Der Iran mit seinem heftig umstrittenen Nuklearprogramm ist derzeit einer der gefährlichsten internationalen Konfliktherde. Die Sechser-Vermittlergruppe um die fünf Veto-Mächte im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (USA, Frankreich, Großbritannien, Russland, China) sowie Deutschland sind darüber gleichermaßen besorgt, gehen jedoch unterschiedlich an die Lösung des Problems heran.
Als ständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat, als Atommacht, in unmittelbarer geographischer Nähe zum Iran und überdies als Lieferant von Atomtechnologie und Rüstungsgütern hat Russland sowohl größere Verantwortung als auch einigen Einfluss. Vielfach wird Russland sogar aufgrund seiner besonderen bilateralen Beziehungen mit dem Iran eine Schlüsselrolle bei der Lösung des Atomstreits zugesprochen.
Aber wovon wird Moskaus Verhalten in diesem Konflikt bestimmt? Welche Interessen verfolgt es im Iran? Und ist Russland in der Lage einer Eskalation im Atomstreit entgegenzuwirken?
Die vorliegende Arbeit analysiert und erläutert bestimmende Handlungsstränge russischer Außenpolitik und identifiziert das spezifische politische Interesse Moskaus im Iran. Dabei zeigt sich, dass sich russische Außenpolitik äußerst ambivalent darstellt: einerseits wird die Partnerschaft mit der westlichen Staatengemeinschaft gesucht, andererseits verfolgt Moskau wichtige wirtschaftliche wie geopolitische Interessen im Iran.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkungen
- Innenpolitische Bestimmungsfaktoren russischer Außenpolitik
- Von einer sowjetischen zu einer russischen Außenpolitik
- Akteure und Wege russischer Außenpolitik
- Nationale Interessen und außenpolitische Grundkonzeptionen seit Putin
- Russlands außenpolitische Beziehungen mit Iran
- Russland und Iran im historischen Kontext
- Russlands strategische Partnerschaft mit Iran
- Wirtschaftliche und technologische Zusammenarbeit
- Geostrategische und regionale Interessenlagen
- Der Atomstreit und die Grenzen der Zusammenarbeit
- Das russische Iran-Engagement zwischen Partnerschaft und Risiko
- Das Iran-Dilemma russischer Außenpolitik: Russisches Roulette mit Iran?
- Ausblick: Neuere Entwicklungen, bleibende Ambivalenzen
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die russisch-iranischen Beziehungen im Kontext des iranischen Atomprogramms und untersucht Moskaus Iran-Politik zwischen Partnerschaft und Risiko. Sie beleuchtet die bestimmenden Handlungsstränge der russischen Außenpolitik anhand dieses konkreten Beispiels. Die Arbeit untersucht die Transformation der russischen Außenpolitik nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und deren Einfluss auf die Beziehungen zum Iran.
- Transformation der russischen Außenpolitik nach 1991
- Innenpolitische Einflussfaktoren auf die russische Außenpolitik
- Russlands strategische Partnerschaft mit dem Iran
- Wirtschaftliche und geostrategische Interessen Russlands im Iran
- Die Grenzen der russisch-iranischen Zusammenarbeit im Kontext des Atomstreits
Zusammenfassung der Kapitel
Vorbemerkungen: Der Text führt in die Thematik der russisch-iranischen Beziehungen im Kontext des iranischen Atomprogramms ein und hebt die besondere Rolle Russlands als Atommacht und UN-Sicherheitsratsmitglied hervor. Er kritisiert die einseitige Berichterstattung, die Extremfälle überbetont und die russischen Interessen unzureichend berücksichtigt. Die Arbeit zielt darauf ab, die bestimmenden Handlungsstränge der russischen Außenpolitik herauszuarbeiten und am Beispiel der Iran-Politik zu analysieren. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der russischen Außenpolitik nach dem Zerfall der Sowjetunion und deren Einfluss auf die Beziehungen zum Iran, insbesondere im Kontext des "fernen Auslands".
Innenpolitische Bestimmungsfaktoren russischer Außenpolitik: Dieses Kapitel analysiert den innenpolitischen Diskurs um russische Außenpolitik, konzentriert sich auf die Definition nationaler Interessen und deren Auswirkungen auf die außenpolitische Ausrichtung. Es beschreibt die Transformationsphase der russischen Außen- und Sicherheitspolitik nach dem Zerfall der Sowjetunion und gliedert diese in drei Phasen: Die erste Phase ist durch das "Primat der Innenpolitik" und eine Westorientierung gekennzeichnet. Die zweite Phase zeigt eine zunehmende Betonung nationaler Selbstbehauptung und Stabilisierung des postsowjetischen Raums. Die dritte Phase schließlich zeichnet sich durch eine geopolitische Diversifizierung und eine eigenständige, interessengeleitete Außenpolitik aus.
Russlands außenpolitische Beziehungen mit Iran: Dieses Kapitel untersucht die historischen Beziehungen zwischen Russland und dem Iran und beschreibt die strategische Partnerschaft zwischen beiden Ländern. Es beleuchtet die wirtschaftliche und technologische Zusammenarbeit sowie die geostrategischen und regionalen Interessenlagen. Es wird auch auf die Grenzen der Zusammenarbeit im Kontext des iranischen Atomprogramms eingegangen. Der Fokus liegt auf den wechselseitigen Interessen und den Herausforderungen dieser Partnerschaft.
Das russische Iran-Engagement zwischen Partnerschaft und Risiko: Dieses Kapitel analysiert das Dilemma der russischen Außenpolitik in Bezug auf den Iran. Es diskutiert die Risiken und Chancen der Partnerschaft und untersucht die Frage, inwieweit Russland eine Eskalation des Atomstreits verhindern kann. Der Abschnitt setzt sich kritisch mit der russischen Position auseinander und beleuchtet die Ambivalenzen in der russischen Iran-Politik.
Schlüsselwörter
Russische Außenpolitik, Iran, Atomprogramm, strategische Partnerschaft, nationale Interessen, geopolitische Interessen, Transformationsphase, postsowjetisches Russland, UN-Sicherheitsrat, Wirtschaftliche Zusammenarbeit, Risiken, Ambivalenzen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Russisch-Iranische Beziehungen im Kontext des iranischen Atomprogramms
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die russisch-iranischen Beziehungen, insbesondere im Kontext des iranischen Atomprogramms. Sie untersucht die russische Iran-Politik zwischen Partnerschaft und Risiko und beleuchtet die bestimmenden Handlungsstränge der russischen Außenpolitik anhand dieses Beispiels. Ein besonderer Fokus liegt auf der Transformation der russischen Außenpolitik nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und deren Einfluss auf die Beziehungen zum Iran.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Transformation der russischen Außenpolitik nach 1991, innenpolitische Einflussfaktoren auf die russische Außenpolitik, Russlands strategische Partnerschaft mit dem Iran, wirtschaftliche und geostrategische Interessen Russlands im Iran, sowie die Grenzen der russisch-iranischen Zusammenarbeit im Kontext des Atomstreits. Die historische Entwicklung der Beziehungen zwischen Russland und dem Iran wird ebenso beleuchtet wie die aktuellen Herausforderungen und Ambivalenzen dieser Partnerschaft.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in mehrere Kapitel: Vorbemerkungen, Innenpolitische Bestimmungsfaktoren russischer Außenpolitik, Russlands außenpolitische Beziehungen mit Iran, Das russische Iran-Engagement zwischen Partnerschaft und Risiko und Schlussbetrachtungen. Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der russisch-iranischen Beziehungen und der russischen Außenpolitik im Allgemeinen.
Was wird in den Vorbemerkungen behandelt?
Die Vorbemerkungen führen in die Thematik ein, betonen die besondere Rolle Russlands als Atommacht und UN-Sicherheitsratsmitglied und kritisieren die einseitige Berichterstattung, die oft Extremfälle überbetont und die russischen Interessen unzureichend berücksichtigt. Das Ziel ist die Herausarbeitung der bestimmenden Handlungsstränge der russischen Außenpolitik am Beispiel der Iran-Politik.
Wie wird die Transformation der russischen Außenpolitik dargestellt?
Das Kapitel zu den innenpolitischen Bestimmungsfaktoren analysiert den innenpolitischen Diskurs um die russische Außenpolitik, konzentriert sich auf die Definition nationaler Interessen und deren Auswirkungen. Die Transformationsphase nach dem Zerfall der Sowjetunion wird in drei Phasen gegliedert: Westorientierung, Betonung nationaler Selbstbehauptung und geopolitische Diversifizierung.
Wie beschreibt die Arbeit die russisch-iranische Partnerschaft?
Die Arbeit beschreibt die strategische Partnerschaft zwischen Russland und dem Iran, beleuchtet die wirtschaftliche und technologische Zusammenarbeit sowie die geostrategischen und regionalen Interessenlagen. Sie geht auch auf die Grenzen der Zusammenarbeit im Kontext des iranischen Atomprogramms ein und analysiert die wechselseitigen Interessen und Herausforderungen dieser Partnerschaft.
Welche Risiken und Chancen werden im Zusammenhang mit der Partnerschaft diskutiert?
Das Kapitel zum russischen Iran-Engagement analysiert das Dilemma der russischen Außenpolitik in Bezug auf den Iran. Es diskutiert die Risiken und Chancen der Partnerschaft und untersucht, inwieweit Russland eine Eskalation des Atomstreits verhindern kann. Die Ambivalenzen in der russischen Iran-Politik werden kritisch beleuchtet.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Russische Außenpolitik, Iran, Atomprogramm, strategische Partnerschaft, nationale Interessen, geopolitische Interessen, Transformationsphase, postsowjetisches Russland, UN-Sicherheitsrat, Wirtschaftliche Zusammenarbeit, Risiken, Ambivalenzen.
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- Anonym (Autor), 2009, Die russisch-iranischen Beziehungen vor dem Hintergrund des Teheraner Atomprogramms, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159476