In universitären Kontexten sowie im öffentlichen Leben gehören Wörterbücher zu unverzichtbaren Kommunikationshilfsmitteln. Ihr Status wird dabei nur selten hinterfragt. Wer schreibt ein Wörterbuch? Welche Wörter werden aufgenommen? Was bedeutet ein Wort? Dies sind zentrale Fragen, die aus pragmatischer Sicht kritisch diskutiert werden sollen.
Textgrundlage der Untersuchung sind fünf Deutsch-Schwedische Wörterbücher zwischen 1893 und 2001, in denen am Beispiel von Schimpfwörtern1 aufgezeigt werden soll, wie und welche Wirklichkeit hergestellt wird. Es wurden substantivische Bezeichnungen ausgesucht, welche abwertend gebraucht wurden und werden. Die Auswahl erfolgte durch Introspektion, Gruppendiskussion und Studium vorhandener Fachliteratur. Wie jede Studie, kann sie keine absolut verbindlichen Ergebnisse liefern, sondern muss in Relation zu ihrer Entstehung, ihrem Urheber und dem zugrundeliegenden Erkenntnisinteresse betrachtet werden.2 Ziel ist es, mittels einer diachronen Skizze Veränderungen zu analysieren und in einem konstruktivistischen Verständnis zu interpretieren. Die vorliegende Arbeit möchte eine kritische Perspektive auf Wörterbücher eröffnen und eine Sensibilisierung im Umgang mit Sprache ermöglichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Diskussion und Definition zentraler Termini
- Wortbedeutung
- Konnotation
- Pejorativum / pejorative Lexik
- Schimpfwort
- Pejorisierung
- Zum Selbstverständnis von Wörterbüchern
- Metasprachliche Kategorien
- Analyse und Interpretation
- Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Konstruktion von Wirklichkeit anhand von Pejorisierungen in deutsch-schwedischen Wörterbüchern. Sie analysiert, wie und welche Wirklichkeit durch die Auswahl und Darstellung von Schimpfwörtern in diesen Wörterbüchern geschaffen wird. Die Untersuchung verfolgt einen konstruktivistischen Ansatz und zielt auf eine kritische Auseinandersetzung mit dem Selbstverständnis von Wörterbüchern und einer Sensibilisierung für den Umgang mit Sprache.
- Konstruktivistische Betrachtung der Wortbedeutung
- Analyse der Rolle von Konnotationen bei Schimpfwörtern
- Diachrone Untersuchung der Pejorisierung in Wörterbüchern
- Kritische Auseinandersetzung mit dem Selbstverständnis von Wörterbüchern
- Der Einfluss von Wörterbüchern auf die öffentliche Wahrnehmung von Sprache
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einleitung beschreibt den Kontext der Arbeit, der die Bedeutung von Wörterbüchern im universitären und öffentlichen Leben betont. Sie erläutert die Forschungsfrage, die sich mit der Konstruktion von Wirklichkeit durch die Auswahl und Darstellung von Schimpfwörtern in deutsch-schwedischen Wörterbüchern befasst. Die methodische Vorgehensweise, die auf einer diachronen Analyse fünf ausgewählter Wörterbücher basiert, wird umrissen, und die Grenzen der Untersuchung werden dargelegt. Die Arbeit strebt eine kritische Perspektive und Sensibilisierung für den Umgang mit Sprache an.
Diskussion und Definition zentraler Termini: Dieses Kapitel widmet sich der Klärung zentraler Begriffe wie Wortbedeutung, Konnotation, Pejorativum und Schimpfwort. Es werden unterschiedliche theoretische Ansätze zur Wortbedeutung diskutiert, insbesondere die Unterscheidung zwischen begrifflichem Inhalt und Nebenbedeutung sowie die Rolle des konnotativen Aspekts. Die Debatte über den semantischen Status von Konnotationen wird beleuchtet, wobei die Argumentation von Scheffler kritisch hinterfragt und eine pragmatische Perspektive eingenommen wird. Das Kapitel beleuchtet die Komplexität der Pejorisierung und ihre Abhängigkeit vom Kontext und den beteiligten Akteuren.
Zum Selbstverständnis von Wörterbüchern: Dieses Kapitel wird sich voraussichtlich mit der Rolle und dem Einfluss von Wörterbüchern als gesellschaftliche Institutionen auseinandersetzen. Es wird wahrscheinlich die Frage nach der Autorität und Objektivität von Wörterbüchern thematisieren und kritisch beleuchten, wer Wörterbücher schreibt, welche Wörter aufgenommen werden und wie die Wortbedeutungen definiert werden. Die Untersuchung der Auswahlkriterien und der damit verbundenen Wertungen wird den Schwerpunkt bilden.
Metasprachliche Kategorien: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die sprachwissenschaftlichen Kategorien und Methoden, die zur Analyse der Schimpfwörter in den Wörterbüchern verwendet werden. Es wird die Systematik der verwendeten Metasprache und ihre Anwendung im Kontext der Untersuchung darstellen. Der Fokus liegt auf der Beschreibung und der Begründung der analytischen Vorgehensweise.
Analyse und Interpretation: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der diachronen Analyse von Schimpfwörtern in den fünf deutsch-schwedischen Wörterbüchern. Es wird die Entwicklung der Bedeutung und der Konnotation dieser Wörter über die Zeit untersucht und interpretiert. Der Zusammenhang zwischen den Veränderungen in der Bedeutung und dem gesellschaftlichen Kontext wird wahrscheinlich hervorgehoben. Die Ergebnisse werden im Lichte der im vorhergehenden Kapitel diskutierten theoretischen Überlegungen interpretiert.
Schlüsselwörter
Schimpfwörter, Pejorisierung, Wortbedeutung, Konnotation, Wörterbücher, Deutsch-Schwedisch, Konstruktivismus, Diachrone Analyse, Sprachwandel, Semantik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Konstruktion von Wirklichkeit anhand von Pejorisierungen in deutsch-schwedischen Wörterbüchern
Was ist der Gegenstand der vorliegenden Arbeit?
Die Arbeit untersucht, wie Wirklichkeit durch die Auswahl und Darstellung von Schimpfwörtern in deutsch-schwedischen Wörterbüchern konstruiert wird. Sie analysiert die Rolle von Wörterbüchern bei der Schaffung von Bedeutung und der öffentlichen Wahrnehmung von Sprache, wobei ein konstruktivistischer Ansatz verfolgt wird.
Welche Forschungsfragen werden behandelt?
Die zentrale Forschungsfrage befasst sich mit der Konstruktion von Wirklichkeit durch die Auswahl und Darstellung von Schimpfwörtern in deutsch-schwedischen Wörterbüchern. Zusätzlich werden Fragen nach dem Selbstverständnis von Wörterbüchern, der Rolle von Konnotationen, der diachronen Entwicklung von Pejorisierungen und dem Einfluss von Wörterbüchern auf die öffentliche Wahrnehmung untersucht.
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit basiert auf einer diachronen Analyse von fünf ausgewählten deutsch-schwedischen Wörterbüchern. Es werden sprachwissenschaftliche Kategorien und Methoden zur Analyse der Schimpfwörter eingesetzt, wobei die Systematik der verwendeten Metasprache explizit dargestellt wird.
Welche zentralen Begriffe werden definiert und diskutiert?
Die Arbeit klärt zentrale Begriffe wie Wortbedeutung, Konnotation, Pejorativum, Schimpfwort und Pejorisierung. Unterschiedliche theoretische Ansätze zur Wortbedeutung werden diskutiert, insbesondere die Unterscheidung zwischen begrifflichem Inhalt und Nebenbedeutung sowie die Rolle des konnotativen Aspekts. Die Komplexität der Pejorisierung und ihre Abhängigkeit vom Kontext wird beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einführung, Diskussion und Definition zentraler Termini, Zum Selbstverständnis von Wörterbüchern, Metasprachliche Kategorien, Analyse und Interpretation und Conclusio (Schlussfolgerung). Jedes Kapitel behandelt einen spezifischen Aspekt der Forschungsfrage.
Welche Ergebnisse werden präsentiert?
Das Kapitel „Analyse und Interpretation“ präsentiert die Ergebnisse der diachronen Analyse von Schimpfwörtern in den fünf untersuchten Wörterbüchern. Die Entwicklung der Bedeutung und Konnotation dieser Wörter über die Zeit wird untersucht und interpretiert, wobei der Zusammenhang zwischen Bedeutungsveränderungen und gesellschaftlichem Kontext hervorgehoben wird.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zielt auf eine kritische Auseinandersetzung mit dem Selbstverständnis von Wörterbüchern und eine Sensibilisierung für den Umgang mit Sprache ab. Die konkreten Schlussfolgerungen werden im Kapitel "Conclusio" präsentiert, basierend auf den Ergebnissen der Analyse und den diskutierten theoretischen Überlegungen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Schimpfwörter, Pejorisierung, Wortbedeutung, Konnotation, Wörterbücher, Deutsch-Schwedisch, Konstruktivismus, Diachrone Analyse, Sprachwandel, Semantik.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit verfolgt eine konstruktivistische Betrachtung der Wortbedeutung und zielt auf eine kritische Auseinandersetzung mit dem Selbstverständnis von Wörterbüchern und einer Sensibilisierung für den Umgang mit Sprache ab. Sie untersucht den Einfluss von Wörterbüchern auf die öffentliche Wahrnehmung von Sprache.
- Arbeit zitieren
- Magister Artium Philipp Zöllner (Autor:in), 2007, Schimpfwörter. Konstruktion von Wirklichkeit am Beispiel von Pejorisierungen in zweisprachigen Wörterbüchern (Deutsch – Schwedisch), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160650