Dieser Arbeit liegt zum einen der Text „Weiblichkeit als Kulturform“ - Zur Codierung der Geschlechter in der Moderne“ (1989) von Claudia Honegger zu Grunde, sowie eine Darstellung von Dorothy Ross (1998) über Jane Addams Auseinandersetzung mit dem „häuslichen Feminismus“ um 1900. Dieser beschäftigt sich mit soziologischen Fragen um weibliche und männliche Kultur, welche durch eine historische Perspektive in den Zeiträumen um 1800 und 1900 präzisiert werden. Dieser Zeitraum zählt zu der proto-professionellen Phase, in welcher die soziologischen Problemstellungen grade erst entwickelt wurden und sich eine Gestalt einer neuen Disziplin herauszubilden begann. Auch Claudia Honegger untersucht diese Fragen ebenso aus soziologischer und historischer Sicht und konstruiert eine symbolisch-diskursiver Ordnungen von Geschlecht in den gleichen Zeiträumen. Durch eine Analyse des Entstehungskontextes versucht sie eine Definition der Kultur und eine Dechiffrierung von „Geschlecht und Kultur als kulturelle Selbstverständlichkeit aufzuzeigen . Die Frage nach Geschlecht als strukturierendem Moment der sozialen Ungleichheit und das Problem, wie es sich zu anderen Dimensionen sozialer Differenzierung verhält, nehmen in ihrer Argumentation eine gesellschaftstheoretische Position ein und identifizieren Geschlechterhierarchie als Herrschaftsstruktur. Das Geschlechterverhältnis wird also zu einem sozialen Strukturzusammenhang für welchen Honegger in ihrem Text die unterschiedlichen Positionen der Gesellschaft zur Geschlechterrolle heraus arbeitet und nach Indikatoren bzw. Erklärungen für diese Standpunkte sucht. Im weiteren Verlauf der Arbeit wird auf den Begriff "Kultur" eingegangen, gefolgt von der Zusammenfassung Honeggers Kernthesen im Punkt „Weiblichkeit als Kulturform“ und „Die Entdeckung der Frau in den Wissenschaften“. Zum Schluss leitet der Punkt „Umwertung der Werte - der "häusliche Feminismus".
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was verbirgt sich hinter dem Begriff "Kultur" im Kontext des ausgehenden 18. Jahrhunderts bis in die Moderne?
- Weiblichkeit als Kulturform
- Die Entdeckung der Frau in den Wissenschaften
- Umwertung der Werte - der "häusliche Feminismus"
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Weiblichkeit eine eigene Kulturform darstellt. Sie analysiert die Entwicklung des Kulturbegriffs im ausgehenden 18. Jahrhundert und in der Moderne, betrachtet den Einfluss von Geschlecht auf die Kultur und untersucht die Bedeutung von "häuslichem Feminismus" in der frühen Soziologie.
- Entwicklung des Kulturbegriffs im ausgehenden 18. Jahrhundert und in der Moderne
- Beziehung zwischen Geschlecht und Kultur
- Analyse von "häuslichem Feminismus" und seine Auswirkungen auf die Frauenrolle
- Geschlechterrollen als Ausdruck von Machtstrukturen
- Die "Entdeckung der Frau" in den Wissenschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt den Ausgangspunkt der Arbeit dar und skizziert die zentralen Themen sowie die verwendeten Quellen. Es werden die Arbeiten von Claudia Honegger und Dorothy Ross vorgestellt, die als Grundlage für die Analyse dienen.
Was verbirgt sich hinter dem Begriff "Kultur" im Kontext des ausgehenden 18. Jahrhunderts bis in die Moderne?
Dieses Kapitel erläutert die Entwicklung des Kulturbegriffs im ausgehenden 18. Jahrhundert und in der Moderne. Es werden verschiedene Definitionen und Thesen vorgestellt, die den Begriff im historischen Kontext erklären und die Bedeutung von Kultur für die Gesellschaft und das menschliche Dasein verdeutlichen.
Weiblichkeit als Kulturform
Dieses Kapitel analysiert die These von Claudia Honegger, dass Weiblichkeit eine eigene Kulturform darstellt. Es werden die historischen und soziologischen Zusammenhänge beleuchtet, die die Entwicklung dieser Vorstellung begünstigten. Dabei wird auch auf die Rolle von Geschlecht in der Kultur und die Konstruktion von Geschlechterrollen eingegangen.
Die Entdeckung der Frau in den Wissenschaften
Dieses Kapitel betrachtet die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der weiblichen Lebenswelt. Es werden die Methoden und Perspektiven der frühen Soziologie vorgestellt, die sich mit dem Themenkomplex "Frau" beschäftigten. Die Rolle von Frauen in der Wissenschaft und die Entwicklung von feministischen Perspektiven werden beleuchtet.
Umwertung der Werte - der "häusliche Feminismus"
Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung des "häuslichen Feminismus" im 19. Jahrhundert. Es werden die Ideen und Theorien von Jane Addams und anderen Protagonisten dieser Bewegung vorgestellt, die sich für eine Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen einsetzten und gleichzeitig den Fokus auf die Bedeutung der häuslichen Sphäre für das gesellschaftliche Leben richteten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Themen wie Kultur, Geschlecht, Weiblichkeit, "häuslicher Feminismus", Soziologie, Geschlechterrollen, Machtstrukturen, Moderne, 18. Jahrhundert, 19. Jahrhundert, Geschichte, Gesellschaft, wissenschaftliche Methoden.
- Citar trabajo
- Sarah Gulich (Autor), 2009, Weiblichkeit als eine eigene Kulturform, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162031