Industriestaaten wie Deutschland sind in hohem Maße von einer funktionierenden Strom- und Gasversorgung abhängig. Die Auswirkungen eines Versorgungsausfalls wären weitreichend. In Unternehmen müsste die Produktion unterbrochen werden. Durch den Ausfall der Ampeln kommt der Verkehr zum Erliegen, wodurch Aus- und Zulieferungen mit Verspätungen verbunden wären. Die Auswirkungen auf die Wertschöpfungsprozesse wären also schwerwiegend, so dass die Untersuchung der Themenstellung von großer Bedeutung ist.
Entscheidungen der Unternehmen sind immer mit Risiken verbunden, da Entscheidungen einer Unsicherheit unterliegen. Unternehmen sind mit einer großen Anzahl von Risiken konfrontiert, wobei sich Risikoarten und Risikoausmaß nach der Geschäftstätigkeit richten. Eine Bank, die Investmentgeschäfte betreibt ist anderen Risikoarten und Risikopotenzialen ausgesetzt, als ein Handwerksbetrieb.
Für jede Branche bestehen differenzierbare Arten von Risiken. Unternehmen, die in der Energieversorgung tätig sind, unterliegen verschiedenen branchenspezifischen Risiken.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Zielsetzung der Arbeit
- 2. Branchenspezifische Rahmenbedingungen, die für Energieversorger von besonderer Bedeutung sind
- 2.1 Energiegewinnung aus Kohle und Kernkraft
- 2.2 Das Gut Strom und dessen Besonderheit
- 2.3 Berücksichtigung und Auswirkungen des wirtschaftlichen und energiepolitischen Umfeldes
- 2.4 Liberalisierung der Energienetze
- 2.5 Auswirkungen des Unbundlings
- 2.6 CO2-Emissionshandel
- 2.7 Kapitalkosten der Energieversorger
- 3. Branchenspezifische Risiken, die für Energieversorger von besonderer Bedeutung sind
- 3.1 Risiken, die aus dem Geschäftsbetrieb und der strategischen Ausrichtung entstehen
- 3.2 Risiken aus rechtlichen Verfahren
- 3.3 Kreditrisiken
- 3.4 Finanzwirtschaftliche Risiken
- 3.5 Risiken aus der Regulierung
- 3.6 Risiken des Energy-Tradings
- 4. Wie gehen die Energieversorger mit diesen Risiken um?
- 4.1 Interne Revision
- 4.2 Value-at-Risk-Methode
- 4.3 Vorgaben, die aus dem Kontroll- und Transparenzgesetz entstehen
- 4.4 Einrichtung eines Risikokomitees nach Aktiengesetz
- 4.5 Anforderungen aus dem Coporate Governance Kodex
- 4.6 Risikomanagement im Rahmen des Energy-Tradings
- 5. Risikoberichterstattung im Lagebericht
- 6. Gibt es systemrelevante Energieversorger?
- 7. Spezielle Bilanzierungsfragen der Energieversorger und die Berücksichtigung der charakteristischen Risiken
- 7.1 Bilanzierung von Forderungen im rollierenden Verfahren
- 7.2 Abgrenzungsfragen und periodenübergreifende Sachverhalte, die berücksichtigt werden müssen
- 7.3 Bilanzielle Aspekte des Emissionshandels
- 7.4 Bilanzierung von Netzen
- 7.5 Bilanzierung von Explorationsbohrungen
- 7.6 Energiewirtschaftliche Rückstellungen
- 7.6.1 Rückstellungen für die Stilllegung und Rekultivierung von Anlagen
- 7.6.2 Umweltschutzrückstellungen
- 7.6.3 Rückstellungen im Kernenergiebereich
- 7.6.4 Bergbaubedingte Rückstellungen
- 7.6.5 Rückstellungen für Mehrerlösabschöpfung
- 7.6.6 Drohverlustrückstellungen
- 7.6.7 Rückstellungen für die Rückgabe von CO2-Emissionsrechten
- 7.7 Spezielle Abschreibungsmodalitäten in der Energiebranche
- 7.8 Haftungsrisiken für unzureichende Strom- und Gasversorgung durch ausserordentliche Begebenheiten - Angabepflichten im Jahresabschluss
- 7.8.1 Stromversorgung
- 7.8.2 Gasversorgung
- 7.8.3 Angabe von Haftungsrisiken
- 8. Bestehen gesetzliche Vorgaben, die vorschreiben, welche branchenspezifischen Risiken im Jahresabschluss berücksichtigt werden müssen?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Abbildung branchenspezifischer Risiken in der Rechnungslegung von Energieversorgern. Ziel ist es, die besonderen Risiken der Energiebranche zu analysieren und deren Berücksichtigung in der Rechnungslegung zu untersuchen.
- Branchenspezifische Risiken und deren Auswirkungen auf die Rechnungslegung
- Regulierungsrahmen und gesetzliche Vorgaben für die Risikoberechnung
- Risikomanagement und interne Kontrollsysteme von Energieversorgern
- Bilanzielle Aspekte des Emissionshandels und der Rückstellungsbildung
- Haftungsrisiken im Zusammenhang mit der Strom- und Gasversorgung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik ein und erläutert die Zielsetzung der Arbeit. Kapitel 2 beleuchtet die branchenspezifischen Rahmenbedingungen, die für Energieversorger von besonderer Bedeutung sind, wie z.B. die Energiegewinnung, die Liberalisierung der Energienetze und den CO2-Emissionshandel.
Kapitel 3 beschäftigt sich mit den branchenspezifischen Risiken, die für Energieversorger von besonderer Bedeutung sind, wie z.B. Risiken aus dem Geschäftsbetrieb, rechtlichen Verfahren, der Finanzwirtschaft und der Regulierung. Kapitel 4 analysiert verschiedene Methoden, die von Energieversorgern zur Bewältigung dieser Risiken eingesetzt werden, wie z.B. interne Revision, Value-at-Risk-Methoden und Risikokomitees.
Kapitel 5 betrachtet die Risikoberichterstattung im Lagebericht. Kapitel 6 untersucht, ob es systemrelevante Energieversorger gibt. Kapitel 7 widmet sich speziellen Bilanzierungsfragen der Energieversorger und der Berücksichtigung der charakteristischen Risiken, z.B. die Bilanzierung von Forderungen, Netzen, Explorationsbohrungen und Rückstellungen. Kapitel 8 beleuchtet gesetzliche Vorgaben, die vorschreiben, welche branchenspezifischen Risiken im Jahresabschluss berücksichtigt werden müssen.
Schlüsselwörter
Energieversorger, Rechnungslegung, branchenspezifische Risiken, Risikomanagement, Regulierung, Bilanzierung, Rückstellungen, Emissionshandel, Haftungsrisiken, Stromversorgung, Gasversorgung.
- Citar trabajo
- Stephan Roßkamp (Autor), 2010, Die Rechnungslegung von Energieversorgern. Umgang und Berichterstattung bei branchenspezifischen Risiken, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160516