Leseprobe
Inhalt
1 Einleitung
2 Betriebliche Weiterbildung; Personalentwicklung
2.1 Objekte
2.2 Ziele
3 Der betriebliche Weiterbildner
3.1 Aufgaben
3.2 Qualifikationen, Kompetenzen
4. Schluss
5. Literaturverzeichnis
6.Abbildungsverzeichnis
1 Einleitung
Die Betriebliche Weiterbildung ist in den vergangenen Jahren in ihrer Bedeutung gestiegen. Dies belegen zahlreiche Indikatoren, wie zum Beispiel die Professionalisierungsdebatte und die damit verbundenen Ausschreibungen, Forschungsprojekte und Studien. Diese haben unter anderem das Ziel Weiterbildnerberufe zu charakterisieren und Kompetenzprofile, die den steigenden Anforderungen an die Rolle des Weiterbildners gerecht werden, zu erstellen (vgl. Richter, R. 2007, S. 83 - 89.).
Zentraler Gegenstand dieser Arbeit wird es sein, den Begriff der betrieblichen Weiterbildung zu erläutern, die im Kontext der Weiterbildung arbeitenden Personen vorzustellen sowie die Qualifikationen und Kompetenzen die diese Personen benötigen und besitzen sollten zu nennen.
Dazu erfolgt in Kapitel eins die Erläuterung des Begriffs der betrieblichen Weiterbildung. Zusätzlich werden die zu vermittelnden Objekte der Betrieblichen Weiterbildung dargestellt, die im weiteren Verlauf der Arbeit aufgrund ihrer Wichtigkeit noch weiter erläutert werden. Letztendlich befasst sich das erste Kapitel mit den Zielen der betrieblichen Weiterbildung unter Berücksichtigung mehrerer Interessenten.
Anschließend trifft Kapitel zwei Aussagen über den betrieblichen Weiterbildner und gibt einen Einblick in dessen Tätigkeitsfeld. Es wird auf die Aufgaben des betrieblichen Weiterbildners, aus denen sich auch schon die ersten Qualifikationen und Kompetenzen die an den diesen gestellt werden erkennen lassen, eingegangen.
Im letzten Teil wird diese Thematik nochmals vertieft, in dem lediglich die Qualifikationen und Kompetenzen betrachtet werden.
Am Ende erfolgen eine kurze Zusammenfassung der Kernaussagen sowie eine persönliche Einschätzung der Thematik.
Diese Arbeit stützt sich Größtenteils auf Lektüre aus dem Bereich der Berufs- und Betriebspädagogik sowie aus dem Bereich des Personalmanagements, da beide Bereiche inhaltlich sehr stark an dieses Thema, obwohl es zum Modul der Erwachsenenbildung gehört, angelehnt sind.
2 Betriebliche Weiterbildung; Personalentwicklung
Das folgende Kapitel wird sich mit dem Begriff der betrieblichen Weiterbildung auseinandersetzen, diesen definieren, Inhalte verdeutlichen und sich dann auf die Objekte und Ziele ausweiten.
„Im Gegensatz zur Ausbildung hat die institutionalisierte betriebliche Weiterbildung…kaum Tradition. In nennenswertem Umfang gibt es Weiterbildung erst seit den sechziger Jahren“(Wittwer, R. 1995, S.339). In Anbetracht dieser Tatsache und der daraus resultierenden Erkenntnis, dass die betriebliche Weiterbildung eine relativ junge Form der Weiterbildung ist, hat sie sich in den letzten Jahrzehnten zu einem prägnanten Element der Personalentwicklungsmaßnahmen entwickelt. Dies resultiert nicht minder daraus, dass sie eine Schnittstelle zwischen den Mitarbeiter- und Unternehmungszielen bildet (vgl. Sorg-Barth, C. 2000,S.17). Worum es sich bei diesen Zielen der Mitarbeiter und der Unternehmung handelt, soll im zweiten Teil dieses Kapitels vertieft werden.
Die Betriebliche Weiterbildung ist als Teil der beruflichen Weiterbildung im Gesamtkontext des Weiterbildungsbegriffs zu verstehen (vgl. Sorg-Barth, C. 2000, S.12) und
„…wird allgemein verstanden, als gezielte Institutionalisierung von internen Weiterbildungsprozessen und Lehr-Lernveranstaltungen sowie informellen Lernprozessen; welche durch die im Unternehmen verankerte betriebliche Weiterbildung (sabteilung) initiiert werden“ (Sorg-Barth, C. 2000, S.13 ).
Es sei an dieser Stelle gesagt, dass der Begriff der Erwachsenenbildung sehr oft synonym zu dem der Weiterbildung verwendet wird, was jedoch nicht unbedingt vertretbar ist, da der Begriff der Erwachsenenbildung eher als Bezeichnung für die Formen der nichtberuflichen Weiterbildung genutzt wird, während der Weiterbildungsbegriff impliziert, dass es sich um berufliche Aus- und Fortbildungsmaßnahmen handelt (vgl. Sorg-Barth, C. S.13).
Ein anderes Synonym, welches die Tragweite und Inhalte der betrieblichen Weiterbildung meiner Meinung nach deutlicher zum Ausdruck bringt, ist der aus der Personalwirtschaft stammende Begriff der Personalentwicklung. Die Personalentwicklung ist die Summe der Tätigkeiten, die für das Personal nach einem einheitlichen Konzept systematisch vollzogen werden. Gegenstand dieser Tätigkeiten ist es Mitarbeiter aller Hierarchieebenen einer Unternehmung in Bezug auf Qualifikationen und oder Leistung zu verändern. Dies wird durch Bildung, Karriereplanung und Arbeitsstrukturierung erreicht (vgl. Becker, F. u.a. 2003, S.261). Vergleicht man die ebengenannte Definition von Personalentwicklung mit der Definition von betrieblicher Weiterbildung nach Dehnbostel und Sorg-Barth, so wird anhand der Ziele und der Inhalte dieser ersichtlich, dass ein synonymer Gebrauch der beiden Begriffe durchaus legitimiert ist. Die Grenzen sind fließend, und es kann von einer Integration der Begriffe und den damit verbundenen Intentionen gesprochen werden.
„Die Personalentwicklung wirkt auf das Qualifikationspotenzial ein. Unter diesem wird das potenziell realisierbare Arbeitsvermögen eines jeden Mitarbeiters verstanden. […] Gleichzeitig wird hiermit ausgedrückt, dass Qualifikationspotenzial immer auch individuelles Entwicklungspotenzial ist und, da individuelle Qualifikationen Determinanten des menschlichen Leistungsverhaltens sind, Personalentwicklung immer auch auf Verhaltensentwicklung abzielt“ (Becker, F. 2003, S.261).
Betrachtet man diese Definition genauer, so erschließt sich einem daraus die immense Bedeutung der betrieblichen Weiterbildung, welche die Grundlage für die Unternehmungen und Arbeitnehmer darstellt. Ein ständiges Weiterentwickeln ist in der heutigen Berufswelt von hoher Bedeutung, da diese einem ständigen Wandel, sowohl aus technologischer Sicht als auch in Bezug auf den Umgang mit Menschen unterliegt. Diesem Wandel die Stirn bieten zu können bedarf es neben der technischen Weiterentwicklung auch der betrieblichen Weiterbildung in all ihren Formen.
2.1 Objekte
Der Blick auf den Begriff der betrieblichen Weiterbildung verlangt auch die Betrachtung der Objekte, die es zu vermitteln gilt und welche gleichzeitig einen Kernpunkt dieser Arbeit bilden sollen.
Bei den im Schwerpunkt liegenden und zu vermittelnden Objekten handelt es sich um Kompetenzen und Qualifikationen. Um das Thema weiter vertiefen zu können bedarf es einer Definition und Beschreibung dieser zentralen Begriffe.
„Unter Kompetenzen sind Fähigkeiten, Methoden, Wissen, Einstellungen und Werte zu verstehen, deren Erwerb, Entwicklung und Verwendung sich auf die gesamte Lebenszeit eines Menschen bezieht. Sie sind an das Subjekt und seine Befähigung zu eigenverantwortlichem Handeln gebunden. Der Kompetenzbegriff umfasst Qualifikationen und nimmt in seinem Subjektbezug elementare bildungstheoretische Ziele und Inhalte auf“ (Dehnbostel, P.2006, S.78).
Eine Unterscheidung der Kompetenzen im Kontext der betrieblichen Weiterbildung führen Berthel und Becker an. Sie unterscheiden in Fachkompetenzen, Methodenkompetenzen und Sozialkompetenzen hinzu kommt eine weitere Form der Kompetenz nach Sorg-Barth. Sie führt zusätzlich die persönliche Kompetenz an. Eine genauere Erläuterung der einzelnen Kompetenzbegriffe soll an dieser Stelle nicht stattfinden.
Der zweite Begriff den es zu erörtern gilt, ist der der Qualifikation.
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