenarbeit, Unterrichtsgestaltung, Lerntransfer, Förderung der Selbständigkeit.
- Citation du texte
- Franziska Schumm (Auteur), 2006, Die Arbeit mit dem Wörterbuch. Lernzirkel für eine 2. Klasse in einer Schule für Kinder mit Sprachbehinderung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159211