Zur Annäherung an die Thematik soll das Hauptaugenmerk in den folgenden Ausführungen zunächst auf die Darstellung der außen- und innenpolitischen Situation des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert gelegt werden. In diesem Kontext erscheinen bedeutende Veränderungen, die diese Epoche prägten, als Phänomene sozial-politischen Wandels, bezüglich dessen es zudem gilt, den für diesen Zustand in der Forschung verwendeten Begriff der ‚Krise’ systematisch zu hinterfragen. Als Exempel eines hinterfragten Krisenphänomens rückt hiernach die Usurpation in die nähere Betrachtung, nicht zuletzt in Anbetracht ihrer Bedeutung für die Entstehung der Sonderreiche innerhalb des Transformationsprozesses.
Schlussendlich soll die Herausbildung von „quasi-souveränen“ Herrschaftsbereichen, den so genannten Sonderreichen, im Westen und Osten fokussiert werden, die in weitgehender Unabhängigkeit von der Reichszentrale standen; dies soll im Besonderen in Form einer komparatistischen Analyse unter der Fragestellung nach ihrer Zielsetzung, nach etwaigen separatistischen Intentionen sowie nach eventuellen alleinherrschaftlichen Ansprüchen ihrer Begründer geschehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Situation des Imperium Romanum im 3. Jahrhundert
- Überblicksdarstellung
- Die "Reichskrise" im Diskurs
- Usurpation und "Sonderreich" als Krisenerscheinung
- Terminologische und kontextuelle Erfassung
- Usurpation
- Sonderreich
- "Usurpation" und "Sonderreich" als Resultat der Krise?
- Drei "Sonderreiche" im Vergleich
- Rahmenbedingungen der Usurpationen des Carausius, des Postumus und der Zenobia
- Charakterisierung des Britannischen, Gallischen und Palmyrenischen "Sonderreichs"
- Terminologische und kontextuelle Erfassung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit den Sonderreichen des Imperium Romanum im 3. Jahrhundert n. Chr. und untersucht deren Entstehung und Bedeutung als Krisenerscheinung in der Geschichte des römischen Reiches. Dabei wird insbesondere auf die Ursachen und Folgen der Usurpationen sowie auf die Charakteristika der einzelnen Sonderreiche eingegangen.
- Die innen- und außenpolitische Situation des römischen Reiches im 3. Jahrhundert
- Die "Reichskrise" als gesellschaftliches und politisches Phänomen
- Die Usurpation als Auslöser für die Entstehung der Sonderreiche
- Die Merkmale der einzelnen Sonderreiche und deren Rolle in der Krise des römischen Reiches
- Die Bedeutung der Sonderreiche für die Transformationsprozesse des römischen Reiches
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Bedeutung der Sonderreiche im 3. Jahrhundert n. Chr. als Krisenerscheinung in der Geschichte des römischen Reiches. Sie beleuchtet die problembehaftete Quellenlage und skizziert die wichtigsten Forschungsansätze zur Thematik.
Die Situation des Imperium Romanum im 3. Jahrhundert
Überblicksdarstellung
Dieses Kapitel zeichnet ein umfassendes Bild der innen- und außenpolitischen Situation des römischen Reiches im 3. Jahrhundert. Es werden die Ursachen für die "Reichskrise" analysiert, die durch interne Instabilität, äußeren Druck und die schwindende Macht des Senats geprägt war.
Die "Reichskrise" im Diskurs
Die "Reichskrise" wird als komplexes Phänomen dargestellt. Die Forschungsdiskussionen über die Ursachen und Folgen dieses Wandels werden beleuchtet und kritisch reflektiert.
Usurpation und "Sonderreich" als Krisenerscheinung
Terminologische und kontextuelle Erfassung
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Definition und Kontextualisierung der Begriffe "Usurpation" und "Sonderreich". Es wird die Frage nach den Auswirkungen der Usurpationen auf die Stabilität des Reiches und nach ihrer Rolle bei der Entstehung der Sonderreiche behandelt.
Drei "Sonderreiche" im Vergleich
Die Kapitel analysieren die "Sonderreiche" des Carausius, des Postumus und der Zenobia unter komparatistischen Aspekten. Sie vergleichen die politischen Rahmenbedingungen der Usurpationen und analysieren die Besonderheiten der einzelnen "Sonderreiche".
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem 3. Jahrhundert n. Chr., einem Jahrhundert des Wandels und der Krisen im römischen Reich. Die zentralen Begriffe und Themen der Untersuchung sind: "Reichskrise", "Usurpation", "Sonderreich", "Soldatenkaiser", "Legitimation", "Transformationsprozesse", "Britannien", "Gallien", "Palmyra". Die Arbeit verwendet numismatisches Quellenmaterial und analysiert die Zusammenhänge zwischen innenpolitischer Instabilität, militärischem Druck und der Entstehung der Sonderreiche im römischen Reich.
- Citation du texte
- Susanne Schwank (Auteur), 2009, ,Sonderreiche’ im Imperium Romanum der 2. Hälfte des 3. Jahrhunderts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162369