Die Aus- und Weiterbildung (AuW) hat für junge Ärzte in Deutschland in den ersten Jahren ihrer Tätigkeit zentrale Bedeutung. Im Widerspruch dazu steht der geringe Stellenwert, der einer strukturierten Weiterbildung im Klinikalltag beigemessen wird und die nur langsame Entwicklung von Weiterbildungsprogrammen für die Facharztausbildung. Gerade angesichts eines zunehmenden Ärztemangels bekommt die Ausbildung der Mitarbeiter für die Klinik auch unter ökonomischen Gesichtspunkten einen immer höheren Stellenwert. Im Bereich des Human Resource Management wird durch eine gute AuW Personalentwicklung, -einsatz, -bindung und Motivation verbessert und die Kosten für die Personalbeschaffung gesenkt. Die Einsatzmöglichkeit und die Flexibilität des Personals werden erhöht, wobei wesentlicher Widerstand gegen die Einführung einer AuW seitens der Beschäftigten nicht zu befürchten ist.
Auch haftungsrechtlich erscheint eine dokumentierte AuW sinnvoll; zum einen entzerrt eine gute Qualifikation die Problematik von Organisations- und Übernahmeverantwortung, zum anderen senkt sie die Wahrscheinlichkeit von Behandlungsfehlern. Eng damit verknüpft ist das Risikomanagement, in dem die Ausbildung von Personal einen wichtigen Platz einnimmt.
Sowohl das externe wie auch das interne Marketing profitieren in mehrfacher Hinsicht von einer strukturierten AuW, sowohl in Bezug auf Patienten, wie auch auf niedergelassene Ärzte und eigene Mitarbeiter. Im Bereich des QM scheint vor allem das CQI im Rahmen eines modifizierten TQM ein Erfolg versprechender Aspekt zu sein. Eine Besonderheit des Gesundheitssystems ist an diesem Punkt die wechselseitige Abhängigkeit von subjektiven und objektiven Qualitätsfaktoren, die sowohl die Leistungsanbieter wie auch die Leistungsempfänger betreffen und nicht beliebig veränderbar sind. Beide Qualitäten lassen sich durch AuW positiv beeinflussen.
Zuletzt belegen auch konkrete Rechenbeispiele den ökonomischen Vorteil einer zentral gesteuerten, strukturierten AuW für Ärzte im Krankenhaus.
Es lässt sich folgern, dass eine strukturierte AuW einer Klinik relevante ökonomische Vorteile verschaffen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1 Einleitung
- 1.1 Bedeutung der Aus- und Weiterbildung in der Klinik
- 1.2 Auswahl eines beispielhaften Bereiches
- 1.3 Gegenwärtiger Stand der AuW in der Röntgenbefundung
- 2 Auswirkungen der Aus- und Weiterbildung im Krankenhaus
- 2.1 Human Resource Management
- 2.1.1 Personalbeschaffung
- 2.1.2 Personalentwicklung
- 2.1.3 Personaleinsatz
- 2.1.4 Motivation
- 2.1.5 Personalbindung
- 2.1.6 Personalkosten
- 2.1.7 Personalführung
- 2.1.7.1 Reifegradmodell nach Hersey und Blanchard
- 2.1.7.2 Konsequenzen für die Personalführung
- 2.2 Organisationsentwicklung
- 2.2.1 Einsatzmöglichkeiten / Flexibilität
- 2.2.2 Einführung eines strukturierten Weiterbildungsmanagements
- 2.2.3 Umgang mit Widerstand
- 2.2.4 Röntgenbefundung als SEP
- 2.2.5 Wirkung auf das Krankenhaus-Portfolio
- 2.3 Haftungsrechtliche Aspekte
- 2.3.1 Organisationsverschulden
- 2.3.2 Übernahmeverschulden
- 2.3.3 Behandlungsfehler
- 2.4 Arbeitsrechtliche Aspekte
- 2.5 Marketing
- 2.5.1 Externes Marketing - Patienten
- 2.5.2 Externes Marketing - niedergelassene Ärzte
- 2.5.3 Internes Marketing
- 2.6 Qualitätsmanagement
- 2.6.1 gesetzliche Rahmenbedingungen
- 2.6.2 Philosophien
- 2.6.2.1 Null-Fehler-Philosophie
- 2.6.2.2 Kontinuierliche Qualitätsverbesserung (CQI)
- 2.6.2.3 Qualitätsführerschaft
- 2.6.2.4 Total Quality Management (TQM)
- 2.6.3 Objektive und Subjektive Qualität
- 2.6.4 Qualitätsziele
- 2.6.5 Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität nach Donabedian
- 2.6.6 GAP-Modell
- 2.6.7 Modell nach Grönroos
- 2.6.8 Modell nach Meyer und Mattmüller
- 2.6.9 Qualitäts-Ergebnismessung
- 2.7 Risikomanagement
- 2.7.1 Grundlagen
- 2.7.2 Anwendung
- 2.1 Human Resource Management
- 3 Rechenbeispiele
- 4 Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Master-Thesis befasst sich mit der ärztlichen Aus- und Weiterbildung (AuW) im Krankenhaus und deren ökonomischen Auswirkungen. Ziel ist es, am Beispiel der chirurgischen Röntgenbefundung zu analysieren, wie sich die AuW auf den ökonomischen Erfolg einer Klinik auswirkt.
- Einfluss der AuW auf Human Resource Management und Personalführung
- Auswirkungen auf die Organisationsentwicklung und den Einsatz von strukturierten Weiterbildungsmanagement
- Haftungsrechtliche und arbeitsrechtliche Aspekte der AuW
- Bedeutung der AuW für das Marketing und das Qualitätsmanagement
- Integration von Risikomanagement in die AuW
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der ärztlichen Aus- und Weiterbildung im Krankenhaus ein und beleuchtet die Bedeutung der AuW für die Klinik. Sie analysiert die Auswahl der chirurgischen Röntgenbefundung als Beispielbereich. Die Kapitel 2.1 bis 2.7 untersuchen die Auswirkungen der AuW auf verschiedene Bereiche des Krankenhausbetriebs. Hier werden die Auswirkungen auf das Human Resource Management, die Organisationsentwicklung, Haftungs- und Arbeitsrechtliche Aspekte, das Marketing, das Qualitätsmanagement und das Risikomanagement betrachtet. Die Kapitel beinhalten sowohl theoretische Ansätze als auch praktische Beispiele und Fallstudien.
Schlüsselwörter
Ärztliche Aus- und Weiterbildung, Krankenhaus, Ökonomischer Erfolg, Röntgenbefundung, Human Resource Management, Organisationsentwicklung, Haftungsrecht, Arbeitsrecht, Marketing, Qualitätsmanagement, Risikomanagement
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- Ole Ackermann (Autor), 2010, Ärztliche Aus- und Weiterbildung als ökonomischer Faktor im Krankenhaus, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161189