Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema der Freundschaft in der Nikomachischen Ethik von Aristoteles. Dass Aristoteles dieser Thematik eine große Bedeutung zumisst, zeigt sich daran dass kein anderes Thema innerhalb der Nikomachischen Ethik so viel Raum einnimmt, wie das der Freundschaft.
Zunächst wird der Freundschaftsbegriff von Aristoteles und seine Voraussetzungen eingegrenzt und näher definiert. Danach folgt eine nähere Betrachtung der Freundschaften des Nutzen und der Lust sowie der tugendhaften Freundschaft. Hierbei werden die Motive, die zu einer Freundschaft führen können erläutert und die daraus entstehenden Arten der Freundschaft voneinander abgegrenzt. Weiter werden Freundschaften auf Basis der Lust und des Nutzen anhand eines Beispiels geprüft und erläutert. Es folgt eine eingehende Betrachtung der tugendhaften Freundschaft, die die Frage klären soll, ob man alle Formen der Freundschaften auch tatsächlich als solche bezeichnen kann. Des weiteren soll geklärt werden, inwiefern Selbstliebe mit Freundesliebe in einem Zusammenhang steht und ob Freundschaft nur unter gleichen oder auch unter ungleichen Personen existieren kann, bzw. wie innerhalb von Freundschaften Gleichheit der Ungleichen hergestellt werden kann.
Abschließend wird untersucht, wie Freundschaft sich in und zu der Gemeinschaft im allgemeinen und insbesondere der Familie verhält. Besondere Aufmerksamkeit kommt dabei der Betrachtung des Verhältnisses zwischen Recht und Freundschaft zu, da mit Hilfe des Rechts im Sinne der Freundschaft in einem Staat Gleichheit erzeugt werden kann. Danach werden die verschiedenen Herrschaftsformen dargestellt und den jeweiligen Häuslichen Gemeinschaften zugeordnet und die Zusammenhänge verwandtschaftlicher Freundschaft und herrschaftlicher Beziehungen betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Freundschaftsbegriff und seine Voraussetzungen nach Aristoteles
- Arten der Freundschaft
- Motiv der Lust und des Nutzens
- Tugendhafte Freundschaft
- Wohlwollen
- Zuneigung
- Eintracht
- Eigenliebe und Vernunft
- Gleichheit und Ungleichheit
- Freundschaft und Gemeinschaft
- Freundschaft und Gerechtigkeit
- Herrschaftsformen
- Freundschaft in den verschiedenen Herrschaftsformen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Freundschaftsbegriff bei Aristoteles in der Nikomachischen Ethik. Das Hauptziel ist es, Aristoteles' Verständnis von Freundschaft, seine Voraussetzungen und die verschiedenen Arten von Freundschaft zu erörtern. Die Arbeit analysiert, wie Aristoteles Freundschaft definiert, welche Motive zu Freundschaften führen und wie sich diese unterscheiden.
- Definition des Freundschaftsbegriffs bei Aristoteles
- Voraussetzungen für Freundschaft nach Aristoteles
- Unterscheidung verschiedener Arten von Freundschaft (Lust, Nutzen, Tugend)
- Zusammenhang von Freundschaft, Gerechtigkeit und Gemeinschaft
- Freundschaft in unterschiedlichen Herrschaftsformen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Freundschaft bei Aristoteles ein und beschreibt den Umfang der Arbeit. Sie betont die Bedeutung des Themas in der Nikomachischen Ethik und skizziert den Aufbau der folgenden Kapitel, welche den Freundschaftsbegriff definieren, verschiedene Arten von Freundschaften untersuchen und den Zusammenhang von Freundschaft mit Gerechtigkeit und Gemeinschaft beleuchten.
2. Freundschaftsbegriff und seine Voraussetzungen nach Aristoteles: Dieses Kapitel definiert den Begriff der "philia" bei Aristoteles und untersucht die Voraussetzungen für Freundschaft. Es wird deutlich, dass Freundschaft für Aristoteles nicht nur eine emotionale Bindung, sondern eine Tugend oder mit einer Tugend verbundene Haltung ist. Die Analyse umfasst die Bedeutung von Gegenliebe, Wohlwollen und Sichtbarkeit für das Zustandekommen einer Freundschaft. Die Arbeit hebt hervor, dass Aristoteles die Freundschaft als ein "Gut" betrachtet, das im Zwischenmenschlichen transportiert wird, und differenziert sie vom bloßen Lieben ("philêsis").
3. Arten der Freundschaft: Dieses Kapitel differenziert die verschiedenen Arten von Freundschaften nach ihren Motiven. Aristoteles unterscheidet zwischen Freundschaften, die auf Lust, Nutzen und Tugend beruhen. Die Arbeit analysiert die Motive, die zu diesen unterschiedlichen Arten von Freundschaften führen und wie sich diese voneinander abgrenzen lassen. Es werden Beispiele erläutert, um die Konzepte zu verdeutlichen, wobei die tugendhafte Freundschaft als die höchste Form der Freundschaft hervorgehoben wird. Das Kapitel beleuchtet auch den Zusammenhang von Eigenliebe, Vernunft und der Frage nach Gleichheit und Ungleichheit in Freundschaften.
4. Freundschaft und Gemeinschaft: Dieses Kapitel untersucht das Verhältnis von Freundschaft zur Gemeinschaft, insbesondere zur Familie und zum Staat. Es befasst sich mit der Rolle der Gerechtigkeit in der Freundschaft und wie Recht dazu beitragen kann, Gleichheit in einem Staat zu schaffen. Die verschiedenen Herrschaftsformen werden dargestellt, und ihre Beziehung zu verwandtschaftlichen Freundschaften und herrschaftlichen Beziehungen wird analysiert. Das Kapitel verdeutlicht, wie Freundschaft soziale Strukturen beeinflusst und aufrechterhält.
Schlüsselwörter
Aristoteles, Nikomachische Ethik, Freundschaft (philia), Tugend (aretê), Wohlwollen (eunoia), Lust, Nutzen, Tugendhafte Freundschaft, Gerechtigkeit, Gemeinschaft, Polis, Herrschaftsformen, Gleichheit, Ungleichheit.
Häufig gestellte Fragen zu Aristoteles' Freundschaftsbegriff
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Aristoteles' Freundschaftsbegriff, wie er in der Nikomachischen Ethik dargestellt wird. Sie untersucht die Definition von Freundschaft, die Voraussetzungen für ihr Entstehen, die verschiedenen Arten von Freundschaften und deren Beziehung zu Gerechtigkeit und Gemeinschaft.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Die Definition des Freundschaftsbegriffs ("philia") bei Aristoteles; die Voraussetzungen für Freundschaft; die Unterscheidung zwischen Freundschaften basierend auf Lust, Nutzen und Tugend; den Zusammenhang von Freundschaft, Gerechtigkeit und Gemeinschaft; und die Rolle von Freundschaft in verschiedenen Herrschaftsformen.
Welche Arten von Freundschaft unterscheidet Aristoteles?
Aristoteles unterscheidet hauptsächlich drei Arten von Freundschaft: Freundschaften aus Lust, Freundschaften aus Nutzen und tugendhafte Freundschaften. Die tugendhafte Freundschaft gilt als die höchste Form, da sie auf gegenseitiger Wertschätzung der Tugend des anderen basiert.
Welche Rolle spielt die Gerechtigkeit in Aristoteles' Freundschaftsbegriff?
Die Arbeit untersucht die Verbindung zwischen Freundschaft und Gerechtigkeit, insbesondere im Kontext von Gemeinschaft und Staat. Es wird analysiert, wie Gerechtigkeit zur Gleichheit in einer Gesellschaft beitragen kann und wie dies die Freundschaftsbeziehungen beeinflusst.
Welche Voraussetzungen müssen für eine Freundschaft nach Aristoteles erfüllt sein?
Aristoteles betrachtet Freundschaft nicht nur als emotionale Bindung, sondern als eine Tugend oder eine mit einer Tugend verbundene Haltung. Zu den Voraussetzungen gehören Gegenliebe, Wohlwollen und die Sichtbarkeit der Freundschaft (d.h. das gegenseitige Wissen um die Freundschaft).
Wie ist der Aufbau der Arbeit?
Die Arbeit ist gegliedert in eine Einleitung, ein Kapitel zum Freundschaftsbegriff und seinen Voraussetzungen, ein Kapitel zu den Arten der Freundschaft, ein Kapitel zu Freundschaft und Gemeinschaft und ein Fazit. Jedes Kapitel untersucht einen spezifischen Aspekt des Freundschaftsbegriffs bei Aristoteles.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Aristoteles, Nikomachische Ethik, Freundschaft (philia), Tugend (aretê), Wohlwollen (eunoia), Lust, Nutzen, Tugendhafte Freundschaft, Gerechtigkeit, Gemeinschaft, Polis, Herrschaftsformen, Gleichheit, Ungleichheit.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden geboten?
Die Arbeit bietet Zusammenfassungen für jedes Kapitel, beginnend mit der Einleitung, die den Umfang und Aufbau der Arbeit skizziert. Die weiteren Kapitelzusammenfassungen fassen die Kernaussagen zu Aristoteles' Freundschaftsbegriff, den verschiedenen Arten von Freundschaft und dem Verhältnis von Freundschaft zu Gerechtigkeit und Gemeinschaft zusammen.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke konzipiert und richtet sich an Personen, die sich mit Aristoteles' Philosophie und insbesondere seinem Freundschaftsbegriff auseinandersetzen möchten.
Wo finde ich weitere Informationen zu Aristoteles' Nikomachischer Ethik?
Weitere Informationen zu Aristoteles' Nikomachischer Ethik finden Sie in einschlägiger philosophischer Literatur und Online-Ressourcen. Die Arbeit dient als fundierte Einführung in den Freundschaftsbegriff innerhalb dieses Werkes.
- Arbeit zitieren
- Angela Fehr (Autor:in), Der Freundschaftsbegriff bei Aristoteles - Formen, Voraussetzung und Abgrenzungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159429