Im Kalten Krieg wurde Framing gezielt eingesetzt, um die Geschehnisse auf der jeweils anderen Seite für die eigene Bevölkerung gemäß den vorherrschenden Ideologien aufzubereiten. Karl-Eduard von Schnitzler beispielsweise setzte Aussagen von westdeutschen Politikern ganz bewusst in andere Zusammenhänge. So kommentierte er 1961 die Aussage des damals regierenden Bürgermeisters von Berlin, Willy Brandt, zum Mauerbau: „Was sich am Sonntag ereignet hat, ist keine unmittelbare Bedrohung Westberlins“ (Haus der Geschichte 1998: 50) mit den Worten: „Na bitte. Welche fundamentale Einsicht!“ (Haus der Geschichte 1998: 50). Dabei lässt Schnitzler die Aussage Brandts, dass es sich dabei um einen „Anschlag auf die Moral des deutschen Volkes gehandelt habe“ (Deutsches Rundfunkarchiv 2010, vergleiche Abbildung 1) und weitere äußerst konträre Statements außen vor.
Nicht immer ist Framing derart offensichtlich. Vielmehr bemerkt man Framing zumeist gar nicht oder kann es nur erahnen. Dennoch ist es gerade im Journalismus ein wichtiges Thema, da es leicht den Vorsatz der objektiven Berichterstattung zunichte machen kann.
Die Hauptfragen dieser Arbeit sind deshalb:
Was ist Framing, warum gibt es Framing und welche Folgen bringt es mit sich, vor allem auf den Journalismus bezogen? Welche Studien gibt es im Bereich Framing und Umweltberichterstattung und welche Basisframes werden hauptsächlich verwandt?
Um diese Fragen zu beantworten, wird Framing zunächst definiert und Gründe, sowie mögliche Folgen von Framing werden aufgezeigt. Anschließend werden Basisframes vorgestellt, um eine Grundlage für den zweiten Teil der Arbeit zu schaffen. Hier werden dann drei Studien vorgestellt, die sich mit dem Thema Framing im Bereich der Umweltberichterstattung beschäftigt haben. Abschließend folgt ein Fazit der Arbeit, in dem die Fragestellungen der Arbeit aufgegriffen wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist Framing?
- Definition
- Gründe für Framing
- Folgen von Framing
- Basisframes
- Frames im Bereich der Umweltberichterstattung
- Atomenergie
- Gentechnik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Framing-Ansatz in Bezug auf die Umweltberichterstattung. Sie analysiert, was Framing ist, welche Gründe es dafür gibt und welche Folgen es mit sich bringt, insbesondere im Hinblick auf den Journalismus.
- Definition und Abgrenzung des Framing-Konzepts
- Analyse der Gründe für das Auftreten von Frames in der Medienlandschaft
- Erörterung der möglichen Folgen von Framing auf die Rezeption von Informationen
- Vorstellung von Basisframes als grundlegende Strukturen der Nachrichtengestaltung
- Untersuchung von Frames im Bereich der Umweltberichterstattung anhand von Studien zur Atomenergie und Gentechnik
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in das Thema Framing ein und stellt die Forschungsfragen der Arbeit dar. Sie skizziert den historischen Kontext von Framing und dessen Bedeutung im Journalismus.
- Kapitel 2 definiert Framing, beleuchtet seine Gründe und Folgen sowie wichtige Basisframes. Es erläutert verschiedene Definitionen des Framing-Konzepts, diskutiert die soziokulturelle Prägung als Quelle für Frames und erörtert mögliche Effekte von Frames auf die Rezeption von Informationen.
- Kapitel 3 widmet sich der Anwendung von Frames in der Umweltberichterstattung. Es analysiert Studien zum Framing von Atomenergie und Gentechnik, die aufzeigen, wie verschiedene Frames eingesetzt werden, um diese Themenbereiche zu bewerten und zu interpretieren.
Schlüsselwörter
Framing, Umweltberichterstattung, Medienframes, Basisframes, Atomenergie, Gentechnik, Konfliktframe, Wirtschaftlichkeitsframe, Moralframe, Fortschrittframe, Personalisierungsframe, Medienwirkungsforschung, Rezeption, öffentliche Verantwortung
- Citar trabajo
- M.A. Veronika Streuer (Autor), 2010, Frames in der Umweltberichterstattung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161951