Im Folgenden soll eine Urkunde aus dem Jahre 1321 untersucht werden , die dem Peter Heselecht und seinen Mitstreitern von Landmeister Friedrich von Wildenberg im Auftrag des Deutschen Ordens ausgestellt wurde. Dabei soll neben der formalen Analyse des Dokumentes vor allem der Frage nachgegangen werden, in welchen synchronen Kontext die Urkunde einzuordnen ist und welche größeren historischen Prozesse mit der Ausstellung in Zusammenhang stehen.
Die Urkunde ist aus mehreren Gründen eine bemerkenswerte Quelle. Einerseits weist sie die ungewöhnlich große Fläche von 1440 Hufen Land aus, die Heselecht und seinen Kumpanen überlassen wurde und andererseits befand sich das überlassene Gebiet in einer umkämpften Region - dem Lande Sassen – und das in einer Zeit, in der dort die Interessensphären sowohl des wieder erstarkten polnischen Königtums, des Deutschen Ordens, und immer wieder auch der Litauer aufeinandertrafen.
Zudem handelt es sich um ein Gebiet, welches zum fraglichen Zeitpunkt nur dünn besiedelt war und wahrscheinlich auch nur lose der Kontrolle des Deutschen Ordens unterlag. Das legt den Schluss nahe, dass die Lehensvergabe an Heselecht insbesondere auch dem Zwecke der Erschließung des Landes diente und gleichzeitig auch die militärische Stellung des Ordens in diesem Gebiet stärken sollte.
Neben der Quellenkritik soll es im Folgenden auch darum gehen, diese Zusammenhänge – den Landesausbau Preußens und die Lehenspolitik des Ordens – genauer zu beleuchten.
Zunächst soll jedoch auf den allgemeinen historischen Kontext der Urkunde, auf die Situation des Deutschen Ordens in Preußen zu Beginn des 14. Jahrhunderts eingegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Deutsche Orden in Preußen zu Beginn des 14. Jahrhunderts
- Konsolidierung der Ordensherrschaft in Preußen
- Kolonisation und Landesausbau in Preußen
- Entwicklungen bis 1321 – Eroberung Pommellens und Litauerkriege
- Die Verleihung von 1440 Hufen im Lande Sassen
- Formale Analyse der Quelle und Inhaltsangabe
- Interpretation der Quelle
- Geographische Lage des Gebietes
- Landesausbau und Besiedlungspolitik
- Erschließung und Bewirtschaftung von Dienstgütern
- Die Zeugen der Urkunde
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht eine Urkunde aus dem Jahre 1321, die dem Peter Heselecht und seinen Mitstreitern vom Landmeister Friedrich von Wildenberg im Auftrag des Deutschen Ordens ausgestellt wurde. Neben der formalen Analyse des Dokumentes beleuchtet die Arbeit den synchronen Kontext der Urkunde und die damit verbundenen größeren historischen Prozesse.
- Formale Analyse der Urkunde
- Zusammenhang der Urkunde mit der Lehenspolitik des Deutschen Ordens
- Landesausbau Preußens im 14. Jahrhundert
- Geographische Lage und politische Bedeutung des Gebietes Sassen
- Militärische und politische Machtverhältnisse im Ostseeraum
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Arbeit stellt die zu untersuchende Urkunde und deren Bedeutung in den historischen Kontext vor. Sie beleuchtet die besondere Situation des Gebietes Sassen und die komplexen Machtverhältnisse zwischen Orden, Polen und Litauen zu dieser Zeit.
Der Deutsche Orden in Preußen zu Beginn des 14. Jahrhunderts: Dieses Kapitel beleuchtet die Konsolidierung der Ordensherrschaft in Preußen und die Herausforderungen, die mit der Unterwerfung der Pruzzen verbunden waren. Es werden auch die militärischen Methoden des Ordens und seine schwierige Doppelrolle als geistlicher Ritterorden und weltlicher Herrscher beschrieben.
Die Verleihung von 1440 Hufen im Lande Sassen: Dieses Kapitel analysiert die Urkunde im Detail. Es untersucht die geographische Lage des Gebietes, die Landesausbau- und Besiedlungspolitik des Ordens, die Nutzung von Dienstgütern und die Zeugen der Urkunde.
Schlüsselwörter
Deutscher Orden, Preußen, Landesausbau, Lehenspolitik, Urkundenanalyse, Sassen, Peter Heselecht, Friedrich von Wildenberg, Pruzzen, Litauen, Polen, Pommerellen, Christburg, 14. Jahrhundert
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- Magister André Keil (Author), 2008, Landesausbau und Lehnspolitik des Deutschen Ordens in Preußen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162214