Die Öffentlichkeit diskutiert zurzeit die Risiken des Cross-Border-Leasings. Insbesondere in der Ausprägung durch das Verleasen von öffentlichen Besitztümern wie beispielsweise Kläranlagen, Rathäuser, Schulen aber auch Strom-, Gas-, Wasser-, und Schienennetze. Insbesondere Bürgerinitiativen setzen sich vehement gegen den Abschluss solcher Verträge ein. Die Kommunen stecken diesbezüglich jedoch in einer Art Zwickmühle, da die angespannten Haushaltslagen teilweise zu diesem Schritt zwingen um einen konsolidierten Haushalt vorzulegen.
Obwohl es erst jetzt in Mode gekommen ist, existiert diese Art der grenzüberschreitenden Sonderfinanzierung bereits seit 1984 und wurde nach dem US Senator Pickle benannt. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick der bislang existierenden Modelle.
Der Kernpunkt des Cross-Border-Leasings liegt im sogenannten Nettobarwertvorteil, der dadurch entsteht, dass durch das Anmieten und das gleichzeitige Zurückvermieten ein Steuervorteil in einem Land hervorgerufen wird, und der anderen Partei teilweise überlassen wird.
Im Rahmen dieser Arbeit wird vordergründig auf die Konstellationen des US-Cross-Border-Leasings eingegangen, da es sich um die zurzeit diskutierte Ausprägung handelt. Grundsätzlich funktioniert Cross-Border-Leasing immer zwischen Ländern, die ähnliche Rechtskonstellationen wie die USA und Deutschland haben. Die hier entscheidenden Faktoren sind die geltenden Steuersätze und die Rechnungslegungsvorschriften in den jeweiligen Ländern.
Mit einem Leasing-Geschäft im herkömmlichen Sinne, hat das Cross-Border-Leasing nicht viel gemein. Es geht nicht um die Finanzierung eines zu beschaffenden Objektes, sondern um die Generierung eines Steuervorteils und die damit verbunden mit Liquiditätszuflüssen für bereits vorhandene und anderweitig finanzierte Vermögensgegenstände.
Weiterhin versteht man aber ebenfalls unter dem Begriff Cross-Border-Leasing Leasing im engeren Sinne, insbesondere für international tätige Konzerne.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitender Teil
- I. Begriffsabgrenzung
- II. Problemstellung
- B. Rahmenbedingungen eines Cross-Border-Leasing
- I. Rechtliche Rahmenbedingungen
- 1. Wirtschaftsrechtliche Rahmenbedingungen
- a. Vertragsrecht
- b. Bilanzrecht
- i) Bilanzierung nach HGB
- ii) Bilanzierung nach IAS
- 2. Steuerrechtliche Rahmenbedingungen
- i) Ertragsteuerrechtliche Betrachtung
- ii) Verkehrssteuerrechtliche Betrachtung
- II. Anspruchsgruppen, Ziele und Motivationen
- 1. Ziele und Motivationen der Investoren
- 2. Ziele und Motivationen der US Trusts
- 3. Ziele und Motivationen der Eigentümer
- 4. Ziele und Motivationen der Banken
- 5. Ziele und Motivationen der sonstigen Beteiligten
- C. Analyse der Chancen und Risiken eines Cross-Border-Leasing
- I. Chancen des deutschen Eigentümers
- II. Risiken des deutschen Eigentümers
- 1. Risiken vor Abschluss der Transaktion
- a. Vertragsabschlussrisiko
- b. Vertragsgestaltungsrisiko
- c. Wechselkursrisiko
- d. Unabhängigkeitsrisiko der Berater
- 2. Risken nach Abschluss der Transaktion
- a. Betreiberrisiko
- b. Steuerrechtsänderungsrisiko
- c. Insolvenzrisiko
- d. Risiko der öffentlich rechtlichen Behandlung
- D. Kritische Würdigung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit den Chancen und Risiken eines Cross-Border-Leasings, insbesondere im Kontext des US-Cross-Border-Leasings, das in den letzten Jahren verstärkt in der öffentlichen Diskussion steht. Die Arbeit analysiert die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dieses Finanzierungsmodells und beleuchtet die Ziele und Motivationen der verschiedenen beteiligten Anspruchsgruppen.
- Die Begriffsabgrenzung und Entwicklung des Cross-Border-Leasings
- Die rechtlichen Rahmenbedingungen, insbesondere im Bereich des Wirtschafts- und Steuerrechts
- Die verschiedenen Anspruchsgruppen und ihre Ziele und Motivationen
- Die Chancen und Risiken eines Cross-Border-Leasings für den deutschen Eigentümer
- Eine kritische Würdigung und ein Fazit der Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Im einleitenden Teil wird zunächst der Begriff des Cross-Border-Leasings abgegrenzt und die Problemstellung der Hausarbeit definiert. Anschließend werden die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Cross-Border-Leasings beleuchtet, wobei insbesondere die unterschiedlichen Ziele und Motivationen der beteiligten Anspruchsgruppen untersucht werden.
In Kapitel C werden die Chancen und Risiken eines Cross-Border-Leasings für den deutschen Eigentümer analysiert. Dabei werden sowohl die Risiken vor Abschluss der Transaktion, wie zum Beispiel Vertragsabschlussrisiko, Vertragsgestaltungsrisiko, Wechselkursrisiko und Unabhängigkeitsrisiko der Berater, als auch die Risiken nach Abschluss der Transaktion, wie zum Beispiel Betreiberrisiko, Steuerrechtsänderungsrisiko, Insolvenzrisiko und Risiko der öffentlich rechtlichen Behandlung, betrachtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Cross-Border-Leasing, US-Cross-Border-Leasing, Leasingrecht, Steuerrecht, Wirtschaftsrecht, Finanzierungsmodelle, Chancen, Risiken, Anspruchsgruppen, Ziele, Motivationen, Betreiberrisiko, Steuerrechtsänderungsrisiko, Insolvenzrisiko, öffentlich rechtliche Behandlung. Diese Begriffe beschreiben die wesentlichen Themen und Forschungsbereiche dieser Arbeit.
- Quote paper
- Diplom-Kaufmann (FH) Daniel Grude (Author), 2003, Chancen und Risiken eines Cross-Border-Leasing, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16195