Solidarität, ein Fremdwort?

Essay zur Betrachtung der Entwicklung des sozialen Tatbestandes Solidarität


Essay, 2009

8 Seiten, Note: 1.0


Inhaltsangabe oder Einleitung

Emile Durkheim erkennt in der Solidarität einen sozialen Tatbestand. Die Solidarität tritt dort auf, wo ein Gemeinschaftsgefühl entsteht. Einem Gefühl mit einem hohen Maß an Energie, wenn Menschen zueinander in Beziehung stehen. 3 Es beruht im Wesentlichen auf Sympathie, aus Quellen der Ähnlichkeit, oder der Erkenntnis von gegenseitiger Abhängigkeit. So teilen die Menschen in einem Dorf einen gemeinsamen Bewusstseinszustand, welcher auf ihr dörflich gemeinschaftliches Leben gründet, während der Bäcker Brot für seine Bewohner liefert und der Jäger den Sonntagsbraten. Ein umgrenztes System mit Eigenleben, welches die gesamte Gesellschaft umfasst. Die Gemeinschaft bildet ein Kollektivbewusstsein. Durkheim definiert dieses Kollektivbewusstsein als, „die Gesamtheit der gemeinsamen religiösen Überzeugungen und Gefühle im Durchschnitt der Mitglieder einer bestimmten Gesellschaft.“ 4 Handlungen, die dieses Kollektivbewusstsein verletzen bzw. das funktionierende System gefährden, werden als kriminell angesehen und dementsprechend von der Gesellschaft geahndet.

Um diesen sozialen Tatbestand und dessen Entwicklung nach seiner Maxime ‚Soziales kann nur durch Soziales erklärt werden‘, zu erläutern, betrachtet Durkheim zunächst die verschiedenen Rechtstypen, denn das jeweilige Recht kristallisiert sich, wie zuvor bereits angedeutet, aus der Solidarität der Gesellschaft. Er unterscheidet hierbei zwei unterschiedliche Rechtstypen. Zum einen das repressive bzw. Straf-Recht, welches auf die Schädigung des Verbrechers zielt und zum anderen, das restitutive bzw. Vertrags-Recht, dessen Sanktionen auf die Wiederherstellung des Zustandes vor der Rechtsverletzung zielen. Im oben genannten Fall eines Angriffs auf das Kollektivbewusstsein und dessen Vergeltung herrscht das repressive Recht vor. Eine kriminelle Handlung verletzt das Gemeinschaftsgefühl und um ihr Kollektivbewusstsein zu schützen und zu stabilisieren werden Handlungen, die diesem nicht entsprechen bzw. aus der Norm fallen, bestraft. 5 Diese Bestrafung wurzelt in dem kollektiven Bedürfnis nach Vergeltung und manifestiert sich überwiegend in Form von körperlichen Sanktionen an dem Verbrecher. 6 Die Solidarität, die in diesem Falle vorherrscht, in der das Kollektivbewusstsein dominant ist, nennt Durkheim die mechanische Solidarität, denn dessen Teile oder Segmente sind im wesentlichem unbeweglich und austauschbar.

Details

Titel
Solidarität, ein Fremdwort?
Untertitel
Essay zur Betrachtung der Entwicklung des sozialen Tatbestandes Solidarität
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Note
1.0
Autor
Jahr
2009
Seiten
8
Katalognummer
V159442
ISBN (eBook)
9783640722235
ISBN (Buch)
9783640722389
Dateigröße
428 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Solidarität, Fremdwort, Essay, Betrachtung, Entwicklung, Tatbestandes, Solidarität
Arbeit zitieren
Philipp Millius (Autor:in), 2009, Solidarität, ein Fremdwort?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159442

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