Die Serie Transformer ist im Jahre 1973 entstanden und besteht aus drei Bildern, auf denen der Künstler selbst zu sehen ist. Die Fotografien zeigen ihn frontal in enger, roter, glänzender Lederkleidung auf einem Sessel sitzend vor einem schlichten weißen Hintergrund. Durch seine Kleidung, die den Charakter von Fetischkleidung aufweist, begibt er sich in die Tradition der popkulturellen Entwicklungen der siebziger Jahre, vor allem des Glam Rock, in der androgyne Männlichkeit zu einem weit verbreiteten und massenwirksamen Phänomen wurde. Hinweise auf Weiblichkeit finden sich vor allem durch Kleidung und Schminke. Allerdings ist Klauke nicht bestrebt, das Männliche zu verstecken, vielmehr erzeugt er ein zwischen den Geschlechtern changierendes körperliches Konstrukt. Indem der Künstler weibliche und männliche Elemente auf der Oberfläche seines Körpers vermischt, also ein binär codiertes Subjekt darstellt, verwirrt er den Betrachter und thematisiert herrschende Diskurse über Identität, Geschlecht, gängige geschlechtliche Rollenschemata und Körperlichkeit.
Zu Beginn der siebziger Jahre befand sich das Medium Fotografie noch in der Phase der Etablierung. Die Fotografie als künstlerisches Medium in Abgrenzung zum Medium der Dokumentation hatte sich noch nicht vollständig durchgesetzt und bot daher Raum zum Experimentieren.
Die Analyse beginnt mit einer Bildbeschreibung der dreiteiligen Serie Tranformer. Danach folgt eine kurze Darstellung der charakteristischen Eigenschaften des Mediums Fotografie an sich, dem Stellenwert für Klaukes Arbeit allgemein und seine Relevanz für die Serie Transformer. Anschließend wird der Aspekt von Subjekt und Körperlichkeit diskutiert, um schließlich zu der Frage zu gelangen, in welcher Beziehung Geschlecht und Identität im Allgemeinen und im Speziellen bei Klaukes Arbeit stehen. Im Rahmen dessen wird ein besonderes Augenmerk auf die Inszenierung des Männlichen und Weiblichen gelegt, also darauf, auf welche Art und Weise Klauke Geschlechtlichkeit inszeniert. Im Vordergrund steht insgesamt vor allem der von Judith Butler breit thematisierte performative Aspekt, der Geschlechtlichkeit zukommt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aufbau der Serie Transformer
- Bildbeschreibung
- Das Medium Fotografie
- Identität und Geschlecht
- Körperlichkeit
- Das Männliche und das Weibliche
- Inszeniertes Geschlecht
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Serie "Transformer" (1973) von Jürgen Klauke, die den Künstler in inszenierten Fotografien zeigt. Die Arbeit analysiert Klaukes Inszenierung von Geschlechterrollen und die Rolle der Fotografie als Medium in diesem Kontext.
- Inszenierung von Geschlechterrollen in der Fotografie
- Der performative Aspekt von Geschlechtlichkeit
- Die Rolle der Fotografie als Medium der Selbstinszenierung
- Die Bedeutung von Körperlichkeit und Identität in Klaukes Arbeit
- Die Bedeutung von subkulturellen und popkulturellen Einflüssen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit stellt die Serie "Transformer" von Jürgen Klauke vor, die im Jahr 1973 entstanden ist. Die Fotografien zeigen den Künstler selbst in inszenierten Posen, die Genderrollen thematisieren. Die Arbeit verweist auf die Entwicklungen der Popkultur in den 1970er Jahren, insbesondere Glam Rock, und die damit verbundene androgyne Männlichkeit.
Aufbau der Serie Transformer
Die Arbeit beschreibt die dreiteilige Serie "Transformer" im Detail und analysiert die Bildsprache und die Inszenierung. Der Künstler wird in enger, roter Lederkleidung auf einem Sessel sitzend vor einem weißen Hintergrund gezeigt. Die Kleidungsstücke weisen Elemente der Fetischkleidung auf und verweisen auf die subkulturellen Entwicklungen der 1970er Jahre.
Das Medium Fotografie
Die Arbeit diskutiert die Rolle der Fotografie als Medium der Selbstinszenierung. Sie beleuchtet die Entwicklung der Fotografie als künstlerisches Medium und die Abgrenzung vom dokumentarischen Anspruch. Der Text analysiert die Fotografie als Bindeglied zwischen Realität und Vorstellung und verweist auf die Bedeutung des Mediums für die Darstellung von Identität und Körperlichkeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Gender, Körperlichkeit, Identität, Inszenierung, Fotografie, Kunst, Popkultur, Glam Rock, subkulturelle Ästhetik, Fetischkleidung, performative Geschlechtlichkeit, Judith Butler, Jürgen Klauke, Transformer.
- Citation du texte
- Bachelor of Arts Miriam Sowa (Auteur), 2010, Die Inszenierung von Geschlechterrollen bei Jürgen Klauke, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161208