Schulbücher vermitteln ein recht einseitiges Bild von der römischen Antike. Sie informieren über Kriege, militärische Erfolge und politische Hintergründe. Mittlerweile jedoch ist es zu einem Anliegen der Forschung geworden, auch das Privatleben und die Lebensumstände der Menschen zu durchleuchten. Besonders, wenn es um die Geschichte der Frauen geht, ist jedoch die Antike ein schwieriges Feld. Die antiken Geschichtsschreiber waren durchweg männlichen Geschlechts und somit wird ein subjektives, rein aus männlicher Sicht beschriebenes Bild der Antike kreiert. Zudem rücken die antiken Autoren zumeist das Leben der oberen Bevölkerungsschicht im Mittelpunkt. Doch wie lebte das „einfache Volk“? Und weiterhin: Wie steht es um die Frauen der Antike? Wie gestaltete sich das Zusammenleben von Mann und Frau? Um diese Frage umfassend beantworten zu können, muss auch das Leben der unteren Bevölkerungsschichten, zu denen auch die Prostituierten gehörten, beleuchtet werden. In den antiken Quellen wird die Frau meist entweder als tugendhafte Ehefrau oder als schändliches Lustobjekt dargestellt. Dazwischen gibt es kaum Facetten. Doch es gab durchaus auch Frauen, die eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen und politischen Raum einnahmen, auch wenn de facto keine Frau in politischen Ämtern agieren durfte.
Das Thema der Prostitution spielt auch in einigen antiken Werken eine Rolle. In dieser Arbeit soll das Milieu der Prostitution nähere Betrachtung erfahren. Welchen Stellenwert hatte dieses Gewerbe in der römischen Gesellschaft? Welche Stellung hatten überdies die Frauen inne, die als Prostituierte tätig waren und was bedeutete diese Arbeit für ihr soziales Leben? Es stellt sich weiterhin die Frage, inwiefern aus der Analyse des Lebens der Prostituierten Rückschlüsse auf die Frau und das Frauenbild im Allgemeinen getroffen werden können. Inwiefern gibt außerdem der Handel mit der körperlichen „Liebe“ Aufschluss über die Sexualität der Menschen in der römischen Antike?
Die Prostituierte war eine gesellschaftlich abtrünnige Frau; meistens waren es Sklaven, die in den Bordellen der Römer arbeiteten. War die Frau, die in diesem Gewerbe tätig war, für die Römer keine Frau, kein Mensch mehr, sondern nur noch ein „Gebrauchsobjekt“? Eine weitere Frage ergibt sich aus dieser Problemstellung: Was machte eine Frau in der römischen Antike aus? Wodurch wurde sie erst als solches anerkannt?
Diese Fragen sollen in dieser Arbeit so weit wie möglich beantwortet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Frau in der römischen Antike
- Zum Begriff „Prostitution“ in der Antike
- Arten der Prostitution
- Zwangsprostitution
- Freiwillige- und Gelegenheitsprostitution
- Kunden der Prostituierten
- Orte der Prostitution
- Prostitution und das römische Recht
- Prostitution als Thema der antiken Geschichtsschreibung
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Prostitution in der römischen Antike. Sie zielt darauf ab, das Milieu der Prostitution näher zu betrachten und seinen Stellenwert in der römischen Gesellschaft zu beleuchten. Darüber hinaus werden die Stellung und die Lebensumstände der Frauen, die als Prostituierte tätig waren, untersucht.
- Die soziale und rechtliche Stellung von Frauen in der römischen Antike
- Die unterschiedlichen Formen der Prostitution im antiken Rom
- Die Rolle der Prostituierten im öffentlichen und privaten Raum
- Die Wahrnehmung und Darstellung der Prostitution in der antiken Literatur
- Die Bedeutung der Prostitution für das Verständnis der römischen Gesellschaft und Sexualität
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt das Thema der Prostitution in der römischen Antike vor und erläutert die Bedeutung dieses Themas für das Verständnis der Frauenrolle und des gesellschaftlichen Lebens in der Antike.
- Das zweite Kapitel beleuchtet die Position der Frauen in der römischen Gesellschaft. Es werden die rechtlichen und sozialen Einschränkungen von Frauen in der römischen Antike erläutert, die sich auf die Lebensumstände und die Möglichkeiten der Frauen auswirkten.
- Das dritte Kapitel untersucht den Begriff der Prostitution im antiken Rom. Es werden verschiedene Bezeichnungen für Prostituierte und die damit verbundenen Bewertungen sowie die rechtliche Einordnung der Prostitution dargestellt.
- Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Formen der Prostitution im antiken Rom. Es werden sowohl die Zwangsprostitution als auch die freiwillige Prostitution sowie die Gelegenheitsprostitution näher betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Schlüsselbegriffe Prostitution, Frau, römische Antike, Gesellschaft, Recht, Literatur und Sexualität. Sie beleuchtet die Rolle der Prostitution in der römischen Gesellschaft und untersucht die Lebensumstände und die soziale Stellung von Frauen, die als Prostituierte tätig waren.
- Citation du texte
- Antje Weckmann (Auteur), 2009, Prostitution in der römischen Antike, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161397