Die betriebliche Altersvorsorge galt bis zur Novellierung des Altersvermögensgesetzes als freiwillige Zuwendung des Arbeitgebers. Seit dem 01. Januar 2001 steht jedem Mitarbeiter, der in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert ist, gegenüber seinem Arbeitgeber, ein Rechtsanspruch auf Entgeltumwandlung. Dies bedeutet, daß eine Vielzahl von Arbeitnehmern und Arbeitgebern sich erstmals mit dieser Vorgabe ernsthaft beschäftigen müssen.
Weiterhin ist seit dem 01. Januar 2002 ein zusätzlicher Durchführungsweg, der Pensionsfonds, zu den bisherigen vier Versorgungsinstrumenten hinzugetreten.
Diese Diplomarbeit konzentriert sich auf die Umsetzung der betrieblichen Altersvorsorge in der Praxis anhand der ausgewählten Durchführungswege auf der privatrechtlichen Ebene. Die Zusatzversorgung des öffentlichen und des kirchlichen Dienstes wurden ausgeschlossen, um das Umbrella-Symptom zu vermeiden.
Es wird versucht, den aktuellen Stand der betrieblichen Altersversorgung auf das Wesentliche reduziert darzubieten. In den ersten zwei Kapiteln werden fünf Durchführungswege und die Novellierung der betrieblichen Altersvorsorge zur Übersicht dargestellt. Der Kernpunkt der Diplomarbeit wird auf drei definierte Gruppen wie Arbeitgeber, Arbeitnehmer und weitere Gestaltungsoptionen aufgeteilt. Die Positionierung der Unternehmer wird zusätzlich durch die externen Versorgungsträger ergänzt und vertieft. Die entscheidenden Bereiche wie Steuer-, Arbeits- und Sozialabgabenrecht werden systematisch nach den Vor- und Nachteilen für jede Definitionsgruppe durchgescannt. Die Präsentation erfolgt an den drei ausgewählten Durchführungswegen, Unterstützungskasse, betriebsinterner Pensionsfonds und Pensionsfonds.
Inhaltsverzeichnis
- I Ausgangspunkt, Ziel und Gang der Untersuchung
- 1 Status quo und die Problematik der Altersvorsorge in Deutschland
- 2 Aufbau der Arbeit
- 3 Methodisches Vorgehen
- II Die wesentlichen Merkmale einer betrieblichen Altersvorsorge
- 1 Die Novellierung der betrieblichen Altersvorsorge
- 2 Abgrenzung zwischen Alt- und Neuzusagen
- 3 Die Durchführungswege der betrieblichen Altersvorsorge
- 3.1 Direktzusage
- 3.2 Unterstützungskasse
- 3.3 Pensionskasse
- 3.4 Direktversicherung
- 3.5 Pensionsfonds
- III Kritische Darstellung von Anforderungen an Arbeitgeber bei Einführung einer betrieblichen Altersvorsorge unter besonderer Berücksichtigung von Pensionsfonds, betriebsinterner Pensionsfonds und Unterstützungskasse
- 1 Leistungsplan
- 2 Arbeitsrechtliche Konsequenzen
- 2.1 Unverfallbarkeit
- 2.2 Ermittlung der Höhe einer gesetzlich unverfallbaren Versorgungsanwartschaft
- 2.3 Abfindung von Versorgungsanwartschaften
- 2.4 Anpassung der laufenden Leistungen
- 2.5 Insolvenzsicherung
- 3 Sozialversicherungsrechtliche Konsequenzen
- 4 Unterstützungskassen
- 4.1 Finanzierungsanlagen
- 4.2 Die pauschaldotierte Unterstützungskasse als Profit Center
- 4.3 Steuerrecht
- 4.4 Gewinn- und Verlustrechnung
- 4.5 Bilanzierung
- 4.6 Verwaltungsaufwand und -kosten
- 5 Betriebsinterner Pensionsfonds
- 5.1 Finanzierungsanlagen
- 5.2 Steuerrechtliche Konsequenzen
- 5.3 Gewinn- und Verlustrechnung
- 5.4 Bilanzierung
- 5.5 Ausgliederung von Pensionsverpflichtungen
- 5.6 Verwaltungsaufwand und -kosten
- 6 Pensionsfonds
- 6.1 Finanzierungsanlagen
- 6.2 Steuerrechtliche Auswirkungen
- 6.3 Gewinn- und Verlustrechnung
- 6.4 Bilanzierung
- 6.5 Verwaltungsaufwand und -kosten
- IV Kritische Darstellung der Inanspruchnahme von Pensionsfonds, betriebsinterner Pensionsfonds und Unterstützungskasse für Arbeitnehmer
- 1 Entgeltumwandlung
- 2 Staatliche Förderfähigkeit nach § 10a EStG, im Rahmen einer Entgeltumwandlung
- 3 Steuerrechtliche Auswirkungen
- 4 Sozialversichtungsrechtliche Abgaben
- V Weitere Gestaltungsdeterminanten der betrieblichen Altersvorsorge
- 1 Tarifpolitik
- 2 Gewerkschaften
- 3 Rolle des Betriebsrates
- 4 Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeber
- 5 Arbeitsgemeinschaft für die betriebliche Altersvorsorge e. V.
- VI Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der betrieblichen Altersvorsorge in Deutschland und analysiert verschiedene Möglichkeiten der Altersvorsorge, insbesondere Pensionsfonds und Unterstützungskassen. Die Arbeit soll einen kritischen Einblick in die Funktionsweise dieser Durchführungswege und deren Relevanz für Arbeitnehmer und Arbeitgeber bieten.
- Die Entwicklung und der aktuelle Stand der betrieblichen Altersvorsorge in Deutschland
- Die verschiedenen Durchführungswege der betrieblichen Altersvorsorge und ihre spezifischen Eigenschaften
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Auswirkungen auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer
- Eine kritische Analyse der verschiedenen Finanzierungsmodelle und ihrer Vor- und Nachteile
- Die Rolle von Pensionsfonds, betriebsinterner Pensionsfonds und Unterstützungskassen im Kontext der betrieblichen Altersvorsorge
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird der Status quo der Altersvorsorge in Deutschland beleuchtet und die Problematik der Altersvorsorge aufgezeigt. Das zweite Kapitel befasst sich mit den wesentlichen Merkmalen der betrieblichen Altersvorsorge, wie z.B. der Novellierung und der Abgrenzung zwischen Alt- und Neuzusagen. Es werden auch die verschiedenen Durchführungswege der betrieblichen Altersvorsorge, darunter Direktzusage, Unterstützungskasse, Pensionskasse, Direktversicherung und Pensionsfonds, vorgestellt.
Das dritte Kapitel analysiert die Anforderungen an Arbeitgeber bei der Einführung einer betrieblichen Altersvorsorge, mit besonderem Fokus auf Pensionsfonds, betriebsinterne Pensionsfonds und Unterstützungskassen. Es wird untersucht, welche Leistungen im Leistungsplan enthalten sein müssen und welche arbeitsrechtlichen und sozialversicherungsrechtlichen Konsequenzen sich für Arbeitgeber ergeben.
Das vierte Kapitel widmet sich den Themen Entgeltumwandlung, staatliche Förderfähigkeit, steuerrechtliche Auswirkungen und sozialversicherungsrechtliche Abgaben im Zusammenhang mit der Inanspruchnahme von Pensionsfonds, betriebsinterner Pensionsfonds und Unterstützungskassen für Arbeitnehmer.
Im fünften Kapitel werden die weiteren Gestaltungsdeterminanten der betrieblichen Altersvorsorge, wie z.B. Tarifpolitik, die Rolle von Gewerkschaften, Betriebsräten und Arbeitgeberverbänden, beleuchtet.
Schlüsselwörter
Betriebliche Altersvorsorge, Pensionsfonds, Unterstützungskasse, Durchführungswege, Leistungsplan, Arbeitsrecht, Sozialversicherungsrecht, Steuerrecht, Entgeltumwandlung, staatliche Förderung, Arbeitnehmer, Arbeitgeber, Gewerkschaften, Betriebsrat
- Quote paper
- Julia Krause (Author), 2003, Die betriebliche Altersvorsorge in Deutschland. Darstellung von ausgewählten Möglichkeiten unter Berücksichtigung von Pensionsfonds und Unterstützungskasse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16006