Die vier Temperagemälde auf der Rückseite des Klosterneuburger Altars (1331) markieren den Beginn der Tafelmalereitradition in Österreich und gelten als die frühesten datierten Tafelbilder des Landes. Entstanden im Zuge der Umarbeitung des berühmten Goldschmiedewerks von Nikolaus von Verdun, verbinden sie byzantinische Tradition mit gotischen Einflüssen aus Nordwesteuropa, Italien und der oberrheinischen Buchmalerei. Charakteristisch sind gestreckte Figuren, fließende Gewandfalten und der vergoldete Hintergrund, der die Szenen zeitlos erscheinen lässt und ihre theologische Bedeutung hervorhebt. Durch die Synthese von Malerei und Goldschmiedekunst zählt der Klosterneuburger Altar zu den zentralen Kunstwerken des Mittelalters in Österreich.
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- Hermann Spatt (Author), 2025, Die vier Temperagemälde auf der Rückseite des Klosterneuburger Altars, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1618317
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