Ist die Poppersche Falsifikation zu extrem?

Ein Essay über die Wissenschaftstheorie bei Popper


Essai, 2010

9 Pages, Note: 1


Extrait


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Problemstellung
Einleitung
Was ist Falsifikation?

Radikale Falsifikation
Das Aufkommen eines Problems
Ist die Idee der Falsifikation zu verfahren?

Schlussgedanken
Lösungsversuch von Neurath
Persönliches Resümee

Literaturverzeichnis

Vorwort

Der nachfolgende Essay ist in einem lockeren Stil geschrieben und beinhaltet für Essays typische Ich- Formulierungen so wie etwas weniger Zitate (als bei Hausarbeiten üblich). Ich habe mich nur bis zu einem gewissen Maße an gewisse Texte gehalten und behandle das Thema eher frei, von einer subjektiven, reflexiven Art und Weise. Es handelt sich also bei diesem Essay definitiv nicht um eine Textanalyse, die Kritik eines Werkes oder der speziellen Untersuchung einer gewissen Textpassage.

Vielmehr ist dieser Essay der Versuch einer eigenen Ausarbeitung eines Problems und die Festhaltung von Fragen und Lösungsversuchen. Dies erfolgt mithilfe von Zitaten und Sekundärliteratur, bleibt aber ständig ein sehr freier Text mit einigen subjektiven Meinungsäußerungen.

Problemstellung

Einleitung

Karl Popper, der 1902 in Wien geboren ist (und 1994 in London gestorben), gilt als der Begründer und Vertreter des kritischen Rationalismus. Seine Logik der Forschung (1934) ist sein erkenntnistheoretisches Hauptwerk. Er charakterisiert darin empirische Wissenschaft über das Abgrenzungskriterium der Falsifizierbarkeit und vertritt den Standpunkt, dass sie die Falsifikation als Methode anwenden sollte.

Obwohl Karl Popper mittlerweile als einer der bedeutendsten Philosophen des zwanzigsten Jahrhunderts gilt, hat er, wie ein jeder Philosoph, stets auch Kritiker gehabt. Besonders die grundlegende Forderung an die Wissenschaft und deren Theorien, sie sollten „falsifizierbar“ sein, werfen Fragen und Probleme auf, mit denen ich mich im Folgenden beschäftigen werde.

Ich werde hierzu insbesondere die Logik der Forschung1 als Ausgangspunkt für die Diskussion nehmen, aber auch der Wiener Kreis Kritiker Otto Neurath wird in der Erörterung mit einfließen.

Was ist Falsifikation?

Natürlich kann ich nun nicht die komplette und vollständige Erklärung geben, was Popper mit „Falsifikation“ meint - schließlich widmet er ja praktisch ein ganzes Werk diesem Thema. Deswegen hier der Versuch, einen Grundriss zu erstellen:

Für Popper ist es nicht wichtig, dass man wissenschaftliche Theorien verifizieren, sondern falsifizieren kann. Die Verifikation spielt deswegen keine Rolle, da sie nie konkret beweisbar, deduktiv ableitbar oder wirklich vertretbar ist.

Wissenschaftliche Theorien müssen, nach Popper, falsifizierbar sein. Dies bedeutet, sie müssen im Nachhinein widerlegt werden können. Es ist nicht von Nöten, dass sie je falsifiziert werden, sondern es ist einfach nur wichtig, dass sie so formuliert sind, dass sie prinzipiell, zuerst rein theoretisch, falsifiziert werden können. Werden sie nicht falsifiziert, so können sie sich immer noch „bewähren“,

Verfasst von Philippe Schannes

was aber nicht bedeutet, dass sie als verifiziert angesehen werden müssen. Hält eine Theorie der Prüfung stand, so bewährt sie sich, ohne dass die Theorie dadurch besser (wahrscheinlicher, glaubwürdiger) wird

Falsifizierbarkeit ist folglich eine Eigenschaft von Aussagen. Eine Aussage ist genau dann falsifizierbar, wenn es einen Beobachtungssatz gibt, mit dem die Aussage angreifbar ist; der sie also widerlegt, wenn er zutrifft. Falsifizierbarkeit ist ein Kriterium, das empirische von nicht-empirischen Aussagen abgrenzen soll (Miller, 2007, S. 27).

Eine Theorie ist demnach dann empirisch, wenn es mindestens einen Beobachtungssatz gibt, dessen empirische Prüfung logisch zu einem Widerspruch führen kann. „Morgen regnet es“ ist falsifizierbar, nicht jedoch „Morgen regnet es oder regnet es nicht“ (eine Tautologie, die bereits rein logisch aus dem tertium non datur2 folgt). Dabei wird nicht ausgeschlossen, dass in der Praxis wegen des Fehlens geeigneter Experimente (zum Beispiel in der Astronomie oder in der Atomphysik) eine Falsifikation gar nicht durchgeführt werden kann.

Doch mit der Einführung der Falsifikation kommen auch bereits einige Probleme oder Fragen zu Tage. Denn alleine die Vorstellung, wissenschaftliche Theorien müssen nicht verifiziert sondern falsifiziert werden, um einen Fortschritt haben zu können, erscheint zunächst paradox.

Besonders interessant ist jedoch die Frage, ob die Falsifikation nicht zu extrem sei? Denn wenn man jedes Mal, wenn sich eine Theorie als falsifiziert erweist, eine neue Theorie aufstellt, erscheint dies sehr mühsam. Werfen wir also einen kleinen Blick auf die Falsifikation und ihre Radikalität.

[...]


1 Siehe dazu den Eintrag im Literaturverzeichnis. Ferner werde ich, wenn ich aus der Logik der Forschung von Popper zitiere, nur noch die Abkürzung LdF benutzen.

2 Der Satz vom ausgeschlossenen Dritten. Logisch transkribiert auch noch (p oderr nicht p)

Fin de l'extrait de 9 pages

Résumé des informations

Titre
Ist die Poppersche Falsifikation zu extrem?
Sous-titre
Ein Essay über die Wissenschaftstheorie bei Popper
Université
University of Tubingen  (Philosophisches Seminar)
Cours
Proseminar: Deduktion und Induktion
Note
1
Auteur
Année
2010
Pages
9
N° de catalogue
V159681
ISBN (ebook)
9783640760848
ISBN (Livre)
9783640761166
Taille d'un fichier
605 KB
Langue
allemand
Mots clés
Poppersche, Falsifikation, Essay, Wissenschaftstheorie, Popper
Citation du texte
Philippe Schannes (Auteur), 2010, Ist die Poppersche Falsifikation zu extrem?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159681

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