Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich anhand des Projektes „Utilizing Middle Eastern Civic Education as a Leverage for Peace“ mit der Einordnung kooperativen Handelns innerhalb der Theorien der Internationalen Beziehungen. Dabei werden Verstetigung und Institutionalisierung regionaler Kooperation im Nahen Osten unter funktionellen, neoliberal – institutionalistischen, regimetheoretischen Perspektiven und Aspekten untersucht und verdeutlicht. [...] Aus diesem Grund wird den interessenbasierten Ansätzen des neoliberalen Institutionalismus gegenüber den machtbasierten und wissensbasierten Ansätzen (Neo-Realismus, Konstruktivismus) als Analysemittel Vorrang eingeräumt. [...] Die Beantwortung der Frage, inwieweit transnationale Civic Education zur Entstehung eines regionalen Bildungsregimes im Nahen Osten beitragen kann, ob sie vielleicht nur als ein erster Schritt dahin gewertet werden kann, [...], ist zentrales Anliegen dieser Arbeit. [...] Anfangs werden zur Beantwortung der oben aufgeworfenen Fragen die Konzeption des Projektes sowie die beteiligten Akteure deskriptiv vorgestellt. Anschließend daran folgt eine allgemeine theoretische Fundierung des Regimebegriffs, welche im darunter subsumierten Begriff ‚Bildungsregime‘ seine Fortsetzung findet. [...] LESEPROBE: [...] Einen Lösungsansatz bietet der funktionelle, neoliberale Institutionalismus , als Weiterführung des Interdependenzansatzes, weil er den Ausgleich zwischen Machtpolitik und – für den Friedens-erhalt primär notwendiger – Kooperation darin sieht, Kooperation zu institutionalisieren und damit von der Machtpolitik abzutrennen. An dieser Stelle wird auch die Unterscheidung von high politics und low politics evident, obwohl daran erinnert sein muss, dass sämtliche Bereiche der letztgenannten von der erstgenannten durchdrungen sind. Die Grundannahmen des Neoliberalen Institutionalismus sind: Das internationale Staatensystem ist dezentralisiert und anarchisch. Staaten sind zentrale Akteure der Weltpolitik. Der entscheidende Unterschied ist, dass Neoliberalisten auf die Erreichung absoluter Gewinne setzen, [...], während Realisten darauf aus sind, sich relative Gewinne zu sichern. Nicht umsonst antwortet Müller auf die Frage nach den Unterschieden von Realismus und Regimeanalyse folgendermaßen:
„Der Realismus sieht die internationale Struktur als Schranke der Kooperation, die Regimeanalyse die in-stitutionelle Struktur als Schranke der Machtpolitik.“ [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Das Projekt “Utilizing Middle Eastern Civic Education as a Leverage for Peace”
- Kooperation und theoretische Grundlagen von Regime
- Bildungsregime
- UMECELP im Fokus der Theorie
- Resümee und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert das Projekt „Utilizing Middle Eastern Civic Education as a Leverage for Peace“ (UMECELP) im Kontext der Theorie internationaler Beziehungen, insbesondere im Hinblick auf die Bildung eines regionalen Bildungsregimes im Nahen Osten. Dabei konzentriert sich die Arbeit auf die Rolle transnationaler Civic Education im Hinblick auf die Etablierung von Kooperation und Institutionalisierung in der Region.
- Analyse des Projektes UMECELP und seiner Akteure
- Untersuchung der theoretischen Grundlagen von Regimebildung
- Anwendung der Regimetheorie auf den Bereich der Bildung
- Bewertung des Beitrags von UMECELP zur Entstehung eines regionalen Bildungsregimes
- Analyse der Herausforderungen und Chancen transnationaler Civic Education im Nahen Osten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Projekt UMECELP und seine Relevanz für die Theorie internationaler Beziehungen vor. Sie erläutert die Fragestellung der Arbeit und definiert den Begriff „Civic Education“ im Kontext der Arbeit.
- Das Projekt “Utilizing Middle Eastern Civic Education as a Leverage for Peace”: Dieses Kapitel beschreibt das Projekt UMECELP, seine Ziele, Akteure, Methoden und Finanzierung. Es geht auf die historische Entwicklung des Projekts ein und beschreibt die Herausforderungen und Chancen der Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Akteuren.
- Kooperation und theoretische Grundlagen von Regime: Dieses Kapitel behandelt die theoretischen Grundlagen von Regimebildung und stellt verschiedene Ansätze aus der Theorie internationaler Beziehungen vor. Es diskutiert den Einfluss von Staaten und Nicht-Staatsakteuren auf die Entstehung von Regimen.
- Bildungsregime: In diesem Kapitel wird der Begriff „Bildungsregime“ im Kontext der internationalen Beziehungen analysiert. Es werden verschiedene Ansätze zur Definition und Analyse von Bildungsregimen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: transnationale Civic Education, Bildungsregime, Naher Osten, Kooperation, Institutionalisierung, Regimetheorie, International Beziehungen, UMECELP, Friedenssicherung, Konfliktlösung.
- Citation du texte
- Martin Gliemann (Auteur), 2010, Welchen Beitrag kann transnationale "Civic Education" im Nahen Osten zur Entstehung eines regionalen Bildungsregimes leisten?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159607