Die Porträtkunst zählt zu den bedeutendsten Ausdrucksformen antiker Bildhauerei und Malerei. Von idealisierten Götterdarstellungen über Philosophen- und Dichterbildnisse bis hin zu Herrscherporträts eröffnet sie ein breites Spektrum künstlerischer wie gesellschaftlicher Funktionen. Robert Sturm untersucht in dieser Monografie die Entwicklung und Typologie des antiken Porträts, seine repräsentativen wie propagandistischen Rollen sowie seine kunsthistorische Stellung im Spannungsfeld zwischen Idealbild und Realismus.
Besonderes Gewicht liegt auf der Anwendung stereoskopischer Fotografie, durch die antike Skulpturen in ihrer multiperspektivischen und plastischen Qualität dokumentiert werden. Zahlreiche Bildpaare – von Homer, Sokrates und Platon über Alexander den Großen bis zu römischen Kaisern und Kaiserinnen – veranschaulichen das Potenzial dreidimensionaler Reproduktionstechniken für die Analyse von Form, Physiognomie und stilistischer Variation.
Das Werk verbindet methodische Präzision mit umfangreicher Bilddokumentation und versteht sich als Beitrag zur kunsthistorischen Forschung wie auch zur Weiterentwicklung visueller Dokumentationsverfahren in den Altertumswissenschaften.
- Arbeit zitieren
- Robert Sturm (Autor:in), 2025, Antike Porträts in der räumlichen Darstellung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1618235