Niccolò Machiavelli war einer der bekanntesten politikwissenschaftlichen Theoretiker. Er erlangte mit seinen Schriften, vor allem mit seinem Werk „Il Principe“ / „Der Fürst“, mit dem sich die vorliegende Arbeit ausschließlich befasst, große Weltgeltung.
Seine Ansichten wurden inzwischen durch die Bezeichnung „Machiavellismus“ untrennbar mit seinem Namen verbunden. Dieser aus den Lehren seines Werkes „Der Fürst“ später hervorgegangene und geprägte Begriff bezeichnet den rücksichtslosen Gebrauch der Macht oder auch Staatsgewalt und relativiert damit die vom Herrscher oder den Herrschenden ausgeübten Grausamkeiten als ein legitimes Mittel zur Gewinnung oder Erhaltung der Herrschaft. „Machiavelli“ und „Machiavellismus“ sind geradezu zum Schimpfwort geworden.
Ein aus dem achtzehnten Kapitel des Fürsten (welches auch als das verrufenste Kapitel gilt) entnommenes Zitat steht zusammenfassend für den Begriff des Machiavellismus und die ausgelöste Empörung über sein Werk: „Man muss nämlich einsehen, dass ein Fürst, zumal ein neu zur Macht gekommener, nicht all das befolgen kann, dessentwegen die Menschen für gut gehalten werden, da er oft gezwungen ist – um seine Herrschaft zu behaupten – gegen die Treue, die Barmherzigkeit, die Menschlichkeit und die Religion zu verstoßen.“
So ist es auch kein Wunder, dass Machiavelli aufgrund seiner Lehren viel Kritik entgegen schlug. Die römisch-katholische Kirche setzte beispielsweise seine Werke auf den Index und er selbst erlebte den Druck seiner Schriften nicht mehr, „Il Principe“ erschien erst knapp 200 Jahre nach seinem Tod.
Friedrich der Große versuchte mit seinem „Anti-Machiavel“ die Menschlichkeit, die er durch Machiavelli gefährdet sah, zu verteidigen.
Dadurch kommt auch eine Frage auf, mit deren Klärung ich mich ebenso in dieser Arbeit beschäftigen möchte: Kann man unter diesen Voraussetzungen Machiavelli als einen Atheisten bezeichnen? Oder bezeichnet sich Machiavelli gar selbst als einen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Einführung in die Thematik
- Das Leben des Niccolò Machiavelli
- Florenz als Zentrum der Renaissance sowie die historischen Umstände zu Machiavellis Zeiten
- Niccolò Machiavellis Menschenbild
- Der Aufbau und die Gliederung des Werks „II Principe“
- Das Werk „II Principe“
- Die Schlüsselbegriffe virtù und occasione
- Machiavellis Ansichten und Lehre
- Der Schlüsselbegriff Fortuna
- Machiavellis Verständnis von Macht und Staat
- Über den Begriff der Staatsräson
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert Niccolò Machiavellis Werk „Il Principe“ (Der Fürst). Im Zentrum der Analyse steht die Erforschung der Machtanalyse Machiavellis und die Untersuchung seines Menschenbildes, insbesondere in Bezug auf die Schlüsselbegriffe virtù, occasione, fortuna und Staatsräson.
- Machiavellis Menschenbild und seine Vorstellung vom idealen Herrscher
- Die Bedeutung der Schlüsselbegriffe virtù und occasione
- Machiavellis Theorie von Fortuna und die Rolle des Schicksals in der Politik
- Die Konzeption von Macht und Staat bei Machiavelli
- Das Konzept der Staatsräson und seine ethischen Implikationen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problematik und Relevanz von Machiavellis „Il Principe“ in den Kontext der politischen Theorie dar. Das zweite Kapitel behandelt das Leben Machiavellis und seine politische Karriere in Florenz. Kapitel drei befasst sich mit den historischen und gesellschaftlichen Bedingungen der Renaissance, insbesondere mit der Bedeutung von Florenz als politisches und kulturelles Zentrum. Kapitel vier untersucht Machiavellis Menschenbild und die Bedeutung des Prinzips für den Erhalt der Macht. Kapitel fünf betrachtet den Aufbau und die Struktur von „Il Principe“. Kapitel sechs analysiert die zentralen Themen des Werks, wie virtù, occasione, fortuna und Staatsräson.
Schlüsselwörter
Die Hauptaugenmerke der Arbeit liegen auf den Begriffen virtù (Tugend), occasione (Gelegenheit), fortuna (Schicksal), Staatsräson und Machtanalyse. Machiavelli untersucht in seinem Werk „Il Principe“ das Spannungsfeld zwischen individueller Macht und dem Gemeinwohl, und die ethischen Dimensionen der Politik im Kontext der Machterhaltung.
- Citar trabajo
- Martin Teichmann (Autor), 2006, Über Machiavellis "Il Principe", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159757