Zunächst gilt es, die Welle es Lebens selbst zu reiten, sich von ihr tragen zu lassen. Lassen die Wellen der Kulturen sich nicht von der Welle des Lebens tragen und speisen, so brechen sie in sich zusammen, weil ihnen der lebenspendende Grundstrom fehlt, ihre Quelle versiegt mitten im Ozean! Es ist also erforderlich, zum Grund vorzudringen, zum Urgrund und bewußt die Beziehung zu der existenziellen, unabdingbaren Konstanten - um einen etwas technischen Begriff zu wählen - herzustellen. Diese Urkonstante regiert das gesamte Feld der Schöpfung und könnte eine Einheitsfeldtheorie (unified field theory) zumindest erkenntnistheoretisch begründen. Alles in diesem Feld wird von ihr tangiert, jede Analyse muß sie miteinbeziehen, denn alle Elemente der Schöpfung sind ihr unterworfen, auch wenn wir sie bislang nicht in der wissenschaftlichen Formelsprache formulieren können. Es bedürfte einer Formelsprache, die das Zeitliche und das Überzeitliche gleichermaßen ausdrücken kann. Das erfordert einen Forschergeist, der in beiden Dimensionen beheimatet ist, eine neue wissenschaftliche Ethik und Terminologie, die neue Potentiale erschließt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Schöpfer und Schöpfung
- Die Zeit und das Überzeitliche
- Das Prinzip des Lebens
- Die Welle des Lebens
- Eine kulturelle Einheitsfeldtheorie
- Kulturelle Ökologie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Buch verfolgt das Ziel, eine Einheitsfeldtheorie für Kultur zu entwickeln. Es argumentiert, dass alle Kulturen in ein gemeinsames Prinzip eingebettet sind, das als Schöpferkraft bezeichnet wird und sowohl zeitliche als auch überzeitliche Dimensionen umfasst.
- Das Schöpfer-Schöpfung-Prinzip und seine Auswirkungen auf alle Bereiche der Existenz
- Die Bedeutung des Lebens als Grundlage für alle Kulturen und die Rolle der Interdependenz
- Die Notwendigkeit einer neuen kulturellen Ökologie, die auf der Interkulturalität basiert und eine übergreifende Metakulturalität und Transkulturalität integriert
- Die Relevanz einer Einheitsfeldtheorie für Kulturforschung und interkulturelles Management
- Das Potential eines Paradigmenwechsels in den Geisteswissenschaften, der die Naturwissenschaften inspiriert
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Kernthese des Buches vor, dass alle Kulturen in einem gemeinsamen, überzeitlichen Prinzip verwurzelt sind, welches als Schöpferkraft bezeichnet wird. Dieses Prinzip wirkt sich auf alle Bereiche der Existenz aus und bietet die Grundlage für eine Einheitsfeldtheorie für Kultur.
- Schöpfer und Schöpfung: Dieses Kapitel untersucht das Schöpfer-Schöpfung-Prinzip, das als eine grundlegende Konstante der Existenz betrachtet wird. Es argumentiert, dass alle Aspekte der Schöpfung Spiegelungen dieser Schöpferkraft sind und dass man diese in jeder Analyse erkennen sollte, um ein vollständiges Verständnis zu erlangen.
- Die Zeit und das Überzeitliche: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Verhältnis von Zeit und Überzeitlichkeit. Es argumentiert, dass das Schöpfer-Schöpfung-Prinzip die Zeit transzendiert und ein immaterielles Band zwischen Schöpfer und Geschöpf darstellt. Die Kunst wird als Ausdruck dieses Prinzips betrachtet, die Zeit und den Künstler selbst transzendiert.
- Das Prinzip des Lebens: Dieses Kapitel betont die zentrale Rolle des Lebens als Grundlage für alle Kulturen. Es argumentiert, dass die wahre Identität der Dinge in ihren Wurzeln liegt, die wiederum mit dem Lebensprinzip verbunden sind. Alle anderen Identitäten sind Spiegelungen dieser Uridentität.
- Die Welle des Lebens: Dieses Kapitel befasst sich mit der Notwendigkeit, sich von der Welle des Lebens tragen zu lassen, um ein tiefes Verständnis der Kulturen zu erlangen. Es argumentiert, dass Kulturen, die sich nicht vom Lebensstrom speisen, zum Scheitern verurteilt sind. Die Einheitsfeldtheorie wird als ein Rahmen vorgestellt, der das gesamte Feld der Schöpfung regiert und alle Elemente umfasst.
- Eine kulturelle Einheitsfeldtheorie: Dieses Kapitel stellt die Einheitsfeldtheorie für Kultur als Arbeitshypothese vor, die aus der Kulturforschung abgeleitet wird. Es argumentiert, dass die Geisteswissenschaften einen wichtigen Beitrag zur Naturwissenschaften leisten können, indem sie die kulturbedingten Limitationen in der wissenschaftlichen Formelsprache hinterfragen.
- Kulturelle Ökologie: Dieses Kapitel argumentiert, dass eine neue kulturelle Ökologie erforderlich ist, um Kulturen tragfähiger zu machen und sie nicht den Strömungen der Zeit preiszugeben. Diese Ökologie basiert auf der Interkulturalität und integriert eine Metakulturalität und Transkulturalität, die alle kulturellen Wurzeln einbezieht.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter des Buches umfassen: Einheitsfeldtheorie, Schöpferkraft, Schöpfungsprinzip, Lebenswelle, Kulturen, Interkulturalität, Metakulturalität, Transkulturalität, kulturelle Ökologie, Paradigmawechsel, Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften, Erkenntnis.
- Citar trabajo
- D.E.A./UNIV. PARIS I Gebhard Deissler (Autor), 2010, Eine kulturelle Einheitsfeldtheorie, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159823