Immer schon war die Frage der Bildung eine gesellschaftliche Frage, bestimmt durch die aktuell herrschenden Machtverhältnisse. Die älteste Verwendung des Begriffes begreift Bildung als einen Formungsprozess des heranwachsenden Menschen von außen; meist vermittelt nach Vorbild der Religion. Im pädagogisch-aufklärerischen Bildungsgedanken des 18. Jahrhunderts zeichnet sich dagegen die Auffassung ab, dass Bildung nicht länger als Hinarbeitung auf einen göttlichen Plan angesehen wird, sondern stattdessen gemessen wurde an gesellschaftlichen Anforderungen und gesellschaftlich benötigten
Grundlagen. Das göttliche Bildungsideal war nunmehr durch ein realistisches abgelöst worden. Wieder anders akzentuiert stellt sich das neuhumanistische Bildungsideal, mit Humboldt als dessen wichtigster Vertreter, dar: Humboldt sah von gesellschaftlichen
Zwängen und Anforderungen ab und stellt die allseitige Entwicklung des Einzelnen in den Mittelpunkt.
Inhaltsverzeichnis
- Auf dem Weg zum Bildungsegalitarismus?
- Wie die Online-Enzyklopädie Wikipedia unser Bild von Bildung beeinflusst
- Das Spannungsverhältnis zwischen allgemeiner Menschenbildung und Spezialbildung
- Die Entwicklung des Bildungswesens im Kontext von Schule und Internet
- Wikipedia - Eine freie Enzyklopädie im Zeitalter der Wissensgesellschaft
- Die zugrundeliegende Philosophie und Technik von Wikipedia
- Qualität und Zahlen: Ein Überblick über den Umfang und die Relevanz von Wikipedia
- Die Konsequenzen des egalitären Umgangs mit Wissen - Eine kritische Diskussion
- Identität - Ein Konstrukt zwischen Individuum und Kollektiv
- Bildung - Das Ergebnis von Experten- und Laienwissen
- Reliabilität - Ein Balanceakt zwischen Leichtgläubigkeit und chronischer Hinterfragung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text beleuchtet die Auswirkungen der Online-Enzyklopädie Wikipedia auf unser Verständnis von Bildung im Kontext des Bildungsegalitarismus. Dabei wird der historische und gesellschaftliche Hintergrund des Begriffs Bildung, die Entwicklung des Bildungswesens und die Rolle von Schule und Internet im Wandel der Zeit beleuchtet.
- Die Entwicklung des Bildungsegalitarismus und die Rolle von Wikipedia
- Die Philosophie und Technik von Wikipedia und die Bedeutung des kollaborativen Arbeitens
- Die kritische Auseinandersetzung mit den Folgen des egalitären Umgangs mit Wissen in Wikipedia
- Die Spannungsfelder zwischen Individuum und Kollektiv, Experten- und Laienwissen sowie Leichtgläubigkeit und Hinterfragung im Kontext von Wikipedia
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel behandelt die Frage, wie die Online-Enzyklopädie Wikipedia unser Bild von Bildung beeinflusst und stellt die historische und gesellschaftliche Entwicklung des Bildungsegalitarismus in den Vordergrund.
- Das zweite Kapitel beleuchtet die zugrundeliegende Philosophie und Technik von Wikipedia. Dabei wird auf die Bedeutung des kollaborativen Arbeitens, die s.g. "SoftSecurity" und die dynamische Struktur der Enzyklopädie eingegangen.
- Im dritten Kapitel werden die Qualität und der Umfang von Wikipedia anhand von Studien und Vergleichen mit anderen Enzyklopädien beleuchtet.
- Das vierte Kapitel diskutiert die positiven und negativen Konsequenzen des egalitären Umgangs mit Wissen in Wikipedia. Dabei werden die Auswirkungen auf die Rolle des Experten, die Reliabilität der Inhalte und die Veränderung des Bewusstseins über Wissen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter und Themenbereiche des Textes sind: Bildungsegalitarismus, Online-Enzyklopädie, Wikipedia, kollaboratives Arbeiten, Wissensgesellschaft, Experten- und Laienwissen, Reliabilität, Identität, Bildung, Spannungsfelder, Individualismus, Kollektiv.
- Arbeit zitieren
- Margaretha Armbrüster (Autor:in), 2008, Bildungsegalitarismus am Beispiel von Wikipedia, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159371