Das Buch „Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung“ (1908) gehört heute zu den klassischen Werken der Soziologie, auch wenn Georg Simmel erst in den letzten 10 bis 20 Jahren in seiner immensen Bedeutung für das Fach als „Klassiker der Soziologie“ wieder entdeckt wurde. Simmel stellt in dieser Monographie Grundbegriffe und beispielhafte Untersuchungsgegenstände der Soziologie vor, auf die heutzutage wieder stärker referiert wird.
Es geht sozusagen um die ursprüngliche „Idee der Soziologie“, bevor sie sich in dutzende Teildisziplinen ausdifferenzierte; nämlich schlicht um die Frage: „Wie ist Gesellschaft möglich?“. Im Anschluss an die Beantwortung dieser Frage stellt Simmel seine „Untersuchung über die Formen der Vergesellschaftung“ als Beispiele für mögliche Interaktions-Modi und Beziehungskonstellationen von Menschen vor.
Doch sind diese „Untersuchungen über die „Formen der Vergesellschaftung“ nicht Thema dieser Arbeit. Es geht in dieser Arbeit um Simmels Grundfrage, auf die er gleich zu Beginn seines Buches zu sprechen kommt und die er sogleich im – der Einleitung seiner Soziologie eingeschobenen – gleichnamigen Exkurs: „Wie ist Gesellschaft möglich?“ abhandelt.
Und genau diese Abhandlung Simmels über diese bedeutsame, ja überhaupt die zentrale Frage der Soziologie, ist der Untersuchungsgegenstand vorliegender Arbeit. Oder mit anderen Worten: „Wie beantwortet Georg Simmel die Frage, wie ist Gesellschaft möglich, selbst?“
Die Antwort darauf bietet er in den drei (soziologischen) Apriori. Diese werden im Folgenden in dieser Seminararbeit ausführlich untersucht. Ich folge dazu dem Text Simmels recht genau und beginne, wie er selbst, mit der Einleitung zu dieser Fragestellung, in der er einen Bezug zu Immanuel Kant herstellt. Danach werden die drei Apriori anhand einer Textanalyse ausführlich und in interpretierender Weise vorgestellt.
Dies soll den Leser dazu befähigen, diesen berühmten und oft als einer der am schwersten zu verstehenden Texte der Soziologie bezeichneten Aufsatz, nachvollziehen und begreifen zu können. Aufgrund der Nähe zum Originaltext – was unbedingt nötig ist um Simmels komplizierte Gedanken zu verstehen – ist diese Arbeit als Textanalyse bzw. Textinterpretation konzipiert, weswegen nicht aus Sekundärquellen zitiert wird.
(Es gibt zwei weitere Textanalysen des gleichen Autors, in denen es um die „quantitative Bestimmtheit der Gruppe“ (Kapitel II), die Formen der „Triade“ und den „Streit“ geht)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Frage: „Wie ist Gesellschaft möglich?“
- Die Einleitung in Georg Simmels „Soziologie“
- Die erste apriorisch wirkende Bedingung
- Die zweite apriorisch wirkende Bedingung
- Die dritte apriorisch wirkende Bedingung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Georg Simmels Antwort auf die zentrale soziologische Frage: „Wie ist Gesellschaft möglich?“. Sie analysiert Simmels drei soziologische Apriori, die er als Grundlage gesellschaftlichen Zusammenlebens darstellt. Die Arbeit konzentriert sich auf eine detaillierte Textinterpretation des Originals, um Simmels komplexe Argumentation nachzuvollziehen.
- Simmels soziologische Apriori
- Interpretation von Simmels Textanalyse
- Die Frage nach der Möglichkeit von Gesellschaft
- Simmels Bezug zu Kant
- Die Soziologie als exakte Wissenschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und stellt Georg Simmel als bedeutenden deutschen Soziologen vor, der sich mit der Frage nach der Konstitution der Soziologie als Wissenschaft auseinandersetzte. Sie positioniert Simmels Werk "Soziologie. Untersuchungen über die Formen der Vergesellschaftung" (1908) als klassischen Text und hebt die zentrale Frage des Buches hervor: "Wie ist Gesellschaft möglich?". Die Arbeit konzentriert sich auf Simmels Antwort in seinem Exkurs "Wie ist Gesellschaft möglich?", der die drei soziologischen Apriori behandelt. Die Methodik der Arbeit wird als Textanalyse und -interpretation beschrieben, mit Fokus auf den Originaltext und ohne Verwendung von Sekundärliteratur.
Die Frage:,,Wie ist Gesellschaft möglich?“: Dieses Kapitel beginnt mit der Einleitung zu Simmels „Soziologie“, in der er die zentrale Fragestellung seines Werkes analog zu Kants „Wie ist Natur möglich?“ einführt. Simmel formuliert „Wie ist Gesellschaft möglich?“ als fundamentale Frage seiner Soziologie. Die folgenden Unterkapitel befassen sich im Detail mit den drei apriorischen Bedingungen, die Simmel als Antwort auf diese Frage anbietet. Diese Bedingungen werden in der vorliegenden Arbeit als Grundlage der gesellschaftlichen Möglichkeit analysiert und interpretiert, unter Bezugnahme auf den Originaltext Simmels.
Schlüsselwörter
Georg Simmel, Soziologie, Gesellschaft, Apriori, Vergesellschaftung, Textanalyse, Textinterpretation, Kant, Methodologie, Wissenschaft.
Häufig gestellte Fragen zu: Georg Simmels „Wie ist Gesellschaft möglich?“
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Georg Simmels Antwort auf die zentrale soziologische Frage: „Wie ist Gesellschaft möglich?“. Der Fokus liegt auf Simmels drei soziologischen Apriori, die er als Grundlage gesellschaftlichen Zusammenlebens darstellt. Die Analyse basiert auf einer detaillierten Textinterpretation des Originals von Simmels „Soziologie“.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Simmels soziologische Apriori, die Interpretation seiner Textanalyse, die Frage nach der Möglichkeit von Gesellschaft, Simmels Bezug zu Kant und die Soziologie als exakte Wissenschaft. Sie umfasst eine Einleitung, die Simmels Werk und die Forschungsfrage einführt, und ein Hauptkapitel, welches sich mit den drei apriorischen Bedingungen Simmels auseinandersetzt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, eine Einleitung, ein Kapitel zur zentralen Fragestellung „Wie ist Gesellschaft möglich?“, welches wiederum in Unterkapitel zu den drei apriorischen Bedingungen unterteilt ist, eine Zusammenfassung der Kapitel und eine Liste von Schlüsselbegriffen. Die Methodik besteht in einer detaillierten Textanalyse und -interpretation des Originals von Simmels „Soziologie“, ohne Verwendung von Sekundärliteratur.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet eine rein textanalytische und -interpretative Methode. Sie konzentriert sich ausschließlich auf den Originaltext von Georg Simmel und verzichtet auf die Einbeziehung von Sekundärliteratur. Das Ziel ist ein tiefes Verständnis von Simmels Argumentation und seiner Antwort auf die Frage nach der Möglichkeit von Gesellschaft.
Welche Bedeutung hat Kant für Simmels Argumentation?
Simmels Fragestellung „Wie ist Gesellschaft möglich?“ ist analog zu Kants „Wie ist Natur möglich?“ formuliert. Die Arbeit untersucht Simmels Bezug zu Kant und wie dieser Einfluss seine soziologische Argumentation prägt. Die genaue Natur dieses Bezugs wird im Text analysiert.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Georg Simmel, Soziologie, Gesellschaft, Apriori, Vergesellschaftung, Textanalyse, Textinterpretation, Kant, Methodologie und Wissenschaft.
Was ist das Ergebnis der Zusammenfassung der Kapitel?
Die Zusammenfassung der Kapitel bietet einen Überblick über die Argumentationslinie der Arbeit. Die Einleitung stellt Simmels Werk vor und skizziert die Forschungsfrage und -methodik. Das Hauptkapitel beschreibt die Analyse von Simmels drei apriorischen Bedingungen als Antwort auf die Frage „Wie ist Gesellschaft möglich?“.
- Citation du texte
- Mag. Dominic Vaas (Auteur), 2003, Die 3 soziologischen Apriori bei Georg Simmel – Exkurs über das Problem: Wie ist Gesellschaft möglich?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15957