Leseprobe
KURSTHEMA: La familia y los amigos: presentarse, pedir información sobre otras personas, contar algo sobre la propia persona (Die Familie und die Freunde: sich vorstellen/etwas über andere erfahren/von sich erzählen)
THEMA: Erarbeitung und Einübung eines Grundwortschatzes zum Thema „Vorstellen und Kennen lernen von Personen“ anhand der Erstellung einer Facebookseite und deren Präsentation.
KERNANLIEGEN: Die SuS erlernen das Vokabular der Facebookseite durch die Erschließung, Erstellung und Präsentieren der Facebookseiten und können das neue Vokabular in Sätzen verwenden. Die SuS erweitern die kommunikative, interkulturelle und methodische Kompetenz.
UNTERRICHTSVERLAUFSPLAN
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
DIDAKTISCH-METHODISCHE BEGRÜNDUNG:
Legitimation:
Im ersten Halbjahr der Jahrgangsstufe 11 sieht der Lehrplan Spanisch als neueinsetzende Fremdsprache den Erwerb eines Grund- und Aufbauwortschatzes in den kommunikativen Grundsituationen wie „sich vorstellen/etwas über andere erfahren/von sich erzählen“[1] in Form von authentischen Texten vor. Der Umfang des zu lernenden Wortschatzes umfasst ca. 2000 Wörter für den Grundwortschatz und 3000 Wörter für den Aufbauwortschatz bis zum Abitur.[2] In dieser Unterrichtsstunde erlernen die SuS ca. 30 neue Wörter, die jedoch zum großen Teil Ähnlichkeiten zur englischen bzw. deutschen Sprache aufweisen.
„Zur Realisierung kommunikativer Intentionen benötigt man neben kommunikativen Fertigkeiten und prozeduralem Wissen auch sprachliche Mittel wie Wortschatz und Grammatik, die bei Bedarf abgerufen werden können.“[3] In den Bildungsstandards ist folgendes beschrieben: „Die sprachlichen Mittel: Wortschatz, Grammatik, Aussprache, Intonation und Orthografie sind funktionale Bestandteile der Kommunikation. Anzustreben ist ihre höchstmögliche Verfügbarkeit, allerdings haben sie grundsätzlich dienende Funktion.“[4]
Der Umgang mit dem Ausgangstext erfolgt progressiv, da komplexer werdende Ausgangs- und Zieltexte folgen bzw. sich die Stunde in drei Phasen gliedert: Aufnahmephase, Sprachverarbeitungsphase und Sprachanwendungsphase.[5] Die SuS setzen sich zunächst mit einer Stichwortsammlung auseinander, erschließen aus dem Kontext, durch Internationalismen und aus ihren Vorkenntnissen aus anderen Sprachen (hier lediglich Englisch und teilweise Französisch) das neue Vokabular und wenden es mündlich in Sätzen an – erst aus ihrer Perspektive (Me llamo … y vivo en Essen.) und dann aus der Perspektive ihres Gegenübers (Se llama … y vive en Essen.). Dabei können sich die SuS an den Leitsätzen des Arbeitsblattes orientieren. Das schriftliche Verfassen der Email lässt eine weitere Progression zu, indem die SuS ihrem Facebookfreund möglichst viele Fragen zu seiner Person stellen sollen.
Beim Unterrichtsentwurf wurden ebenso Methoden und Formen des selbstständigen Arbeitens berücksichtigt, indem die SuS für die Hausaufgaben Begriffe in Wörterbüchern nachschlagen müssen.
Das erstellte Arbeitsmaterial berücksichtigt ebenso das interkulturelle Lernen, da es das Alltagsleben der Jugendlichen reflektiert und kulturelle Differenzen und Ambivalenzen erkennen lässt (z.B. bezüglich der Namengebung und Nachnamenbildung/der Religion/der Interessen).[6]
Didaktisch-Methodische Entscheidung
Materialauswahl:
Das von mir entworfene Material fördert die Aufmerksamkeit und Lernmotivation der SuS, da die Lebenswirklichkeit und die moderne Lebenswelt der Jugendlichen im Vordergrund steht.
Das zentrale Thema des Materials ist „Freunde bei Facebook finden“. Die SuS sollen sich in erster Linie mit dem Vokabular vertraut machen, jedoch auch angeleitet werden, bei Facebook Kontakte zur spanischsprachigen Welt aufzubauen. In diesem Zusammenhang muss erwähnt werden, dass die SuS medienpädagogisch aufgeklärt werden müssen. „Think before you post“ gilt hier als eine Maxime, die auch im Spanischunterricht thematisiert werden muss. Daher wurde diese im Aufgabenblatt 3, Aufgabe 3 integriert.
Es wird über die Facebookseite der Lehrperson in die Unterrichtsstunde eingestiegen, welches das Interesse der SuS auf die Stunde lenkt. Beim Erstellen der eigenen Facebookseite der SuS (Aufgabenblatt 2) wird die Motivation durch den persönlichen Bezug (das eigene Foto) erhöht. Das Aufgabenblatt 1 bietet eine Orientierung für die Erstellung und Präsentation der Facebookseite. Satzanfänge sowie Vokabelexplikationen und -hilfen sollen eine fließende Kommunikation in der Partner- bzw. Gruppenarbeit ermöglichen. Dadurch wird auch eine Binnendifferenzierung geschaffen. Leistungsstarke SuS können bei der Präsentation auf diese Hilfe verzichten, leitungsschwächer SuS können sich auf die wesentlichsten Angaben beschränken. Dieser Aspekt muss berücksichtigt werden, da der Kurs sehr heterogen ist. Ca. sechs SuS sind besonders leistungsstark und lernorientiert, sechs SuS haben ihre Motivation für den Spanischunterricht noch nicht entwickeln können (hohe Fehlzeiten). Vor diesem Hintergrund soll kurz erwähnt werden, dass bei der Gruppeneinteilung ebenfalls für Heterogenität gesorgt wurde.
Eine Facebookseite eignet sich besonders gut zur Wortschatzarbeit, da sich thematische Blöcke wie „Basisinformationen, Bildung, Geschmack und Interessen und Kontaktinformationen“ bilden lassen, die für die Transparenz, die Erschließung des Vokabulars sowie für die Memorierung hilfreich sind. Durch die thematische Unterteilung lassen sich die Wörter im mentalen Lexikon besser vernetzen.[7]
Textauswahl: Der Text wurde auf der Grundlage der Inhalte der „Unidad 2“ des Lehrbuches A_tope.com (Cornelsenverlag) erstellt. Er dient als Einführung in die Lektion.
Der Text wurde ausgewählt, da er die Worterschließung positiv durch den Kontext (z.B. dirección), durch Internationalismen (z.B. ideología política) und durch Vorkenntnisse aus anderen Sprachen (z.B. teléfono móvil = mobile phone) beeinflusst. Viele SuS werden mit dem Internetportal vertraut sein und können dadurch viele andere Wörter (z.B. aficiones) erschließen.
Die Facebookseite wurde hinsichtlich des Textes so reduziert, dass die SuS nicht den Überblick verlieren. Auf realen Facebookseiten erscheint am rechten Rand Werbung, die den angegebenen Hobbys und Interessen entspricht. Darauf wurde verzichtet, da die SuS ihre Aufmerksamkeit auf den thematischen Grundwortschatz der „Unidad 2“ lenken sollen.
Zum Text des Aufgabenmaterials ist zu sagen, dass die Wendungen „me gusta/n“ und „le gusta/n“ verwendet werden. Die SuS sollen diese Phrasen lediglich verwenden, ohne dass der grammatikalische Hintergrund thematisiert wird. Dies erfolgt in den Folgestunden. Auch die Hobbys, Satzzeichen in Emailadressen sowie die systematische Auflistung der Zahlen sind bislang im Unterricht nicht behandelt worden. Dafür wurde am rechten Rand des Arbeitsblattes ein Orientierungsrahmen geschaffen.
Der Text des Arbeitsblattes 3 (Email schreiben) beinhaltet weitere thematische Wörter des Grundwortschatzes. Diese lassen sich jedoch gut ableiten bzw. erschließen, da die SuS mit einem Emaildokument ähnlicher Art vertraut sein sollten. Einige Wörter können auch im Wörterbuch nachgeschlagen werden, wodurch Methoden und Formen des selbstständigen Arbeitens gefördert werden.
Kooperatives Lernen: Die Methode aktiviert alle SuS und erhöht die Frequenz des kommunikativen Austausches. Die Präsentation der eigenen Facebookseite sowie der anschließende Präsentation der Seite des Partners in der Gruppe geschieht in einer positiven Abhängigkeit. Zudem wird der Forderung der Richtlinien nach kooperativem Lernen nachgegangen. „Lernprozesse sollen Gelegenheit für kooperative Arbeitsformen geben. Je mehr die Notwendigkeit besteht, eigene Lernerfahrungen und –ergebnisse mit den Problemlösungen anderer zu vergleichen, zu erörtern, sie dabei zu überprüfen und zu verbessern, desto nachhaltiger ist das Lernen.“[8]
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Literatur:
Bürsgens, G./Drüeke, M./Vidal, M./Zerck, K. [Hrsg.] (2010): A-tope.com. Spanischlehrwerk für Spätbeginner. Cornelsen. Berlin.
Grünewald, A./Küster, L. [Hrsg.] (2009): Fachdidaktik Spanisch. Tradition/Innovation/Praxis. Klett. Suttgart.
Heupel, C. (2004): Grund- und Aufbauwortschatz Spanisch. Klett. Stuttgart.
Kielhöfer, B. (1994): Wörter lernen, behalten, erinnern. Neusprachliche Mitteilungen 47/4: 211-220.
KMK [Hrsg.] (2004): Bildungsstandards für die erste Fremdsprache (Englisch/Französisch) für den Mittleren Bildungsabschluss. Luchterhand. München.
Ministerium für Schule und Weiterbildung, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen [Hrsg.] (1999): Richtlinien und Lehrpläne für das Fach Spanisch (Sekundarstufe II), Gymnasium/Gesamtschule. Ritterbachverlag. Düsseldorf.
[...]
[1] MSW (1999: 52).
[2] Vgl. Heupel (2004).
[3] Grünewald (2009: 202).
[4] KMK (2004: 14).
[5] Vgl. Grünewald (2009: 204).
[6] Vgl. MSW (1999: 52ff.).
[7] Vgl. Kielhöfer (1994: 213f.)
[8] MSW (1999: XIX).