Die Wiener Fiaker

Ein stadtpsychologisches Forschungsprojekt über den Berufsstand der Wiener Fiaker und seine Bedeutung für die Stadt


Wissenschaftliche Studie, 2010

45 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Vorwort

2 Danksagung

3 Forschungsfragen

4 Vorgehensweise
Literaturrecherche
Online-Umfrage unter den WienerInnen
Qualitative Leitfadeninterviews mit den Fiakern

5 Ergebnisse
Historisches über die Fiaker
Der Fiakerbetrieb in Wien heute
Gibt es den typischen Wiener Fiaker noch?
Aus dem Wortschatz der Fiaker
Was schätzen die Fiaker an ihrem Beruf?
Was den Fiakern das Leben erschwert
Die Situation der Pferde aus der Sicht der Fiaker
Zum Stellenwert der Fiaker in Wien
Wie stehen die Wienerinnen und Wiener zu den Fiakern?
Was denken die Fiaker: Wäre ein Wien ohne Fiaker denkbar?
Wie schätzen die Fiaker ihre Wichtigkeit für die Wiener Bevölkerung ein?
Wie beschreiben die Fiaker ihre ökonomische Situation
Und abschließend: Wie sehen die Fiaker ihre Zukunft

6 Stadtpsychologische Diagnose: Zur Situation der Fiaker in Wien
Zu den Stärken der Wiener Fiaker
Zu den Schwächen der Wiener Fiaker
Zu den Bedrohungen der Wiener Fiaker
Zu den Herausforderungen für die Wiener Fiaker
Zur Zukunft der Wiener Fiaker

7 Anhang
Interviewleitfaden

8 Bilder- & Literaturverzeichnis

1 Vorwort

In der Stadtpsychologischen Praxis Ehmayer werden in regelmäßigen Abständen Themen aufgegriffen, die sich mit der Wiener Identität befassen. Ganz bewusst werden von uns jene Themen ausgewählt, zu denen jede Wienerin und jeder Wiener eine Meinung haben kann. Von besonderem stadtpsychologischen Interesse sind Themen, welche immer wieder für Gesprächsstoff sorgen und von den gängigen Medien regelmäßig aufgegriffen werden. Uns interessierte dabei vor allem die Frage, warum diese Themen unlösbar scheinen, und wo die Gründe dafür liegen. Sich auf diese Ursachenforschung zu begeben ist immer wieder ein spannender Prozess. Denn sind die Ursachen einmal gefunden, lassen sich zumindest theoretisch auch Lösungen dafür finden. In einer großen Stadt wie Wien sind Lösungen zumeist ebenso vielfältig, wie die Gründe für die immer wiederkehrenden Probleme. Und dies trifft auch für die Diskussion über die Wiener Fiaker zu: Obwohl die Fiaker im Stadtbild Wiens seit Jahr(hundert)en vorhanden und mit der ‚touristischen’ Identität Wiens stark verbunden sind, sind sie für die Wienerinnen und Wiener eher ein ungeliebtes Überbleibsel aus der Vergangenheit. Die Wiener Fiaker sind nicht besonders angesehen und wären sie bei den TouristInnen nicht so beliebt, würde es sie wahrscheinlich gar nicht mehr geben. Die WienerInnen haben großes Mitleid mit den Pferden, aber es verbindet sie wenig mit den Menschen. Und so sorgen die Fiaker Jahr für Jahr erneut für Diskussionen.

Wir wollten mit diesem stadtpsychologischen Forschungsprojekt - das unabhängig von Auftraggebern entstanden ist - einen neuen Blickwinkel auf diese Thematik werfen und haben uns für die Menschen hinter dem Gespann interessiert. Wir haben Fragen gestellt und Antworten bekommen. Und falls wir mit dieser Studie einen Beitrag dafür leisten konnten, dass die Situation der Wiener Fiaker besser verständlich wird, würde uns dies sehr freuen!

So lassen Sie uns, nach der Danksagung, mit unserer Fragestellung beginnen, bevor wir Ihnen den Berufsstand des ‚Wiener Fiakers’ und die unterschiedlichen Sichtweisen darauf, näher bringen.

Mag.a Cornelia Ehmayer

Wien, am 2. Juli 2010

2 Danksagung

Allen Personen, die zum Zustandekommen und Gelingen des vorliegenden Projektes beigetragen haben, möchte ich an dieser Stelle meinen Dank aussprechen.

Allen voran danke ich unseren InterviewpartnerInnen, den Wiener Fiakern, die sich für Interviews Zeit genommen, und uns tiefe Einblicke in ihren beruflichen Alltag gewährt haben.

Besonderer Dank gilt Mag.a Martina Michelfeit, die für uns als Fiaker-Unternehmerin die Arbeitgeberseite beleuchtet und uns über ihre Diplomarbeit „ Weu i' gern Kutscha bin“[i] Auskunft gegeben hat. Weiterer Dank gilt Susanne Trummer, die uns mit Literaturtipps zur Seite gestanden hat. Ebenso danke ich all jenen Kutscherinnen und Kutschern, die meiner Mitarbeiterin Susanne Kaiser ihre Perspektive vom Kutschbock aus gezeigt haben oder für die Fotodokumentation zur Verfügung standen.

Bedanken möchte ich mich weiters bei den TeilnehmerInnen der Online-Umfrage, die ihre Meinung zum "Fiaker in der Stadt" kundgetan haben. Ein Dankeschön auch an all jene Personen, die uns ihre Meinung und Anregungen per E-Mail zukommen ließen, oder einfach ihr Interesse am Thema bekundeten. Wir haben ihre Anregungen, soweit möglich, in diese Studie aufgenommen.

Ein besonderes Dankeschön gilt Susanne Kaiser, die zum Zeitpunkt dieser Studie noch studentische Mitarbeiterin war und aussergewöhnlich großes Engangement und Interesse gezeigt hat. Gemeinsam mit Isabelle Hämmerle hat sie zum Gelingen dieser Studie wesentlich beigetragen.

Abschließend danke ich Werner Rosinak für seine kritische Haltung zu den Fiakern in Wien. Sie hat mich letztlich angeregt, mit dieser Studie zu beginnen.

3 Forschungsfragen

Wie schon erwähnt, hat sich die Stadtpsychologie dieses Themas angenommen, weil sie sich für die Menschen hinter dem Gespann interessiert und die Bedeutung der Fiaker für Wien erforschen wollte. Und damit verbunden, einen möglichen anderen Blickwinkel auf die Diskusssion rund um die Wiener Fiaker einzubringen.

Anfängliche Recherchen zu diesem Thema verliefen allerdings mäßig erfolgreich. Das diesbezüglich bekannteste Werk, „Fiaker von Wien“, von Bartel F. Sinhuber[ii] beschäftigt sich ausschließlich mit der historischen Bedeutung der Fiaker. Im Internet finden sich vorwiegend Informationen über unterschiedliche Anbieter von Kutschenfahrten, dazu gehörige Preise und Konditionen, sowie gesetzliche (Neu-) Regelungen und Tierschutzthemen. Aus den Medien waren uns die Diskussionen rund um das Thema ‚Tierschutz und Pferde’ bekannt. Wollten wir beispielsweise jedoch etwas über die aktuelle wirtschaftliche Situation der Fiaker erfahren, dann wurde es schon weitaus schwieriger, Antworten zu finden. Lediglich eine Diplomarbeit von Martina Stockinger (heute Michelfeit), selbst als Fiakerfahrerin und Unternehmerin aktiv, aus dem Fachbereich der Soziologie, behandelt die Lebenswelt der Fiaker in den 1990er-Jahren1.

Ausgehend von diesen Rahmenbedingungen formulierten wir für diese Studie zwei übergeordnete Forschungsfragen, die sich auf zwei unterschiedlichen Sichtweisen begründen:

- Wie beschreiben die Fiaker ihre Situation selbst, und ihre Bedeutung für die Wiener Identität?
- Wie stehen die Wienerinnen und Wiener zu den Fiakern, und schätzen deren Bedeutung für die Wiener Identität ein?

4 Vorgehensweise

Literaturrecherche

Im Frühjahr 2009 begannen wir mit einer ausführlichen Literaturrecherche. Ziel dieser Recherche war es, sich mit der Geschichte und der einstmaligen Bedeutung der Wiener Fiaker vertraut zu machen, um diese mit der heutigen Situation in Beziehung zu setzen. Der erste Schritt einer fundierten wissenschaftlichen Arbeit ist, den Status Quo zu erkunden. In diesem Fall waren wir auf der Suche nach Arbeiten, die sich mit der sozialwissenschaftlichen Bedeutung der Wiener Fiaker auseinandersetzen. Wir recherchierten in Bibliotheken und mit Hilfe des World Wide Webs und fanden, wie bereits erwähnt, wenig.

Online-Umfrage unter den WienerInnen

Wenn wir die Wichtigkeit betonen, die Fiaker persönlich in den Diskurs um ihren Berufsstand zu integrieren, darf auch die Meinung einer weiteren Gruppe von Personen nicht fehlen, die neben der Politik, den Medien und eben den Fiakern selbst, von diesem Thema betroffen sind: Die Menschen, die in Wien leben oder wirken - auch wenn sie nicht primär Gegenstand der vorliegenden Untersuchung sind.

Um zu erheben, wie die Wiener Bevölkerung tendenziell zu „ihren“ Fiakern steht, haben wir von März bis Dezember 2009 eine quantitative Online-Umfrage über unsere Homepage: www.stadtpsychologie.at durchgeführt, um damit ein Stimmungsbild einzufangen.

Qualitative Leitfadeninterviews mit den Fiakern

Zur Erforschung des komplexen Zusammenspiels einer Stadt, und der subjektiven Stadtwahrnehmungen und Stadtbedürfnisse hat sich bislang die qualitativ-sozialwissenschaftliche Methode bewährt, und stellt somit die übliche Vorgehensweise der Stadtpsychologischen Praxis dar.

Um den Forschungsfragen auf den Grund zu gehen und Einblicke in die Lebenswelt der Fiaker zu erhalten, wurden 34 Personen mittels eines qualitativen Leitfadens interviewt. Das sind rund ein Drittel aller KutscherInnen. Dieses Ergebnis kann aus methodischer Sicht als repräsentativ angesehen werden.

Der Interviewstil bewegte sich dabei zwischen dem Problemzentrierten Stadtpsychologischen Interview und dem narrativen Interview. Das narrative Interview kommt vor allem im Rahmen biografischer Forschung zum Einsatz und bietet, den Anforderungen der Fragestellung entsprechend, den Befragten maximalen Erzählfreiraum.[iii] Das Problemzentrierte Stadtpsychologische Interview stellt eine Kombination verschiedener qualitativer Interviewtechniken dar. Am stärksten beeinflusst ist es vom narrativen, vom ethnografischen und vom problemzentrierten Interview.

33 Interviews führten wir an den Fiakerstandplätzen durch, zu einem wurden wir in ein Fiakerunternehmen eingeladen. Bei der Auswahl der zu befragenden Personen kam das theoretische Sampling zur Anwendung, eine Methode der qualitativen Sozialforschung (Grounded Theory).[iv] Der Umfang der Grundgesamtheit war vorab bekannt: Ungefähr 100 aktive KutscherInnen gibt es in der Stadt Wien. Dieses Wissen spricht eigentlich für statistisches Sampling. Jedoch wurde theoretisches Sampling gewählt, da keine Merkmale der Grundgesamtheit bekannt waren und auch der Stichprobenumfang (wieviele Interviewpartner) wurde nicht im Vorheinein definiert. Theoretische Sättigung wurde angestrebt. Das bedeutet, dass der Prozess des Interviewens solange weitergeführt wird, bis sich die Antworten wiederholen, und folglich keine neuen Informationen mehr gewonnen werden können. Der Interviewleitfaden befindet sich im Anhang.

Die qualitativen Leitfadeninterviews wurden im August 2009 zu verschiedenen Tageszeitpunkten durchgeführt; der überwiegende Teil davon am Wiener Stephansplatz, eines am Albertinaplatz, ein weiteres in den Räumlichkeiten einer Fiaker-Unternehmerin. Alle im vorliegenden Bericht angeführten erhobenen Daten entsprechen dem Stand vom 31. August 2009.

Die erste Herangehensweise um InterviewpartnerInnen zu finden, den optimalen Ort dafür auszumachen und das Fahrgastsystem am Platz zu erkunden war eine kurze Phase der verdeckten, nicht-teilnehmenden, unsystematischen Beobachtung3. Anschließend wurde bei den ExpertInnen (Fiakern) selbst nachgefragt. Mit Beginn der eigentlichen Phase des Interviewens wurde aus der verdeckten selbstverständlich eine offene Beobachtung (weiterhin jedoch unsystematisch), indem über das Ziel des vorliegenden Projektes informiert und aufgeklärt wurde.

Der Stephansplatz wurde als zentrales Erhebungsgebiet gewählt, um die Wahrscheinlichkeit für Unterbrechungen möglichst zu minimieren, da am Stephansplatz den Fiakern die Kundschaft der Reihe nach zugewiesen wird. Die KutscherInnen haben also zwischen ihren Fuhren Zeit und müssen nicht ständig wachsam und bereit sein, wie zum Beispiel am Standort Heldenplatz, um nach Fahrgästen Ausschau zuhalten. Dennoch konnten nicht ausnahmslos alle Gespräche innerhalb eines Zyklus von Warten und Fahren durchgeführt werden, da zu bestimmten Tageszeiten die Nachfrage nach Kutschenfahrten relativ hoch war (ab zirka 14 Uhr). Nach Möglichkeit wurden unterbrochene Interviews nach beendeter Tour fortgeführt.

Die Auswahl der InterviewpartnerInnen richtete sich also hauptsächlich nach deren verfügbarer Zeit, wobei darauf geachtet wurde, auch eine repräsentative Anzahl an Frauen zu befragen.

Befragt wurden 34 von den etwa 100 aktiven FiakerfahrerInnen. Davon wurden 33 Interviews zur nachfolgenden Auswertung herangezogen. Acht der InterviewpartnerInnen (=24 %) waren weiblich und 25 (=76 %) männlich. Nach Schätzungen der Fiaker liegt der tatsächliche Anteil an Frauen zwischen 30 und 45 %. Wir haben dafür allerdings keinen empirischen Beleg.

Das Alter der befragten Fiaker lag zwischen 20 und 62 Jahren. Die Mehrheit war zwischen 30 und 49 Jahren alt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Geschlechterverteilung der Befragten in Prozent Abb. 2: Altersverteilung der Befragten in Prozent

Der Erhebungsprozess wurde durch eine Fotodokumentation begleitet.

Bei der Dokumentation der Interviews wurde gänzlich auf Bild- und Tonaufzeichnung verzichtet, um den natürlichen Sprachgebrauch der Fiaker nicht zu beeinflussen oder zu hemmen bzw. auch um ihre Anonymität zu wahren, da mitunter auch brisante Themen (Arbeitgeber, finanzielle Situation) angesprochen wurden. Stattdessen wurde auf die herkömmliche Art der Dokumentation, der klassischen Feldnotiz, zurückgegriffen. Dabei wird „das Wesentliche der Antworten der Befragten und Informationen zum Verlauf des Interviews“[v] niedergeschrieben. Ehest möglich, nach Durchführung eines Interviews, wurde dieses transkribiert, um dem Verblassen der Erinnerung entgegenzuwirken. Die Transkription erfolgte weitgehend wörtlich. Abgetippte (=transkribierte) Interviews stellen immer die Rohdaten für den qualitativen Auswertungsporozess dar. Auf diese Rohdaten wird im Laufe des Auswertungsprozesses immer wieder zurückgegriffen.

Die Auswertung der Interviews erfolgte vorwiegend qualitativ; quantifiziert wurden lediglich die soziodemografischen Daten.

Für jede der leitenden Fragen der Interviews wurden Kategorien gebildet, also Begriffe zu Oberbegriffen zusammengefasst (Kodieren). Nach und nach wurden weitere Beziehungen zwischen den (Ober-) Begriffen herausgearbeitet.

Dabei kamen die induktive Kategorienbildung nach Mayring[vi], sowie, an Flick3 angelehnt, das offene, axiale und selektive Kodieren zur Anwendung. Beim offenen Kodieren werden besonders aufschlussreiche oder unklare Passagen analysiert und in ihre Sinneinheiten (Wortfolgen, einzelne

Worte) zergliedert. Das axiale Kodieren hingegen beschäftigt sich mit der Entwicklung von Begriffen/Kategorien und der Überprüfung dieser. Die vorhandenen Kategorien werden somit verfeinert und weiter differenziert. Ziel beim selektiven Kodieren ist die Herausarbeitung von Kernkategorien.

Um die gewonnen Daten zu interpretieren, wurde aus den Kernkategorien ein Modell entwickelt und ausformuliert. Diese Vorgehensweise stellt die stadtpsychologische Diagnose dar.

Die erhaltenen Ergebnisse wurden letztendlich im vorliegenden Bericht dokumentiert und aufbereitet.

5 Ergebnisse

Historisches über die Fiaker

Der Berufsstand der Fiaker wurde vor mehr als 300 Jahren aus Paris nach Wien importiert. Für die damaligen Lohnkutschen war eine Pariser Straße - ‚Rue de Saint Fiacre’ - namengebend, in der von einem dort ansässigen Gasthaus erstmals Lohnwägen vermietet wurden (1650). Die erste Lizenz für eine vierrädrige Lohnkutsche wurde 1693 erteilt. Um 1720 hat sich auch in Wien der Name ‚Fiaker’ als Synonym für sowohl den Wagen als auch den Kutscher eingebürgert. Etwa zur gleichen Zeit kam das System der Nummerierung der Wägen und der geregelten Fahrtpreise auf.

Die Fiaker mussten sich zunächst gegenüber Tragesänften, sowie den Herrschaftskutschen und Privatequipagen durchsetzen. Die Blütezeit der Wiener Fiaker wird mit 1860 bis 1900 datiert. Zu jener Zeit gab es mehr als 1000 Kutschen in der Stadt.[vii] Zeitweilig wurden sie durch Motorisierung und Massentransportmittel fast vollständig aus dem Stadtbild gedrängt. Das Gewerbe überlebte jedoch, und Kutschenfahrten werden heute überwiegend von Touristen in Anspruch genommen.

Der Fiakerbetrieb in Wien heute

Eigenen Angaben zufolge gibt es in Wien rund 30 Unternehmen, die die Fiakerei betreiben. Sie besitzen zusammen 189 Konzessionen, die grundsätzlich zum Fahrbetrieb mit einem bestimmten Wagen berechtigen, und von der Stadt Wien vergeben werden. Laut Aussagen der KutscherInnen sind momentan zirka 100 Personen aktiv als Fiaker tätig, wobei die genaue Anzahl aufgrund der enormen Fluktuation schwierig zu bestimmen ist. Der Anteil der Frauen wird auf 30 – 45 % geschätzt. An jeder Kutsche ist eine Platzkartennummer angebracht. Es gibt insgesamt 58 Platzkarten, die unter den Fiakern verteilt werden. Das bedeutet, dass pro Tag ‚nur’ 58 Gespanne in Wien unterwegs sein dürfen. JedeR BetreiberIn erhält davon eine sogenannte Grundplatzkarte. Der Rest wird nach einem festgelegten Schlüssel aufgeteilt. Um eine zweite Platzkarte zu erhalten, muss man zum Beispiel bereits fünf Konzessionen erworben haben. Bei gleichen Voraussetzungen entscheidet das Los. Die Platzkarten werden jedes Jahr aufs Neue den UnternehmerInnen zugelost. Pro Karte muss man vier

[...]


[i] Stockinger, M. (1999). „Weu i' gern Kutscha bin": die Fiaker in Wien. Eine soziologische Auseinandersetzung mit einer Lebenswelt. Unveröffentl. Diplomarbeit. Universität Wien.

[ii] Sinhuber, B. F. (1992). Die Fiaker von Wien. Wien: Dachs Verlagsges.m.b.H.

[iii] Flick, U. (2007). Qualitative Forschung. Eine Einführung. Reinbeck bei Hamburg: Rohwolt.

[iv] Galser, B. G. & Strauss, A. L. (1998 ). Grounded Theory. Strategien qualitativer Forschung. Bern: Hans Huber.

[v] Flick, U. (2007). Qualitative Forschung. Eine Einführung. S. 374-375. Reinbeck bei Hamburg: Rohwolt.

[vi] Mayring, P. (1997). http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/Forschungsmethoden/Inhaltsanalyse.shtml. Zugriff am 12.12.08

[vii] Die Fiaker: http://www.suf.at/wien/gebauede/fiaker.htm. Zugriff am 20.6.2009

Ende der Leseprobe aus 45 Seiten

Details

Titel
Die Wiener Fiaker
Untertitel
Ein stadtpsychologisches Forschungsprojekt über den Berufsstand der Wiener Fiaker und seine Bedeutung für die Stadt
Autor
Jahr
2010
Seiten
45
Katalognummer
V161492
ISBN (eBook)
9783640762323
ISBN (Buch)
9783640762392
Dateigröße
5485 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Stadtpsychologische Praxis Ehmayer
Schlagworte
Stadtpsychologie, Stadt, Fiaker, Wien, Psychologie, Qualitative Sozialforschung, Ehmayer
Arbeit zitieren
Cornelia Ehmayer (Autor:in), 2010, Die Wiener Fiaker, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161492

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