Der Faktor Gesundheit hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung zugenommen und in Folge dessen auch das politische Interesse an einer gesünderen Bevölkerung. Mehr als elf Prozent aller Ausgaben des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland werden für Gesundheit aufgewendet und davon belaufen sich alleine sechs Prozent auf die Leistungsausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (vgl. Rosenbrock & Gerlinger 2006). Aus Public-Health-Perspektive wird insofern deutlich wie signifikant Gesundheitspolitik in Deutschland in Bezug auf eine ganze Volkswirtschaft ist. Insbesondere das Zusammenwirken der einzelnen Akteure und die Steuerungsfähigkeiten des Staates im Gesundheitswesen stehen hierbei im politischen Kontext.
Mit der Arbeit „Gesundheitspolitik in Deutschland – Korporatismus versus Wettbewerb“ soll evaluiert werden, ob deutsche Gesundheitspolitik in den Jahren von 1975 bis heute zu korporatistischen oder zu wettbewerbsorientierten Strukturformen innerhalb des Gesundheitssystems tendiert und was die Folgen für das medizinische Versorgungsniveau der jeweiligen politischen Ausrichtung sein könnten.
Im ersten Kapitel werden zunächst die verschiedenen Steuerungstypen sowie Ebenen der Gesundheitspolitik vorgestellt, um ein grundsätzliches Verständnis von den verschiedenen Akteuren und deren Zusammenwirken untereinander im Gesundheitswesen zu vermitteln. Die Periode der Kostendämpfungspolitik von 1975-1992 wird im zweiten Kapitel aufgezeigt bevor im dritten Kapitel die gesundheitspolitische Ausrichtung ab 1992 bis heute dargestellt wird. Die aktuellen Regulierungstrends in der Gesundheitspolitik werden im Anschluss erläutert sowie erklärt, warum europäischer Wettbewerb mit deutscher Gesundheitspolitik einhergeht. Abschließend wird aus Public-Health-Perspektive ein Fazit zu den gegenwärtigen Entwicklungsdynamiken in der deutschen Gesundheitspolitik abgegeben und mögliche Schwachpunkte aufgezeigt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Steuerungstypen in der Gesundheitspolitik
- Makroebene
- Mesoebene
- Mikroebene
- Top-down- oder Bottom-up-Prozess?
- Kostendämpfungspolitik von 1975 bis 1992
- Gesundheitspolitik seit 1992
- Gesundheitspolitische Regulierungstrends
- Europäischer Wettbewerb und deutsche Gesundheitspolitik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Entwicklung der deutschen Gesundheitspolitik von 1975 bis heute, mit dem Fokus auf die Frage, ob die Politik eher zu korporatistischen oder wettbewerbsorientierten Strukturformen innerhalb des Gesundheitssystems tendiert. Ziel ist es, die Folgen der jeweiligen politischen Ausrichtung auf das medizinische Versorgungsniveau zu analysieren.
- Steuerungstypen in der Gesundheitspolitik (Makro-, Meso- und Mikroebene)
- Kostendämpfungspolitik in Deutschland (1975-1992)
- Entwicklung der Gesundheitspolitik ab 1992
- Aktuelle Regulierungstrends in der Gesundheitspolitik
- Einfluss des europäischen Wettbewerbs auf die deutsche Gesundheitspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel erläutert die verschiedenen Steuerungstypen und Ebenen der Gesundheitspolitik, um ein grundsätzliches Verständnis der Akteure und deren Zusammenwirken im Gesundheitswesen zu vermitteln. Das zweite Kapitel beleuchtet die Kostendämpfungspolitik von 1975 bis 1992. Das dritte Kapitel behandelt die gesundheitspolitische Ausrichtung ab 1992 bis heute. Die aktuellen Regulierungstrends in der Gesundheitspolitik werden im Anschluss erläutert, sowie die Einbindung des europäischen Wettbewerbs in die deutsche Gesundheitspolitik.
Schlüsselwörter
Gesundheitspolitik, Korporatismus, Wettbewerb, Steuerungstypen, Makroebene, Mesoebene, Mikroebene, Kostendämpfungspolitik, Regulierungstrends, Europäischer Wettbewerb, medizinisches Versorgungsniveau, Public Health.
- Citation du texte
- Sebastian Sauer (Auteur), 2007, Gesundheitspolitik in Deutschland - Korporatismus versus Wettbewerb, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162284