Alterssicherungssysteme stehen vor enormen Herausforderungen, da weitreichende Veränderungen in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft stattgefunden haben und so die Variablen der staatlichen Alterssicherungssysteme stark beeinflusst werden. Dies hat zur Folge, dass der Staat künftig keine Rundumversorgung mehr bieten kann. Die letzten vom Gesetzgeber beschlossenen Reformen stellen Weichen für mehr Eigenverantwortung der Bürger, um die Versorgungslücke zu schließen. Zweifelsohne ist derjenige, der rechtzeitig Initiative ergreift und Maßnahmen für den Aufbau einer privaten Altersvorsorge trifft, im Alter finanziell besser gestellt. Insbesondere bei Frauen ist die Versorgungslücke und damit die Gefahr der Altersarmut groß. Bedingt durch geringfügige Beschäftigung ohne Aufstockungsbeitrag des Versicherten, Teilzeitarbeit und Entgelteinbußen aufgrund von Kindererziehung und Pflege von Familienangehörigen bestehen bei vielen Frauen keine ausreichenden Rentenansprüche.(...)Deshalb ist der Handlungsbedarf bei Frauen besonders groß, die Versorgungslücke mit dem Kauf privater Altersvorsorgeprodukte zu schließen. (...)
Das Verständnis des Konsumentenverhaltens ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg eines Unternehmens. Die Berechenbarkeit der Konsumentenhandlung macht eine marktorientierte Unternehmensführung möglich, die zu einer nachhaltigen Befriedigung der Kundenbedürfnisse führt und Wettbewerbsvorteile sichert. Je besser die Kenntnisse des Konsumentenverhaltens, desto spezifischer kann das Angebot die individuellen Bedürfnisse des Konsumenten berücksichtigen. Damit können Kundenzufriedenheit und die Kundenbindung erhöht werden.
Um das Kundenverhalten zu begreifen, ist es notwendig sich mit dem Entscheidungsprozess des Konsumenten zu beschäftigen. Diese Arbeit setzt sich generell mit dem Ablauf des Kaufentscheidungsprozesses und der damit einhergehenden Informationsbeschaffung auseinander und speziell mit den Besonderheiten bei Finanzdienstleistungsprodukten. Der Fokus liegt bei dem Involvement, dem inneren Engagement von Frauen im speziellen Bereich der privaten Altersvorsorgeprodukte. In der Marketingforschung geht man davon aus, dass das Involvement von Konsumenten eine unmittelbare Wirkung auf den Grad der Kundenbindung hat und vom Anbieter beeinflusst werden kann. Dies ist somit insbesondere für Anbieter dieser Altersvorsorgeprodukte von Interesse.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausgangssituation und Problemstellung
- Ziel und Aufbau der Arbeit
- Theorie des Kaufentscheidungsprozesses
- Entscheidungen im Kaufprozess
- Einflussvariablen auf die Kaufentscheidung
- Kaufentscheidungsarten
- Informationsverhalten der Konsumenten
- Faktoren des Informationsverhaltens
- Informationsbeschaffungsmodell von Kuß
- Involvement
- Involvement und Konsumverhalten
- Involvementansatz von Trommsdorff
- Geschlechtsspezifisches Konsumverhalten
- Geschlechterforschung
- Geschlechtsspezifisches Entscheidungsverhalten
- Entscheidungsprozesse bei privaten Altersvorsorgeprodukten
- Finanzdienstleistungen
- Private Altersvorsorge
- Kaufprozess bei Finanzdienstleistungen
- Involvement bei Altersvorsorgeprodukten
- Der Kaufentscheidungsprozess bei Altersvorsorgeprodukten
- Schema der Altersvorsorgeentscheidung
- Einflussvariablen auf die Altersvorsorgeentscheidung
- Vorsorgeverhalten der Frauen
- Vorstudien
- Empirische Untersuchung
- Hypothesen
- Methode
- Konzeption des Fragebogens
- Durchführung der Studie
- Messung von Involvement-Auswahl der Skala
- Ergebnisdarstellung der Untersuchung
- Soziodemografische Merkmale der Stichprobe
- Überprüfung der Qualität der Skala Involvement
- Testung der Hypothesen
- Hypothese I und II: das kognitive und emotionale Involvement
- Hypothese III: Informationsquellen und ihr Nutzen
- Informationsquellen und ANOVA-Tabelle
- Kreuztabelle Nützlichkeit der Informationsquellen
- Private Altersvorsorgeprodukte
- Zusammenfassung
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit analysiert das Informationsverhalten von Frauen im Kontext der Entscheidung für private Altersvorsorgeprodukte. Sie untersucht, welche Faktoren die Informationsbeschaffung und den Kaufentscheidungsprozess beeinflussen und wie sich das Involvement von Frauen auf diese Prozesse auswirkt.
- Analyse des Kaufentscheidungsprozesses für private Altersvorsorgeprodukte
- Untersuchung des Einflusses von Involvement auf das Informationsverhalten von Frauen
- Bewertung der Bedeutung verschiedener Informationsquellen für Frauen
- Identifizierung von gender-spezifischen Aspekten im Kaufentscheidungsprozess
- Empirische Überprüfung der Hypothesen mittels einer Befragung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Ausgangssituation und die Problemstellung der Untersuchung darlegt. Sie definiert das Ziel und den Aufbau der Arbeit. Das zweite Kapitel widmet sich der Theorie des Kaufentscheidungsprozesses und beleuchtet die Einflussfaktoren auf die Kaufentscheidung sowie verschiedene Kaufentscheidungsarten. Es werden außerdem das Informationsverhalten der Konsumenten, das Konzept des Involvement und die geschlechtsspezifische Konsumforschung behandelt.
Kapitel 3 fokussiert auf die Entscheidungsprozesse bei privaten Altersvorsorgeprodukten. Es analysiert die Finanzdienstleistungsbranche, die private Altersvorsorge und den Kaufprozess bei Finanzdienstleistungen im Allgemeinen. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Involvement bei Altersvorsorgeprodukten und dem spezifischen Kaufentscheidungsprozess in diesem Bereich. Das Kapitel beleuchtet zudem das Vorsorgeverhalten von Frauen und relevante Vorstudien.
Im vierten Kapitel wird die empirische Untersuchung der Diplomarbeit detailliert dargestellt. Es werden die Hypothesen formuliert, die Methode der Untersuchung beschrieben und die Konzeption des Fragebogens sowie die Durchführung der Studie erläutert. Des Weiteren wird die Auswahl der Skala für die Messung des Involvements sowie die Ergebnisdarstellung der Untersuchung diskutiert.
Schlüsselwörter
Private Altersvorsorge, Kaufentscheidungsprozess, Involvement, Informationsverhalten, Frauen, Gender, Finanzdienstleistungen, empirische Untersuchung, Fragebogen, Skala.
- Quote paper
- Katharina Handke (Author), 2010, Informationsbeschaffung im Kaufentscheidungsprozess bei privaten Altersvorsorgeprodukten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159413