Flavius Claudius Julianus war einer von wenigen der vielen römischen Kaiser der Antike, der die Gemüter von Zeitgenossen und Nachwelt so kontrovers beschäftigt hat wie kaum ein anderer. Kaiser Julian, der in der Geschichtswissenschaft auch unter seinem zynischen Beinamen „Apostata“ bekannt ist, wurde 331 n. Chr. in Konstantinopel als Sohn des Julius Constantius, der ein Halbbruder Konstantin des Großen war, geboren. Seine Jugend sollte christlich geprägt werden, aber Julian beschäftigte sich hauptsächlich mit Schriften von Neuplatonikern wie Libianos und Jamblichos, zwei der herausragendsten Philosophen der Spätantike und deshalb bekannte er sich zunächst nur heimlich zum Heidentum. Erst als Julian
360 n. Chr. "Augusti" und 361 n. Chr. Alleinherrscher geworden war, ließ er seine Maske fallen, um das im römischen Reich der Spätantike schon weitestgehend etablierte Christentum zugunsten des polytheistischen und griechisch geprägten Heidentums zurückzudrängen. Sein Versuch, die Rücknahme der Konstantinischen Wende, scheiterte wohlmöglich aufgrund seiner kurzen Regierungszeit von 20 Monaten und seiner Restitutionspolitik – die Rückkehr zu den alten Göttern –, die bei den christlichen Bürgern des römischen Reiches keine große Begeisterung und Zustimmung hervorrief.
Kaiser Julians zielstrebiges Vorhaben 363 n. Chr. mit einem Feldzug gegen die persische Hauptstadt Ktesiphon, das „Imperium Romanum“, zur alter Größe zurückzuführen, endete mit seinem Tod im Maranga-Tal nahe dem Tigris am 26. Juni 363 n. Chr. Der Perserfeldzug des Julian war die größte bis dahin gesehene militärische Operation des römischen Reiches und der „Philosoph auf dem Thron“ wollte wahrscheinlich mit dieser Unternehmung seinen Vorbildern Alexander dem Großen und Trajan, nacheifern, jedoch mündete dieses Vorhaben in einer militärischen Katastrophe.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Quellenlage
- Ziele des Perserfeldzuges und seine Vorbereitung
- Der Feldzug: Von Antiocheia bis zur persischen Hauptstadt
- Angriff und Rückzug des julianischen Heeres als Sieger
- ,,Verbrannte Erde“ und die Katastrophe – Der Tod Kaiser Julians
- Ein schweres Los für Julians Nachfolger – Kaiser Jovian
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit Kaiser Julians Perserfeldzug im Jahre 363 n. Chr. und analysiert dessen Hintergründe, Ziele und Verlauf sowie die entscheidenden Ereignisse, die zu Julians Tod führten. Darüber hinaus werden die Quellenlage und die verschiedenen Interpretationen des Feldzugs beleuchtet.
- Kaiser Julians politische und religiöse Ziele
- Die Vorbereitung und Logistik des Feldzugs
- Die militärische Strategie und die Schlachten des Feldzugs
- Die Ursachen für Julians Tod und die Folgen des Perserfeldzugs
- Die historischen und politischen Implikationen des Feldzugs
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel stellt Kaiser Julian, seine Persönlichkeit und seine Rolle als Herrscher des römischen Reiches, vor. Es beleuchtet seinen Kampf um die Wiederbelebung des Heidentums und seinen Plan, das römische Reich zu alter Größe zurückzuführen.
- Quellenlage: Dieses Kapitel beschäftigt sich mit den verfügbaren Quellen, die Aufschluss über den Perserfeldzug geben. Es analysiert die wichtigsten Quellen, wie die Schriften von Ammianus Marcellinus, Libanios und Zosimos, und bewertet ihre Relevanz und Zuverlässigkeit.
- Ziele des Perserfeldzugs und seine Vorbereitung: Das Kapitel analysiert Julians Motive für den Feldzug, einschließlich seines Wunsches, das römische Reich zu reformieren und seine Macht zu festigen. Es beschreibt die Vorbereitungen und die logistischen Herausforderungen, die der Feldzug mit sich brachte.
- Der Feldzug: Von Antiocheia bis zur persischen Hauptstadt: Dieses Kapitel folgt dem Verlauf des Feldzugs, angefangen von Julians Aufbruch in Antiocheia bis zum Vormarsch auf die persische Hauptstadt Ktesiphon. Es beleuchtet die militärischen Taktiken, die Schlachten und die politischen Entwicklungen während des Feldzugs.
- Angriff und Rückzug des julianischen Heeres als Sieger: Das Kapitel fokussiert auf den Angriff des römischen Heeres auf die persischen Truppen und die daraus resultierenden Siege. Es beschreibt die militärische Strategie und die wichtigsten Schlachten, die Julian und seine Armee für sich entscheiden konnten.
Schlüsselwörter
Der Perserfeldzug Kaiser Julians, Heidentum, Christentum, Restitutionspolitk, Antiocheia, Ktesiphon, Ammianus Marcellinus, Libanios, Zosimos, römisches Reich, Sassaniden, Schapur II, militärische Strategie, Schlachten, Tod Kaiser Julians.
- Arbeit zitieren
- Martin Krüger (Autor:in), 2008, Kaiser Julians Perserfeldzug, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/160886