Das Thema Netzwerke hat in den letzten Jahren eine unglaubliche Popularität erfahren. Es sind nicht nur die sozialen Netzwerke im Internet, welche eine immer größere Verbreitung in der Gesellschaft erleben, vielmehr gibt es mittlerweile fast keinen gesellschaftlichen Teilbereich mehr, welcher von der Netzwerkdiskussion ausgeschlossen bleibt. Netzwerke „reichen von Nachbarschaftsnetzwerken, Wirtschaftsförderungsnetzwerken über Wissenschafts- und Gesundheitsnetzwerke, Frauennetzwerke, Antidiskriminierungsnetzwerke bis hin zu solchen Netzwerken, die gemeinhin als problematisch gelten, wie Schleuser- und kriminelle Beschaffungsnetzwerke“ (Hollstein& Straus, 2006, S.37). Diese vielfältigen Erscheinungsformen von Netzwer-ken zeigen, welchen Stellenwert Netzwerke haben. Es scheint Bedarf an einer neuen Form der Interaktion, Kooperation und Handlungskoordination entstanden zu sein und Netzwerke scheinen die Lösung für diesen Bedarf darzustellen. Laut Frerichs und Wiemert werden durch Netzwerke Verknüpfungen zwischen Personen, Gruppen, Organisationen oder Institutionen hergestellt und flexibel „stabilisiert“. Dieser Organi-sationsform der Kooperation wird ein großes Problemlösungspotential zugesprochen, womit sich die vielfältige Verbreitung von Netzwerken erklären lässt (vgl. Frerichs& Wiemert, 2002, S. 11). So ist auch im Jahre 2008 das bayernweite Netzwerkprojekt „Vereint in Bewegung“ ins Leben gerufen worden, welches zum Inhalt hat, an seinen Modellstandorten eine bessere Vernetzung zwischen Sport- und Sozialverbänden zu schaffen. Bei dieser Initiative sollen durch die Organisationsform Netzwerk die vier Themen Integration, Gesundheitsförderung sowie Gewalt- und Suchtprävention erfolgreicher angegangen werden. Die Projektidee fordert eine größere Wirkung durch eine bessere Vernetzung. Dargestellt am Modellstandort Schweinfurt untersucht diese Arbeit sowohl die Ziele, als auch die Einstellung und das Interesse der Netzwerkpartner gegenüber dem Projekt „Vereint in Bewegung“. Besteht bei den potentiellen Netzwerkteilnehmern Interesse und Bedarf, sich dieser Organisationsform anzuschließen? Sind in Schweinfurt die Voraussetzungen gegeben, das durch das Netzwerk mögliche Problemlösungspotenzial auszuschöpfen, etwas zu bewegen und ein erfolgreiches Netzwerk zu konstituieren? In dieser Arbeit soll diese Organisationsform „Netzwerk“ am Projekt „Vereint in Bewegung“ am Modellstandort Schweinfurt dargestellt und untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und forschungsleitende Fragestellungen
- Aufbau der Arbeit
- Theoretische Grundlagen
- Netzwerktheorie
- Definition und Einordnung des Netzwerkbegriffs
- Konstitutive Merkmale von Netzwerken
- Erfolgsfaktoren von Netzwerken
- Leistungen von Netzwerken
- Das Projekt „Vereint in Bewegung“
- Die Projektidee
- Die Projektträger
- Der Modellstandort Schweinfurt
- Beschäftigungsverhältnisse der Netzwerkpartner
- Empirischer Teil
- Methodisches Vorgehen
- Forschungsleitende Hypothesen
- Darstellung der Ergebnisse
- Umstände bei der mündlichen Befragung
- Demografische Daten und Fakten der Netzwerkpartner
- Ziele der Netzwerkpartner und ihrer Organisationen
- Einfluss der Institutionalisierungsform auf die Ziele der Netzwerkpartner
- Verweigerungen und Institutionalisierungsform
- Einfluss des Beschäftigungsverhältnisses auf die Auseinandersetzung mit dem Netzwerk
- Erhoffter Mehrwert der Netzwerkpartner
- Interpretation der Ergebnisse
- Ziele der Netzwerkpartner
- Einfluss des Beschäftigungsverhältnisses auf die Auseinandersetzung mit dem Netzwerk
- Konstitution des Netzwerkes „Vereint in Bewegung“ am Modellstandort Schweinfurt
- Abschließendes Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit beschäftigt sich mit der Bedeutung von Netzwerken im Bereich des Sportmanagements. Sie untersucht am Beispiel des bayernweiten Netzwerkprojekts „Vereint in Bewegung“ die Herausforderungen und Chancen einer verstärkten Vernetzung zwischen Sport- und Sozialverbänden. Der Fokus liegt auf dem Modellstandort Schweinfurt und analysiert, wie sich das Beschäftigungsverhältnis und die Institutionalisierungsform der Netzwerkpartner auf die Vernetzung und die Erreichung der Projektziele auswirken.
- Die Bedeutung von Netzwerken im Sportmanagement
- Die Herausforderungen und Chancen einer verstärkten Vernetzung zwischen Sport- und Sozialverbänden
- Die Rolle des Beschäftigungsverhältnisses bei der Netzwerkbeteiligung
- Der Einfluss der Institutionalisierungsform auf die Vernetzung und die Erreichung der Projektziele
- Die Konstitution des Netzwerkes „Vereint in Bewegung“ am Modellstandort Schweinfurt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Netzwerke im Sportmanagement ein und stellt die Problemstellung sowie die Forschungsfragen der Arbeit dar. Kapitel 2 bietet einen theoretischen Rahmen, indem es die Netzwerktheorie und ihre relevanten Aspekte beleuchtet. Das Projekt „Vereint in Bewegung“ wird im Detail vorgestellt, einschließlich der Projektidee, der Projektträger und des Modellstandorts Schweinfurt. Das Kapitel behandelt auch die Beschäftigungsverhältnisse der Netzwerkpartner, die für die weitere Analyse relevant sind. Kapitel 3 widmet sich dem empirischen Teil der Arbeit und erläutert das methodische Vorgehen, die Forschungsleitenden Hypothesen und die Darstellung der Ergebnisse. Die Analyse der Daten fokussiert auf die Ziele der Netzwerkpartner, den Einfluss des Beschäftigungsverhältnisses auf die Auseinandersetzung mit dem Netzwerk und die Konstitution des Netzwerkes „Vereint in Bewegung“ am Modellstandort Schweinfurt.
Schlüsselwörter
Netzwerk, Sportmanagement, Vernetzung, „Vereint in Bewegung“, Projekt, Modellstandort, Schweinfurt, Beschäftigungsverhältnis, Institutionalisierungsform, Ziele, Interessen, Konstitution.
- Arbeit zitieren
- Melanie Wegele (Autor:in), 2010, „Vereint in Bewegung“: Vernetzung zwischen Sport- und Sozialverbänden. Netzwerk und Bedarf, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159241