Wenn man Erlebnisberichte, wie die des Kommunisten Wolfgang Szepansky, der fünf Jahre seines Lebens im KZ Sachsenhausen verbringen musste, liest, so wird deutlich, dass die Frage: Gab es auch in den Konzentrationslagern Widerstand gegen das faschistische Regime, überflüssig erscheint. Sie ist eindeutig mit Ja zu beantworten. Viel interessanter und weniger ersichtlich hingegen erscheinen Fragen wie: Was alles war Widerstand in den KZ? Wie sah der Widerstand praktisch aus? Waren es Einzelaktionen oder traf der Widerstand die breite Masse? Was bedeutete es für die Häftlinge Widerstand zu leisten? Mit welchen Konsequenzen hatten sie zu rechnen? Wie hatte man überhaupt zwischen Entrechtung, Entpersönlichung, Quälerei, Hungersnot, härtesten körperlichen Einsatz und Vernichtung die Möglichkeit Widerstand zu leisten?
Im Rahmen der folgenden Arbeit, möchte ich versuchen, diesen Fragen eine Antwort zugeben. Mein Ziel ist es nicht nur sich möglichst intensiv mit dem Thema Widerstand auseinander zusetzen, sondern möglichst viele Facetten des Widerstands im KZ Sachsenhausen aufzuzeigen. Dabei sei betont, dass das KZ Sachsenhausen, welches im Mittelpunkt der Arbeit steht, exemplarisch für all die anderen Stammlager in Deutschland wie zum Beispiel Buchenwald und Dachau steht, in denen sich ähnliche Vorgänge abspielten. Um sich ein genaues Bild über den Widerstand im KZ Sachsenhausen zu verschaffen, halte ich es für nötig vorab einen Überblick über die Entstehung und den Aufbau des Konzentrationslagers Sachsenhausen zu geben, denn im Folgenden werden Orte wie das Krankenrevier, die Schreibstube und der Appelplatz immer wieder eine Rolle spielen. Dazu dient der erste Teil meiner Ausführung. Im Anschluss daran, werde ich kurz den Ablauf eines ganz „normalen“ Tages im KZ Sachsenhausen skizzieren. Um zu verstehen, warum Häftlinge Widerstand leisteten, ist es unumgänglich zu verstehen wogegen sie Widerstand ausübten. Um dies zu verdeutlichen, scheint es mir sinnvoll den Alltag der Gefangenen zu betrachten. Im Hauptteil der Arbeit steht dann das Thema Widerstand im Mittelpunkt. Auf die eingangs formulierten Fragen, soll versucht werden Antworten zu finden. Aspekte wie die Häftlingsselbstverwaltung, Solidarität, Kultur, aber auch der Einschnitt, welcher sich durch den Beginn des Krieges ereignete, werden genauer betrachtet. In diesem Zusammenhang scheint die Frage, was der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges für den Widerstand im KZ bedeutete, ebenfalls betrachtet werden...
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehung und Aufbau des KZ Sachsenhausen
- Arbeit, Angst und Hunger - Ein Tag im Lager
- Widerstand im KZ Sachsenhausen
- Kunst und Kultur als Widerstand
- Die Häftlingsselbstverwaltung als Möglichkeit zum Widerstand
- Solidarität als Widerstand
- Widerstand in der Zeit des Krieges
- Außenkommandos und Außenlager
- Sabotage als Widerstand
- Gefahren und Konsequenzen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Widerstand im KZ Sachsenhausen, mit dem Ziel, verschiedene Facetten des Widerstands aufzuzeigen und seine Bedeutung für die Häftlinge zu beleuchten. Das KZ Sachsenhausen soll dabei als exemplarisch für andere Stammlager in Deutschland betrachtet werden.
- Entstehung und Aufbau des KZ Sachsenhausen
- Der Alltag der Häftlinge im KZ Sachsenhausen
- Formen des Widerstands im KZ Sachsenhausen
- Der Einfluss des Zweiten Weltkriegs auf den Widerstand
- Die Bedeutung des Widerstands für die Häftlinge
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung erläutert den Kontext und die Motivation des Autors, sich mit dem Thema Widerstand im KZ Sachsenhausen auseinanderzusetzen. Sie verdeutlicht anhand eines Erlebnisberichts die Relevanz des Themas und stellt die zentralen Fragen der Arbeit.
- Kapitel 2 befasst sich mit der Entstehung und dem Aufbau des KZ Sachsenhausen. Es werden die Gründe für die Wahl des Standorts und die Organisation des Lagers beschrieben. Die Nähe zur Hauptstadt und die Erweiterungsfähigkeit des Geländes werden als entscheidende Faktoren hervorgehoben.
- Kapitel 3 gibt einen Einblick in den Alltag der Häftlinge im KZ Sachsenhausen. Es beschreibt die Arbeitsbedingungen, die Angst und den Hunger, die die Gefangenen täglich erlebten. Dieses Kapitel soll verdeutlichen, unter welchen Bedingungen Widerstand geleistet wurde.
- Kapitel 4 widmet sich den verschiedenen Formen des Widerstands im KZ Sachsenhausen. Es werden Kunst und Kultur, die Häftlingsselbstverwaltung, Solidarität und Sabotage als Mittel des Widerstands betrachtet. Auch der Einfluss des Zweiten Weltkriegs auf den Widerstand im KZ wird untersucht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Widerstand, Konzentrationslager, KZ Sachsenhausen, Häftlingsalltag, Häftlingsselbstverwaltung, Solidarität, Kunst und Kultur, Sabotage, Zweiter Weltkrieg. Die Arbeit untersucht die verschiedenen Formen des Widerstands im KZ Sachsenhausen und deren Bedeutung für die Menschen im Lager.
- Citation du texte
- Juliane Felsch (Auteur), 2009, Widerstand im KZ Sachsenhausen , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159956