„Du verstehst mich einfach nicht!“ oder „Du hörst mir einfach nicht richtig zu!“, sind Sätze, die wahrscheinlich jeder Mensch schon tausendfach gesagt bzw. gehört hat. Diese einfachen Aussagen drücken genau das aus, was aus der Sicht vieler deutscher Frauen oftmals bei der Kommunikation mit dem anderen Geschlecht empfunden wird, nämlich Unverständnis oder Ratlosigkeit. Tatsächlich scheint es, zumindest auf den ersten oberflächlichen Blick, dass Männer und Frauen unterschiedliche Sprachen sprechen. Doch gibt es sie wirklich, die geschlechtsspezifische Sprache oder sind das alles nur Vorurteile und Klischees? Näher betrachtet deutet alles darauf hin, dass die Männer, zumindest in der Sprache, wichtiger zu sein scheinen als die Frauen. Denn warum heißt es nicht Gretel und Hänsel; Clyde und Bonnie; Julia und Romeo; ich Jane, Du Tarzan; befrauscht Euch statt beherrscht Euch oder dam statt man?
Als mir meine Freundinnen zum Geburtstag das Buch Männer sind anders. Frauen auch von John Gray (1993) schenkten, stand für mich fest, dass ich dieses Thema hinterfragen musste. Auch wenn dieser bekannte Buchtitel von John Gray nach Schlagwort und Vorurteil klingt, so umreißt er doch wie mit einem Hieb die Grundproblematik zwischen Männern und Frauen, auch in der Sprache. Männer sind anders, Frauen auch ist nicht nur die Zustandsbeschreibung unseres modernen, noch immer nicht entwirrten Beziehungsdschungels. Es ist vielmehr eine Art "Gebrauchsanweisung", die jede Frau zum richtigen Umgang mit ihrem Partner und jeder Mann zum besseren Verständnis seiner Gefährtin braucht. Ich wollte herausfinden, ob wir Frauen uns tatsächlich so sehr von den Männern in der Sprache unterscheiden. Schließlich unterscheiden wir uns im Geschlecht, in der Kleidung, der Bewegung, der Stimme und auch oftmals im Geschmack. Wieso sollte es also mit der Sprache als Unterscheidungsmerkmal anders sein?! Es gibt schließlich sowohl Zeitschriften für Frauen als auch für Männer, speziell auf das jeweilige Geschlecht ausgerichtet. Doch ist die Frauensprache respektive Männersprache Fiktion oder tatsächlich Realität?
Inhaltsverzeichnis
- Allgemeine Einführung
- Fragestellung
- Material, Methode und Aufbau der Arbeit
- Zum Begriff Kommunikation
- Biologische und medizinische Fakten
- Theoretische Betrachtung der Frauensprache
- Das Sprachsystem
- Phonologie
- Personenbezeichnungen
- Lexikon
- Der Sprachgebrauch
- Merkmale des weiblichen Sprachverhaltens
- Merkmale des männlichen Sprachverhaltens
- Differenzen im Sprachgebrauch von Frauen und Männern
- Erzählungen
- Humor und Lachverhalten
- Argumentationen
- Wortschatz/Gesprächsstil
- Resultierende Problematik
- Empirische Untersuchung
- Fragebogen
- Auswertung meiner Fragen
- Lösungsvorschläge
- Neutralisation
- Beidbenennung
- Generisches Femininum
- Weitere Vorschläge
- Zusammenfassung
- Eigene Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die geschlechtsspezifische Kommunikation und die Unterschiede im Sprachgebrauch zwischen Frauen und Männern. Ziel ist es, Lösungsansätze für eine bessere Verständigung der Geschlechter zu entwickeln. Dabei soll eine neutrale Darstellung der Annahmen über Männer- und Frauensprache erfolgen, ohne den vermeintlich besseren Sprachgebrauch eines Geschlechts zu bewerten.
- Untersuchung der biologischen und medizinischen Fakten, die den Sprachgebrauch beeinflussen können.
- Analyse der theoretischen Ansätze zur Frauensprache und den Unterschieden im Sprachgebrauch zwischen Frauen und Männern.
- Diskussion der Unterschiede in der sprachlichen Sozialisation von Jungen und Mädchen.
- Empirische Erforschung des Sprachgebrauchs anhand einer Befragung.
- Entwicklung von Lösungsvorschlägen für eine bessere Verständigung der Geschlechter.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der geschlechtsspezifischen Kommunikation ein und erläutert die Fragestellung, Methodik und Gliederung der Arbeit. Es wird untersucht, ob es tatsächlich eine gleiche Sprache für Männer und Frauen gibt, die unterschiedlich interpretiert wird, oder ob es sich um verschiedene Welten handelt.
Kapitel 2 beleuchtet den Begriff der Kommunikation und beschreibt den Prozess der wechselseitigen Verständigung. Es wird darauf hingewiesen, dass Männer und Frauen die gleiche Sprache sprechen, aber auf unterschiedliche Weise verwenden.
Kapitel 3 betrachtet die biologischen und medizinischen Fakten, die den Sprachgebrauch beeinflussen können.
Kapitel 4 untersucht die theoretische Betrachtung der Frauensprache, einschließlich der Unterschiede im Sprachsystem und im Sprachgebrauch von Frauen und Männern.
Kapitel 5 analysiert die resultierende Problematik, die aus den unterschiedlichen Sprachgebrauchsformen resultiert.
Kapitel 6 beschreibt die empirische Untersuchung, die mithilfe eines Fragebogens durchgeführt wird, um die theoretischen Annahmen mit der Praxis zu vergleichen.
Kapitel 7 präsentiert Lösungsvorschläge für eine bessere Verständigung der Geschlechter.
Schlüsselwörter
Geschlechtsspezifische Kommunikation, Frauensprache, Männersprache, Sprachgebrauch, Unterschiede, Verständigung, Lösungsansätze, Sozialisation, Biologie, Medizin, Empirie, Fragebogen.
- Citation du texte
- Tatjana Bansemer (Auteur), 2010, Adam und Eva oder lieber Eva und Adam, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161623