Sind wir nun frei oder unfrei, determiniert oder ungebunden? Wie frei können wir sein, können wir uns fühlen? Das sind Fragen, an denen anscheinend niemand vorbeikommt, am wenigsten wohl Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir, die glühenden Propagandisten der Freiheit im 20. Jahrhundert. Darin übertroffen allenfalls vom Grundgesetz der BR Deutschland, in dem die „Freiheit der Person“ und „die freie Entfaltung der Persönlichkeit“ garantiert werden (GG Art. 2). Wobei sich die Frage stellt, ob solche Garantie in Klassengesellschaften mit zunehmender sozialer Ungleichheit überhaupt möglich bzw. glaubwürdig ist. – Die Geschichte des Freiheitsbegriffs nachzuzeichnen, würde den vorliegenden Rahmen sprengen. Stattdessen kann versucht werden, den Kern des Problems wenigstens erkennbar werden zu lassen, wie dies auch Sartre und Beauvoir immer wieder unternommen haben.
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- Klaus Robra (Author), 2025, Existenzialismus oder Marxismus? Zu den Freiheitsbegriffen von Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1593874