Jeder Mensch ist Teil verschiedener sozialer Systeme, auf die er fixiert ist und die auf ihn reagieren. Solche Systeme sind in sich geschlossen und funktionieren wie ein Organismus, wie eine kleine Welt. An erster Stelle steht hier die eigene Familie – die Herkunftsfamilie, aber auch das Berufsumfeld (Berufssystem) und der Freizeitbereich (Freizeitsystem).
Das Familiensystem hat wie ein reales ökologisches System Gesetzmä-ßigkeiten und Regeln, die eingehalten werden müssen. Wie auch ein ökologisches System ist das System „Familie“ verletzbar. Dies ist der Fall, wenn die Struktur einer Familie nicht mehr in Ordnung ist. Unter dem Begriff Struktur sind „äußere“ Strukturen, wie die „familiale Organisationsform (Kernfamilie, Großfamilie), die Familiengröße (d.h. der Bestand des Systems ‚Familie‘ im Zeitablauf), die ökonomische Lage, ... die Geschwisterreihenfolge und der soziale Verkehrskreis der Familie, aber auch „innere“ Strukturen, wie z.B. ‚dominierende‘ Wertevorstellungen“ sowie Rollen, Regeln und Grenzen zu verstehen.
Inhaltsverzeichnis
- Familie – eine Welt für sich
- „Familiengesetze“
- Die Rollenverteilung in der „Alkoholikerfamilie“
- Süchtig nach der Volksdroge Nr. 1 – Alkohol
- Aufgaben von „Alkoholikerfamilien“
- Persönlichkeitsveränderungen von Alkoholabhängigen in bezug auf die Familie
- Hallmaiers „Phasenmodell“ der Alkoholabhängigkeit
- Steinglass' „lebensgeschichtliches Modell“ der Alkoholabhängigkeit
- Verlauf der Alkoholabhängigkeit und Genesung bei Abhängigen und Mitbetroffenen
- Die nicht – trinkende Partnerin, der nicht – trinkende Partner
- Die Rolle des Alkoholikers in der Familie
- Kinder in Alkoholikerbeziehungen
- Der Familienheld, die Familienheldin
- Das „Schwarze Schaf“
- Der Familienclown bzw. das Maskottchen
- Familientherapien
- Psychodynamische Familientherapie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit „Vater, Mutter, Kind und Bier: Alkoholprobleme in der Familie“ von Felix Frobel setzt sich mit den Auswirkungen von Alkoholismus auf das familiäre Umfeld auseinander. Sie untersucht die Strukturen und Regeln in Alkoholikerfamilien, die Rollenverteilung der Familienmitglieder und die Folgen für die Kinder.
- Die Dynamik des Alkoholikerfamilien-Systems
- Rollen und Interaktionsmuster in Alkoholikerfamilien
- Die Folgen von Alkoholismus für Kinder und Jugendliche
- Psychologische und soziale Auswirkungen von Alkoholismus
- Möglichkeiten der Familientherapie
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet das Familiensystem als eine geschlossene Einheit mit eigenen Regeln und Strukturen. Es werden die „Familiengesetze“ und die Rollenverteilung in Alkoholikerfamilien untersucht, die durch Starrheit und Rigidität gekennzeichnet sind. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Alkoholabhängigkeit und ihren Auswirkungen auf die Familie. Es wird gezeigt, wie sich die Persönlichkeit des Alkoholabhängigen im Laufe der Zeit verändert und welche Folgen diese Veränderungen für das familiäre Umfeld haben. In Kapitel 3 werden die unterschiedlichen Rollen der Familienmitglieder in Alkoholikerbeziehungen vorgestellt, insbesondere die Rolle des Alkoholikers, des nicht-trinkenden Partners und die verschiedenen „Kind-Rollen“ wie der Familienheld, das „Schwarze Schaf“ und der Familienclown. Das vierte Kapitel behandelt verschiedene Familientherapien, die bei Alkoholproblemen in der Familie eingesetzt werden können, unter anderem die psychodynamische Familientherapie.
Schlüsselwörter
Alkoholismus, Alkoholikerfamilie, Familienstruktur, Rollenverteilung, Interaktionsmuster, Familiengesetze, Sucht, Abhängigkeit, Familientherapie, Psychodynamik, Kinder in Alkoholikerfamilien, Folgen von Alkoholismus, Familienpatriotismus, broken-home-Situation, Familienheld, Schwarzes Schaf, Familienclown.
- Citation du texte
- Felix Frobel (Auteur), 1999, Vater, Mutter, Kind und Bier, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161233