Podcasts haben sich längst vom Nischenformat zum festen Bestandteil der digitalen Medienlandschaft entwickelt und damit auch zu einem relevanten Kanal für Werbung. Doch wie müssen werbliche Inhalte in Podcasts eigentlich gekennzeichnet werden? Welche rechtlichen Vorgaben gelten? Und wie gehen Plattformen wie Spotify, Apple Podcasts, YouTube oder Social Media mit dieser Verantwortung um?
Diese Bachelorarbeit geht genau diesen Fragen nach – fundiert, aktuell und praxisnah. Im Zentrum stehen die gesetzlichen Grundlagen zur Werbekennzeichnung aus dem Medienstaatsvertrag (MStV), dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) und dem Digitale-Dienste-Gesetz (DDG). Die Arbeit analysiert detailliert, welche Unterschiede und Unsicherheiten zwischen journalistisch-redaktionellen und unterhaltenden Podcasts bestehen und warum die bestehende Rechtslage insbesondere bei plattformübergreifender Verbreitung problematisch bleibt.
Neben einer juristischen Einordnung beleuchtet die Arbeit auch die praktischen Herausforderungen für Podcast-Produzent:innen und Plattformanbieter: Wie kann Werbung akustisch eindeutig gekennzeichnet werden? Reicht ein kurzer Hinweis wie „Sponsored by…“ wirklich aus? Und welche Folgen drohen bei unzureichender Trennung von Inhalt und Werbung?
Abgerundet wird die Analyse durch konkrete Reformvorschläge, wie eine einheitliche, medienübergreifende Kennzeichnungspflicht aussehen könnte, mit Blick auf nationale und europäische Entwicklungen wie die AVMD-Richtlinie und den Digital Services Act.
Diese Arbeit richtet sich an:
- Studierende und Forschende in den Bereichen Medienrecht, Kommunikationswissenschaften und Marketing,
- Medienschaffende, Podcaster:innen, Agenturen und Plattformanbieter,
- alle, die eine kompakte, aber tiefgreifende rechtliche und praktische Orientierung zum Thema Podcast-Werbung suchen.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- 1. Die Problematik der plattformübergreifenden Veröffentlichung von Podcasts
- 2. Forschungsfragen, Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- II. Grundlagen der Podcast Werbung
- 1. Definition von Podcasts
- 2. Abgrenzung zu klassischen Radiosendungen
- 3. Definition von Werbung im Podcast-Umfeld
- a. Host-Read Ads
- b. Sponsoring
- c. Native Advertising und Produktplatzierungen
- d. Dynamische Werbeeinblendung
- e. Affiliate-Marketing und Rabattcodes
- 4. Relevanz der Werbekennzeichnung
- III. Rechtliche Grundlagen der Werbekennzeichnung in Podcasts
- 1. Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb
- 2. Medienstaatsvertrag
- 3. Digitale-Dienste-Gesetz
- IV. Leitfaden der Medienanstalten
- V. Rechtliche Urteile zur Werbekennzeichnung auf verschiedenen Medienportalen
- 1. Bundesgerichtshof (Urteil vom 09.09.2021, Az. I ZR 90/20, I ZR 125/20, I ZR 126/20)
- 2. Oberlandesgericht Celle (Beschluss vom 08.06.2017, Az. 13 U 53/17)
- 3. Übertragbarkeit bestehender Rechtsprechungen auf Podcasts
- VI. Plattformspezifische Werbekennzeichnung von Podcasts
- 1. Audiostreamingplattformen
- a. Medienstaatsvertrag
- b. Plattformrichtlinien
- c. Herausforderungen bei der Werbekennzeichnung in Podcasts auf Audiostreamingplattformen
- 2. Videostreamingplattformen
- a. Audiovisuelle Mediendienste-Richtlinie (2010/13/EU, reformiert 2018)
- b. Medienstaatsvertrag
- c. Plattformrichtlinien
- d. Herausforderungen bei der Werbekennzeichnung in Podcasts auf Videostreamingplattformen
- 3. Webseiten
- a. Medienstaatsvertrag
- b. Herausforderungen bei der Werbekennzeichnung von Podcasts auf Webseiten
- 4. Soziale Medien
- a. Medienstaatsvertrag
- b. Plattformrichtlinien
- c. Herausforderungen bei der Werbekennzeichnung von Podcasts in sozialen Medien
- VII. Herausforderungen und Unsicherheiten bei der Umsetzung der Werbekennzeichnungspflichten
- VIII. Lösungsmöglichkeiten und Reformansätze
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Werbekennzeichnung in Podcasts unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtsprechung und möglicher Lösungsansätze. Die Arbeit analysiert die rechtlichen Grundlagen und die plattformspezifischen Herausforderungen der Werbekennzeichnung im Podcast-Bereich. Ziel ist es, ein umfassendes Verständnis der Problematik zu schaffen und potenzielle Lösungsansätze zu diskutieren.
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Podcast-Werbung
- Plattformspezifische Unterschiede in der Werbekennzeichnung
- Herausforderungen bei der Umsetzung der Werbekennzeichnungspflichten
- Mögliche Lösungsansätze und Reformen
- Medienvergleichende Analyse der Werbekennzeichnung
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die wachsende Bedeutung von Podcasts als Werbemedium und die damit verbundene Problematik der plattformübergreifenden Veröffentlichung und der notwendigen klaren Werbekennzeichnung. Sie führt in die Forschungsfragen, die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit ein. Die steigende Popularität von Podcasts und die daraus resultierende Attraktivität für Werbetreibende werden hervorgehoben, gleichzeitig wird die Notwendigkeit einer eindeutigen und transparenten Werbekennzeichnung betont. Der Fokus liegt auf den Herausforderungen, die sich aus der Plattformvielfalt ergeben.
II. Grundlagen der Podcast Werbung: Dieses Kapitel liefert eine Definition von Podcasts und grenzt sie von klassischen Radiosendungen ab. Es werden verschiedene Werbeformen im Podcast-Kontext erläutert, wie z.B. Host-Read Ads, Sponsoring, Native Advertising, dynamische Werbeeinblendungen und Affiliate-Marketing. Die Relevanz einer eindeutigen Werbekennzeichnung für die Glaubwürdigkeit und Akzeptanz der Werbung wird detailliert dargestellt. Das Kapitel bildet die Basis für das Verständnis der folgenden rechtlichen und praktischen Analysen.
III. Rechtliche Grundlagen der Werbekennzeichnung in Podcasts: Hier werden die wichtigsten rechtlichen Grundlagen für die Werbekennzeichnung in Podcasts vorgestellt. Das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG), der Medienstaatsvertrag und das Digitale-Dienste-Gesetz (DDiG) werden analysiert und ihre Relevanz für die Kennzeichnungspflicht von Werbung in Podcasts beleuchtet. Die jeweiligen Bestimmungen und ihre Anwendung im Kontext von Podcasts werden detailliert erklärt. Das Kapitel betont die Komplexität der rechtlichen Lage.
IV. Leitfaden der Medienanstalten: Dieses Kapitel behandelt die Leitlinien und Empfehlungen der Medienanstalten zur Werbekennzeichnung. Es analysiert, inwiefern diese Leitfäden die bestehenden gesetzlichen Regelungen ergänzen und praktische Hilfestellungen für die Umsetzung der Kennzeichnungspflichten bieten. Die praktische Relevanz und die Auswirkungen dieser Leitfäden auf die Podcast-Branche werden untersucht.
V. Rechtliche Urteile zur Werbekennzeichnung auf verschiedenen Medienportalen: Dieses Kapitel analysiert relevante Gerichtsurteile des Bundesgerichtshofs und des Oberlandesgerichts Celle zu Fragen der Werbekennzeichnung in verschiedenen Medien. Es untersucht, inwieweit diese Urteile auf Podcasts übertragen werden können und welche Konsequenzen sich daraus für die Praxis ergeben. Die Bedeutung der Rechtsprechung für die Ausgestaltung der Werbekennzeichnung in Podcasts wird hervorgehoben.
VI. Plattformspezifische Werbekennzeichnung von Podcasts: Dieses Kapitel untersucht die plattformspezifischen Besonderheiten der Werbekennzeichnung auf Audio- und Videostreamingplattformen sowie auf Webseiten und sozialen Medien. Die jeweiligen rechtlichen Regelungen und Plattformrichtlinien werden analysiert und die Herausforderungen bei der Umsetzung einer einheitlichen Kennzeichnung auf den verschiedenen Plattformen werden erörtert. Der Fokus liegt auf den individuellen Schwierigkeiten jeder Plattform.
VII. Herausforderungen und Unsicherheiten bei der Umsetzung der Werbekennzeichnungspflichten: Dieses Kapitel beleuchtet die praktischen Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Werbekennzeichnungspflichten. Es werden Probleme wie uneinheitliche Kennzeichnung, fehlende Trennung von redaktionellen und kommerziellen Inhalten, mangelnde Kontrolle und unklare Verantwortlichkeiten analysiert. Zusätzlich werden die Herausforderungen bei der Kennzeichnung dynamischer Werbung und grenzüberschreitender Podcast-Angebote thematisiert.
VIII. Lösungsmöglichkeiten und Reformansätze: Das Kapitel präsentiert mögliche Lösungsansätze und Reformvorschläge zur Verbesserung der Werbekennzeichnung in Podcasts. Es werden Vorschläge für einheitliche gesetzliche Vorgaben, verbesserte Durchsetzung und Kontrolle, Klärung von Haftungsfragen und die Anwendbarkeit nationaler Kennzeichnungspflichten auf ausländische Angebote diskutiert. Das Kapitel bietet konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Situation.
Schlüsselwörter
Podcast-Werbung, Werbekennzeichnung, Medienrecht, Medienstaatsvertrag, Digitale-Dienste-Gesetz, Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb, Audiostreaming, Videostreaming, Social Media, Rechtsprechung, Host-Read Ads, Sponsoring, Native Advertising, dynamische Werbung, Affiliate-Marketing, gesetzliche Regulierung, Plattformrichtlinien, Haftung, grenzüberschreitende Angebote.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in dieser Bachelorarbeit über Podcast-Werbung?
Diese Bachelorarbeit untersucht die Werbekennzeichnung in Podcasts unter Berücksichtigung der aktuellen Rechtsprechung und möglicher Lösungsansätze. Sie analysiert die rechtlichen Grundlagen und die plattformspezifischen Herausforderungen der Werbekennzeichnung im Podcast-Bereich, mit dem Ziel, ein umfassendes Verständnis der Problematik zu schaffen und potenzielle Lösungsansätze zu diskutieren.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit befasst sich mit folgenden Themen: Rechtliche Rahmenbedingungen der Podcast-Werbung, plattformspezifische Unterschiede in der Werbekennzeichnung, Herausforderungen bei der Umsetzung der Werbekennzeichnungspflichten, mögliche Lösungsansätze und Reformen, sowie eine medienvergleichende Analyse der Werbekennzeichnung.
Welche Werbeformen im Podcast-Kontext werden erläutert?
Verschiedene Werbeformen werden im Podcast-Kontext erläutert, wie z.B. Host-Read Ads, Sponsoring, Native Advertising, dynamische Werbeeinblendungen und Affiliate-Marketing.
Welche rechtlichen Grundlagen der Werbekennzeichnung in Podcasts werden vorgestellt?
Die wichtigsten rechtlichen Grundlagen sind das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG), der Medienstaatsvertrag und das Digitale-Dienste-Gesetz (DDiG). Ihre Relevanz für die Kennzeichnungspflicht von Werbung in Podcasts wird beleuchtet.
Welche Plattformen werden hinsichtlich der Werbekennzeichnung untersucht?
Die Arbeit untersucht Audio- und Videostreamingplattformen, Webseiten und soziale Medien hinsichtlich ihrer plattformspezifischen Besonderheiten der Werbekennzeichnung.
Welche Herausforderungen bei der Umsetzung der Werbekennzeichnungspflichten werden beleuchtet?
Die Arbeit beleuchtet Probleme wie uneinheitliche Kennzeichnung, fehlende Trennung von redaktionellen und kommerziellen Inhalten, mangelnde Kontrolle und unklare Verantwortlichkeiten. Zusätzlich werden die Herausforderungen bei der Kennzeichnung dynamischer Werbung und grenzüberschreitender Podcast-Angebote thematisiert.
Welche Lösungsmöglichkeiten und Reformansätze werden vorgestellt?
Es werden Vorschläge für einheitliche gesetzliche Vorgaben, verbesserte Durchsetzung und Kontrolle, Klärung von Haftungsfragen und die Anwendbarkeit nationaler Kennzeichnungspflichten auf ausländische Angebote diskutiert.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für das Thema der Arbeit?
Podcast-Werbung, Werbekennzeichnung, Medienrecht, Medienstaatsvertrag, Digitale-Dienste-Gesetz, Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb, Audiostreaming, Videostreaming, Social Media, Rechtsprechung, Host-Read Ads, Sponsoring, Native Advertising, dynamische Werbung, Affiliate-Marketing, gesetzliche Regulierung, Plattformrichtlinien, Haftung, grenzüberschreitende Angebote.
Was sind die Konsequenzen der Urteile des Bundesgerichtshofs und des Oberlandesgerichts Celle für die Werbekennzeichnung in Podcasts?
Die Arbeit untersucht, inwieweit die relevanten Gerichtsurteile des Bundesgerichtshofs und des Oberlandesgerichts Celle zu Fragen der Werbekennzeichnung in verschiedenen Medien auf Podcasts übertragen werden können und welche Konsequenzen sich daraus für die Praxis ergeben.
- Citation du texte
- Jasmin Hoffmann (Auteur), 2025, Werbekennzeichnung in Podcasts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1602979