Im Rahmen einer wertorientierten Unternehmensführung versucht man, die Interessen von Manager und Eigentümern mit Hilfe finanzieller Anreizsysteme in Einklang zu bringen. Vor diesem Hintergrund werden für die Komponenten solcher Anreizsysteme, nämlich die Entlohnungsfunktion und die Bemessungsgrundlage, bestimmte Anforderungen definiert und überprüft, inwiefern diesen entsprochen wird. Dabei kann zum Einen gezeigt werden, dass traditionelle Entlohnungsfunktionen nicht in der Lage sind, Interessenharmonie zwischen den Eigentümern und dem Manager zu erzeugen. Zum Anderen wird herausgestellt, dass im Gegensatz zur Wertbeitragskennzahl Earnings less Riskfree Interest Charge (ERIC) alle praxisrelevanten traditionellen und wertorientierten Kennzahlen die an die Bemessungsgrundlage gestellten Anforderungen des Entscheidungsbezugs, der Manipulationsfreiheit und der Anreizkompatibilität nur teilweise erfüllen. Dies hat zur Folge, dass sich der Manager zu Lasten der Eigentümer bereichern kann. Ein solches Verhalten gilt als eine der Ursachen für den Ausbruch der jüngsten weltweiten Finanzkrise.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Gang der Arbeit
- Die Orientierung des Managers am Shareholder-Value
- Der Shareholder-Value-Ansatz
- Der Stakeholder-Value-Ansatz
- Die integrative Sichtweise
- Die Grundlagen der Principal-Agent-Theorie
- Die Principal-Agent-Theorie und das Verhältnis zwischen Manager und Eigentümern
- Das Problem der Principal-Agent-Beziehung bei Informationsasymmetrie
- Die Lösung des Agency-Problems
- Die Anforderungen an das Anreizsystem
- Die Anforderung an die Bemessungsgrundlage
- Die Anforderung an die Entlohnungsfunktion
- Die Komponenten des finanziellen Anreizsystems
- Die Entlohnungsfunktion
- Die traditionelle Entlohnungsfunktion
- Die Bonusbank
- Die Bemessungsgrundlage
- Thematische Einführung
- Kennzahlenorientierte Bemessungsgrundlagen
- Die Managemententlohnung auf Basis des Gewinns
- Allgemeine Darstellung des Gewinns
- Überprüfung des Gewinns auf Erfüllung der Anforderungen an die Bemessungsgrundlage
- Die Managemententlohnung auf Basis der Gesamt- und Eigenkapitalrentabilität
- Allgemeine Darstellung der Gesamt- und Eigenkapitalrentabilität
- Überprüfung der Gesamtkapital- und Eigenkapitalrentabilität auf Erfüllung der Anforderungen an die Bemessungsgrundlage
- Traditionelle Ergebniskennzahlen zur Managemententlohnung
- Wertorientierte Ergebniskennzahlen zur Managemententlohnung
- Allgemeine Darstellung des Residualgewinns
- Überprüfung des Residualgewinns auf Erfüllung der Anforderungen an die Bemessungsgrundlage
- Die Managemententlohnung auf Basis des Economic Value Added (EVA)
- Allgemeine Darstellung des Economic Value Added (EVA)
- Überprüfung des Economic Value Added (EVA) auf Erfüllung der Anforderungen an die Bemessungsgrundlage
- Die Managemententlohnung auf Basis des Earnings less Riskfree Interest Charge (ERIC)
- Allgemeine Darstellung des Earnings less Riskfree Charge (ERIC)
- Überprüfung des Earnings less Riskfree Interest Charge (ERIC) auf Erfüllung der Anforderungen an die Bemessungsgrundlage
- Aktienorientierte Bemessungsgrundlagen
- Thematische Einführung
- Die Managemententlohnung auf Basis des Aktienoptionsplans
- Allgemeine Darstellung des Aktienoptionsplans
- Überprüfung des Aktienoptionsplans auf Erfüllung der Anforderungen an die Bemessungsgrundlage
- Die Managemententlohnung auf Basis des Aktienplans
- Allgemeine Darstellung des Aktienplans
- Überprüfung des Aktienplans auf Erfüllung der Anforderungen an die Bemessungsgrundlage
- Die weltweite Finanzkrise
- Die Managemententlohnungkonzepte als Mitauslöser der Finanzkrise
- Die Lehren aus der Finanzkrise und die daraus resultierenden Forderungen
- Schlussbetrachtung
- Analyse der klassischen Entlohnungsfunktionen und deren Eignung zur Interessenharmonie zwischen Eigentümern und Managern
- Bewertung verschiedener Kennzahlen und deren Eignung als Bemessungsgrundlage für Anreizsysteme
- Bewertung der Praxisrelevanz verschiedener Kennzahlen und ihre Eignung zur Vermeidung von Manager-Opportunismus
- Die Auswirkungen von Managemententlohnungsmodellen auf die Entstehung der weltweiten Finanzkrise
- Die Herausforderungen der Gestaltung von Anreizsystemen im Kontext der aktuellen Wirtschaftslage
- Einleitung: Das Kapitel führt in die Problemstellung der wertorientierten Unternehmensführung ein und stellt die Forschungsfrage nach der optimalen Gestaltung von Anreizsystemen für Manager. Der Gang der Arbeit wird beschrieben.
- Die Orientierung des Managers am Shareholder-Value: Dieses Kapitel behandelt die verschiedenen Ansätze der Unternehmensführung, insbesondere den Shareholder-Value-Ansatz und den Stakeholder-Value-Ansatz. Die integrative Sichtweise wird als ein möglicher Lösungsansatz vorgestellt.
- Die Grundlagen der Principal-Agent-Theorie: Die Principal-Agent-Theorie dient als theoretisches Fundament für die Analyse der Beziehung zwischen Managern und Eigentümern. Das Kapitel beleuchtet das Problem der Informationsasymmetrie und die Notwendigkeit von Anreizsystemen zur Lösung des Agency-Problems.
- Die Komponenten des finanziellen Anreizsystems: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Komponenten eines finanziellen Anreizsystems, insbesondere die Entlohnungsfunktion und die Bemessungsgrundlage. Verschiedene traditionelle und wertorientierte Entlohnungsmodelle und Kennzahlen werden diskutiert und auf ihre Eignung zur Interessenharmonie zwischen Eigentümern und Managern hin untersucht.
- Die weltweite Finanzkrise: Das Kapitel betrachtet die Rolle von Managemententlohnungskonzepten als Mitauslöser der Finanzkrise. Die Lehren aus der Finanzkrise und die daraus resultierenden Forderungen nach einer Neugestaltung von Anreizsystemen werden beleuchtet.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der wertorientierten Unternehmensführung und den Herausforderungen, die sich aus dem Spannungsfeld zwischen den Interessen von Managern und Eigentümern ergeben. Im Zentrum steht die Frage, wie finanzielle Anreizsysteme gestaltet werden können, um diese Interessen in Einklang zu bringen. Dabei werden die Anforderungen an die Entlohnungsfunktion und die Bemessungsgrundlage solcher Anreizsysteme definiert und analysiert.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Wertorientierte Unternehmensführung, Anreizsysteme, Shareholder-Value, Stakeholder-Value, Principal-Agent-Theorie, Informationsasymmetrie, Agency-Problem, Entlohnungsfunktion, Bemessungsgrundlage, traditionelle Kennzahlen, wertorientierte Kennzahlen, Gewinn, Rentabilität, Economic Value Added (EVA), Earnings less Riskfree Interest Charge (ERIC), Aktienoptionspläne, Aktienpläne, weltweite Finanzkrise, Manager-Opportunismus.
- Quote paper
- Christian Weisbach (Author), 2010, Traditionelle und wertorientierte Managemententlohnung vor dem Hintergrund der Finanzkrise, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159265