Im Rahmen des Seminars „Die Bildung des Bürgers. Politische Bildung im 20. Jahrhundert“ wurde in einer Sitzung die politische Erziehung in der DDR behandelt. Die Jugendweihe in der DDR stellte eines von drei Referatsthemen dar. Möchte man sich mit diesem Thema auseinandersetzen, so erfordert es zuerst einer Klärung des Begriffs der „Politischen Bildung“. Laut der Bundeszentrale für Politische Bildung, definiert sich Polittische Bildung (P.B.) wie folgt:
„P.B. bezeichnet die vielfältigen, meist staatlich finanzierten Bemühungen, die Interessen und Fähigkeiten der Bürger und Bürgerinnen auf politische Zusammenhänge zu lenken, ihre politischen Kenntnisse und Einsichten zu erweitern, ihre Urteilskraft zu stärken und ggf. ihr politisches Engagement zu fördern. Das Interesse des Staates ist es insbesondere, die komplizierten Zusammenhänge zwischen Freiheit und Verantwortung, demokratischer Teilhabe und Herrschaft sowie die Normen und Prozesse moderner politischer Systeme zu vermitteln und damit (immer wieder neue) Legitimität zu schaffen. Das Interesse des Individuums ist es insbesondere, Teilhabemöglichkeiten zu erkennen, sich ggf. zu engagieren und politische Verantwortung zu übernehmen.“
Ziel der vorliegenden Arbeit soll es sein, das Thema „Jugendweihe in der DDR“ vorzustellen und zu analysieren. Dazu ist die Arbeit wie folgt gegliedert. Nach der Einleitung befasst sich die Arbeit mit der Entstehung der Jugendweihe. Dabei wird auf die Ursprünge bis in die Zeit der Aufklärung zurückgegangen und die Entstehung der Jugendweihe bis zur Zeit der Teilung Deutschlands erläutert. Die Betrachtung der Entwicklung der Jugendweihe in der BRD soll nur in Ansätzen erfolgen.
Kapitel drei befasst sich explizit mit der Jugendweihe in der ehemaligen DDR und ist zur besseren Übersicht in drei Unterkapitel gegliedert. Während zunächst das Wiederaufleben der Jugendweihe in der DDR beschrieben wird, befasst sich das erste Unterkapitel mit den Jugendstunden als zentraler Bestandteil der Jugendweihearbeit. Das anknüpfende Unterkapitel beschreibt den Inhalt und die Abläufe der Jugendweihefeier. Abschließend wird im dritten Kapitel unter Punkt drei das Gelöbnis als zentrales Moment der Jugendweihefeier betrachtet.
Während des gesamten Verlaufs der Arbeit soll verdeutlicht werden, welche Bedeutung die Jugendweihe für die politische Bildungsarbeit der SED hatte und wie man versuchte die Jugendlichen auf die bestehende Gesellschaft einzuschwören.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zur Entstehung der Jugendweihe
- 3. Die Jugendweihe in der DDR
- 3.1 Die Jugendstunden
- 3.2 Inhalt und Ablauf der Jugendweihefeier
- 3.3 Das Gelöbnis
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Jugendweihe in der DDR und analysiert deren Bedeutung im Kontext der politischen Bildungsarbeit der SED.
- Entstehung der Jugendweihe und ihre Ursprünge in der Aufklärung
- Die Jugendweihe als Instrument der politischen Indoktrination in der DDR
- Die Jugendstunden als zentrale Komponente der Jugendweihearbeit
- Inhalt und Ablauf der Jugendweihefeier
- Die Bedeutung des Gelöbnisses als zentrales Element der Jugendweihe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der politischen Bildung in der DDR und die Jugendweihe als Referatsthema ein. Kapitel zwei befasst sich mit der Entstehung der Jugendweihe und deren Ursprünge in der Zeit der Aufklärung. Dabei wird auf die Abkehr von der Kirche und die Entwicklung frei-religiöser Bewegungen eingegangen. Kapitel drei analysiert die Jugendweihe in der DDR, wobei die Jugendstunden als zentraler Bestandteil der Jugendweihearbeit beschrieben werden. Außerdem werden Inhalt und Ablauf der Jugendweihefeier sowie die Bedeutung des Gelöbnisses erläutert.
Schlüsselwörter
Jugendweihe, DDR, politische Bildung, SED, Indoktrination, Jugendstunden, Gelöbnis, Aufklärung, Säkularisierung, frei-religiöse Bewegungen.
- Quote paper
- Jens Göritz (Author), 2009, Politische Erziehung in der DDR, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159720