Aufgrund der Aktualität des Themas Integration in Deutschland und der heterogenen Ansichten zu dem Integrationsverständnis habe ich mir zur Aufgabe dieser Bachelor-Thesis gemacht, was für einen Einfluss der Integrationsbegriff, aus der Sicht des Alltags der Muslime in Deutschland, auf die Identitätsfindung in Bezug auf Bildung und Integration hat. Dieses habe ich anhand der Thesen von Hans Thiersch zur „Lebensweltorientierung“ und anhand der von Tarek Badawia, die sich unter dem Stichwort „bikulturelle Identität“ zusammenfassen lassen, erforscht. Ein Ziel dieser Abhandlung bestand darin, die zahlreichen Missverständnisse in Bezug auf die in Deutschland lebenden muslimischen Jugendlichen zu korrigieren und ein realistisches Bild des Alltags wiederzugeben, so dass der Leser erkennt, dass es viele Gemeinsamkeiten gibt und wo die Unterschiede sind. Der momentane Forschungsstand über die Muslime ist, besonders nach dem Anschlag vom 11.09.2001, sehr groß und breitgefächert. Seitdem haben sich sämtliche Studien und Forschungen, die sich zuvor überwiegend mit den weiblichen Muslimas beschäftigt haben, den männlichen Muslimen gewidmet. Daran erkennt man das Interesse, die Brisanz und Aktualität in die-sem Bereich. Da ich selber in einer Migrantenfamilie meine Wurzeln habe, und mit dem Thema groß geworden bin, denke ich, dass ich von der Perspektive meines eigenen Alltags ausgehend, ein anderes Verständnis für die muslimischen Jugendlichen habe. Oft fällt es diesen Jugendlichen schwer, ihre Anliegen, Wünsche, Ziele und Träume nach außen hin zu artikulieren, da ihnen das Sprachrohr fehlt. Daher habe ich versucht, diese Gelegenheit stellvertretend in dieser Bachelorarbeit zu nutzen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ZIELGRUPPENDEFINITION
- MUSLIME IN DEUTSCHLAND
- MUSLIMISCHE JUNGEN IN DEUTSCHLAND AM BEISPIEL DER MJD UND DER SALAF
- DIE SITUATION MUSLIMISCHER JUNGEN IN DEUTSCHLAND
- DAS STEREOTYPISCHE MÄNNLICHKEITSBILD MUSLIMISCHER JUNGEN TÜRKISCHER HERKUNFT
- MUSLIMISCHE JUNGEN ALS RISIKOGRUPPE UND DIE DARAUS RESULTIERENDE ETIKETTIERUNG UND DESINTEGRATION
- DIE IDENTITÄTSFINDUNG MUSLIMISCHER JUNGEN
- IDENTITÄT: BEGRIFFSKLÄRUNG UND DEFINITION
- DIE BIKULTURELLE IDENTITÄT ALS RESSOURCE FÜR BILDUNG UND INTEGRATION
- ANSÄTZE ZUR HERAUSBILDUNG EINER GELUNGENEN- UND GRÜNDE EINER NICHT GELUNGENEN IDENTITÄT
- LEBENSWELTORIENTIERTE SOZIALE ARBEIT MIT MUSLIMISCHEN JUNGEN
- LEBENSWELTORIENTIERTE SOZIALE ARBEIT
- KOMPETENZEN SOZIALER FACHKRÄFTE UND DIE ÖFFNUNG SOZIALER EINRICHTUNGEN FÜR EINE LEBENSWELTORIENTIERTE SOZIALE ARBEIT
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Identitätsfindung muslimischer Jungen in Deutschland im Kontext von Bildung und Integration. Sie analysiert den Einfluss des Integrationsbegriffs auf die Identitätsbildung muslimischer Jungen, basierend auf den Theorien der „Lebensweltorientierung“ von Hans Thiersch und der „bikulturellen Identität“ von Tarek Badawia. Das Ziel ist es, Missverständnisse über muslimische Jugendliche in Deutschland zu beseitigen und ein realistisches Bild ihres Alltags zu vermitteln.
- Identitätsfindung muslimischer Jungen in Deutschland
- Einfluss des Integrationsbegriffs auf die Identitätsbildung
- Lebensweltorientierung und bikulturelle Identität als relevante Konzepte
- Herausforderungen und Möglichkeiten für eine gelungene Integration
- Rolle der Bildung und sozialer Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition der Zielgruppe, indem sie zunächst einen Überblick über Muslime in Deutschland gibt und anschließend islamisch motivierte Jugendgruppen wie die Muslimische Jugend Deutschland (MJD) und die Salaf beleuchtet. Kapitel 3 widmet sich der Situation muslimischer Jungen in Deutschland, insbesondere dem stereotypischen Männlichkeitsbild und der Etikettierung als Risikogruppe. Kapitel 4 befasst sich mit der Identitätsfindung, definiert den Begriff „Identität“ und analysiert die bikulturelle Identität im Kontext von Bildung und Integration. Abschließend stellt Kapitel 5 die Lebensweltorientierung als relevantes Paradigma für die soziale Arbeit mit muslimischen Jungen vor und beleuchtet die notwendigen Kompetenzen sozialer Fachkräfte und Einrichtungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Identitätsfindung, Bildung, Integration, Lebensweltorientierung, bikulturelle Identität, muslimische Jungen in Deutschland, Stereotypisierung, Risikogruppe, Sozialarbeit, Kompetenzen sozialer Fachkräfte und Einrichtungen.
- Arbeit zitieren
- Adnan Ouled (Autor:in), 2010, Identitätsfindung muslimischer Jungen in Deutschland - Voraussetzung für Bildung und Integration, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162896