Die vorliegende Seminararbeit zum Thema "Parteienvertreter in den Printmedien" versucht
aufzuzeigen, welche Faktoren für die Printmedienauftritte von Politikern entscheidend sind und
welche Politiker besonders häufig und in dominanter Weise in die Medien kommen. Nach der
Darlegung des gegenwärtigen Forschungsstandes in der Literatur widmet sich die Arbeit einer
quantitativen Inhaltsanalyse der Berner Zeitung, mit deren Hilfe aufgezeigt werden soll, zu was
für Resultaten die Selektionskriterien dieser Zeitung führen. Welche Parteienvertreter gelangen in die Printmedien? Warum gelingt einzelnen
Parteienvertretern der Schritt in die Öffentlichkeit immer wieder, anderen nie? Welche Issues
dominieren die Berichterstattung über Parteienmitglieder? Diese und andere Fragen waren bei
der vorliegenden Arbeit leitend. In einem ersten Schritt werden die bezüglich des
angesprochenen Fragenkomplexes relevanten Ergebnisse aus der Literatur diskutiert. Ich
versuche auf die Rolle der Medien bei der Politikvermittlung eine Antwort zu geben und
herauszukristallisieren, nach welchen Selektionskriterien Journalisten Parteienvertreter 1
auswählen und warum sich die Politiker auf das Spiel mit den Medien überhaupt einlassen. Im
zweiten Teil der Seminararbeit steht die Präsentation der Resultate einer quantitativen
Inhaltsanalyse der Berner Zeitung vom 09. Dezember 2002 bis zum 20. Januar 2003 im
Vordergrund. Die Arbeit befolgt nicht das Ziel des Aufstellens eines empirischen Modells,
sondern beschränkt sich auf die Beschreibung der Datenlage in der BZ während dem
Erhebungszeitraum. Meine Fragestellung lautet wie folgt: "Welche Parteienvertreter2 weisen in
der Berner Zeitung BZ bezüglich Häufigkeit und Umfang die höchst Präsenz aus?"
Das Thema der vorliegenden Seminararbeit befindet sich in einer Schnittmenge verschiedener
wissenschaftlicher Disziplinen. Neben der Politikwissenschaft werden von der Thematik her
gleichsam Publizistik-, Kommunikations- oder Medienwissenschaften tangiert. [...]
1 In der Arbeit werden die Begriffe Parteienvertreter, Politiker und politischer Akteur als Synonym behandelt. Jeder
Parteivertreter ist auch Politiker, da er "an der politischen Willensbildung und dem politischen Entscheidungsprozess beteiligt
ist." (Schmidt 1995: 731).
2 Wenn in dieser Arbeit aus Gründen des sprachlichen Verständnisses primär die männliche Form verwendet wird, schliesst dies
selbstredend auch alle weiblichen Parteienvertreterinnen ein.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Rolle der Medien in der Vermittlung von Politik
- 2.1. Instrumenteller Politikvollzug
- 2.2. Expressive „Selbst-Darstellung“ der Politik
- 2.3. Mediale „Fremd-Darstellung“ der Politik: Die Journalisten und ihre Auswahlkriterien
- 3. Das Verhältnis zwischen Medien und Politik: Antagonie oder Symbiose?
- 4. Die Politiker: was zieht sie in die Medien?
- 5. Das Publikum
- 6. Parteienvertreter in der Berner Zeitung BZ – eine deskriptive Untersuchung
- 6.1. Die Berner Zeitung BZ
- 6.2. Die Daten der Erhebung
- 6.3. Allgemeine Präsenz von Parteienvertretern in der Berner Zeitung: Die am häufigsten in der BZ auftretenden Parteienvertreter
- 6.4. Parteienvertreter und ihre räumliche Präsenz: Wer schafft es, einem Artikel seinen Stempel aufzudrücken?
- 6.5. Parteien und Anzahl Parteienvertreter
- 6.6. Aussagen zur Demographie, zur Verteilung der Geschlechter und zur Positionierung der Nationalräte in den Medien auf der Links-Rechts Achse
- 6.7. Medienauftritte und Themen
- 6.7. a.) Parteienpolitik
- 6.7. b.) Sachpolitik
- 6.8. Parteienvertreter und unterschiedliche Textformen
- 6.9. Parteienvertreter und optische Präsenz
- 7. Zusammenfassung und Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Präsenz von Parteienvertretern in den Printmedien und untersucht die Faktoren, die für ihre Medienauftritte entscheidend sind. Sie analysiert, welche Politiker besonders häufig und in dominanter Weise in die Medien gelangen. Die Arbeit fokussiert auf die Berner Zeitung und präsentiert die Ergebnisse einer quantitativen Inhaltsanalyse, um die Selektionskriterien dieser Zeitung zu untersuchen.
- Die Rolle der Medien in der Politikvermittlung und die verschiedenen Ebenen des politischen Vermittlungsprozesses
- Die Auswahlkriterien von Journalisten bei der Auswahl von Parteienvertretern für die Berichterstattung
- Die Präsenz von Parteienvertretern in der Berner Zeitung, insbesondere die Häufigkeit und der Umfang ihrer Medienauftritte
- Die Themen, die in der Berichterstattung über Parteienvertreter dominieren
- Die demografischen und politischen Eigenschaften von Parteienvertretern, die in den Medien präsent sind
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Seminararbeit ein und stellt die Forschungsfragen und das Ziel der Arbeit vor. Das zweite Kapitel beleuchtet die Rolle der Medien in der Politikvermittlung und beschreibt die verschiedenen Ebenen des politischen Vermittlungsprozesses. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf der medialen „Fremd-Darstellung“ der Politik. Das dritte Kapitel untersucht das Verhältnis zwischen Medien und Politik und diskutiert die Frage, ob eine Antagonie oder eine Symbiose zwischen diesen beiden Akteuren besteht. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit den Motiven von Politikern, in die Medien zu gehen. Das fünfte Kapitel befasst sich mit dem Publikum und dessen Rolle im Prozess der politischen Kommunikation.
Das sechste Kapitel präsentiert die Ergebnisse einer quantitativen Inhaltsanalyse der Berner Zeitung. Es untersucht die Präsenz von Parteienvertretern in dieser Zeitung, analysiert die Häufigkeit und den Umfang ihrer Medienauftritte, sowie die Themen, die in der Berichterstattung über sie dominieren. Schliesslich werden demografische und politische Eigenschaften von in den Medien präsenten Parteienvertretern untersucht.
Schlüsselwörter
Medien, Politik, Parteien, Politikvermittlung, Printmedien, Berner Zeitung, Inhaltsanalyse, Selektionskriterien, Medienauftritte, Präsenz, Themen, Demografie, Links-Rechts Achse.
- Citation du texte
- Adrian Zingg (Auteur), 2003, Parteienvertreter in den Printmedien. Das Fallbeispiel Berner Zeitung., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15983