Smart Metering ist in den letzten Jahren zu einer bekannten Begrifflichkeit in der Energiebranche geworden. Derzeit arbeiten Unternehmen deutschlandweit an Lösungen zur Realisierung der Vorgaben von Seiten des Gesetzgebers. Der Zwang zur Realisierung des Smart-Metering-Ansatzes durch den Gesetzgeber sowie die
Überwachung durch die Regulierungsbehörden hat den Energiemarkt in Bewegung gebracht. Das Unbundling, die Trennung von Vertrieb und Netz, weitet sich erkennbar über die gesamte Prozesslandschaft der Unternehmen aus. Daraus resultieren Veränderungen in allen Unternehmensbereichen sowohl technisch, als auch organisatorisch. Zusätzlich werden gewohnte Einnahmequellen anderen Marktrollen
zugeordnet, was einen Wegfall von Unternehmensteilen bedeuten kann. Durch die Liberalisierung des Messwesens entstehen zusätzlich neue Unternehmen am Markt. Die neue Marktrolle des Messstellenbetreibers erhöht die Anforderungen an die Prozesse und die Kommunikation zwischen den Marktpartnern.
Neben diesen Anstrengungen wird immer wieder die Frage nach dem Nutzen gestellt. Welche Marktrolle am Ende die Kosten der umfangreichen Investitionen trägt, ist derzeit noch ungeklärt. Jedoch die Unternehmen, denen es gelingt aus den Auflagen Nutzen und aus den Risiken Chancen zu generieren,
werden den Energiemarkt der Zukunft dominieren. Daher ist es unumgänglich die Teile der Unternehmen zu identifizieren, die einen Nutzen aus der Realisierung von Smart Metering generieren können.
Aktuell wird Smart Metering stets mit technischen Anforderungen und Lösungsansätzen in Verbindung gebracht. Jedoch ist es in seiner Begrifflichkeit wesentlich weiter zu fassen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der betriebswirtschaftlichen Sicht und möglichen Nutzenpotentialen, die aus der Umsetzung von Smart Metering resultieren.
Folgende Teilziele stehen im Vordergrund der Arbeit:
- Marktrollenunabhängige Ermittlung von Unternehmensbereichen, die durch eine Einführung von Smart Metering beeinflusst werden
- Beschreibung der betroffenen betrieblichen Abläufe und Identifikation des Potentials
- Bewertung der Potentiale und Bestimmung einer Nutzendimension
- Umlage der Potentiale auf die Marktrollen
- Beschreibung möglicher Maßnahmen zur Erschließung der Potentiale
- Benennung von Innovatoren am Markt
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Motivation und Rahmenbedingungen
- Ziele und Abgrenzungen
- Vorgehen
- Grundlegende Rahmenbedingungen
- Wertschöpfungsstufen der Energiewirtschaft
- Rollenverteilung innerhalb der Wertschöpfungskette
- Strommarkt im Ursprung
- Öffnung der Märkte
- Aktuelle Marktsituation
- Einfluss von Smart Metering als technisch-intelligente Erfassung ressourcenrelevanter Daten
- Definition Smart Metering
- Betroffene Marktrollen
- Analyse der Marktrollen
- Lieferant
- Verteilnetzbetreiber
- Messstellenbetreiber
- Kunde
- Übersicht der wichtigsten Marktpartner
- IST-Analyse der Unternehmen
- Wirkungen von Smart Metering
- Aufbauorganisation
- Anforderungen durch Trennung von Netz- und Messstellenbetrieb
- Änderungen in der Unternehmensstruktur
- Ablauforganisation
- Identifikation potentieller Unternehmensbereiche
- Prozessorientierte Potentiale
- Verbrauchserfassung
- Abrechnung
- Forderungsmanagement
- Entstörung
- Netzsteuerung
- Instrumente des Managements
- Beschaffungsstrategien
- Netzplanung
- Instandhaltungsplanung
- Kundenmanagement
- Regulierungsmanagement
- Produktentwicklung
- Segmentierung der Kundengruppen
- Mehrwertdienste und Bonusprogramme
- Folgen der Produktentwicklung
- Bewertung Effizienzpotentiale
- Herangehensweise
- Auswahl geeigneter Kennzahlen
- Qualität
- Zeit
- Kosten
- Evaluierung der identifizierten Potentiale
- SOLL/IST - Vergleich der Prozesse
- Verbrauchserfassung
- Abrechnung
- Forderungsmanagement
- Entstörung
- Zusammenfassung der Prozesspotentiale
- Strombeschaffung
- Zeit- und lastabhängige Produkte
- Potentialumlage auf die Marktrollen
- Potentialübersicht
- SWOT-Matrix des Lieferanten
- SWOT-Matrix des Verteilnetzbetreibers
- SWOT-Matrix des Messstellenbetreibers
- Erschließung der Potentiale
- Maßnahmen zur Erschließung
- Organisationspotentiale
- Prozesspotentiale
- Produktpotentiale
- Investitionsbedarf
- Analyse der Gesamtinvestition
- Kostenumlage
- Fall A - Strukturierung nach Aufgabengebieten
- Fall B - Strukturierung nach Effizienzpotentialen
- Fall C - keine Strukturveränderungen
- Beurteilung der Investition
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit den Möglichkeiten zur Erschließung von Effizienzpotentialen durch Smart Metering in der Energiewirtschaft. Sie untersucht die Auswirkungen von Smart Metering auf die Wertschöpfungskette der Energiewirtschaft und analysiert die Veränderungen in der Unternehmensstruktur und den Geschäftsprozessen der beteiligten Akteure.
- Einfluss von Smart Metering auf die Wertschöpfungskette der Energiewirtschaft
- Analyse der Auswirkungen von Smart Metering auf die Unternehmensstruktur und die Geschäftsprozesse
- Identifizierung und Bewertung von Effizienzpotentialen
- Entwicklung von Maßnahmen zur Erschließung der Potentiale
- Bewertung des Investitionsbedarfs und der Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Motivation für die Arbeit sowie die Ziele und Abgrenzungen definiert. Im zweiten Kapitel werden die grundlegenden Rahmenbedingungen der Energiewirtschaft beleuchtet, wobei die Wertschöpfungsstufen und die Rollenverteilung innerhalb der Wertschöpfungskette im Vordergrund stehen. Des Weiteren wird der Einfluss von Smart Metering als technisch-intelligente Erfassung ressourcenrelevanter Daten auf die verschiedenen Marktrollen erörtert. Im dritten Kapitel erfolgt eine IST-Analyse der Unternehmen, die die Wirkungen von Smart Metering auf die Aufbau- und Ablauforganisation sowie die Produktentwicklung untersucht. Kapitel vier befasst sich mit der Bewertung der Effizienzpotentiale, die durch Smart Metering entstehen können. Hierzu werden geeignete Kennzahlen ausgewählt und die identifizierten Potentiale evaluiert. Kapitel fünf widmet sich der Erschließung der Potentiale und umfasst Maßnahmen zur Erschließung sowie die Analyse des Investitionsbedarfs. Abschließend erfolgt im sechsten Kapitel ein Fazit, das die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Smart Metering, Energiewirtschaft, Effizienzpotentiale, Wertschöpfungskette, Unternehmensstruktur, Geschäftsprozesse, IST-Analyse, SWOT-Analyse, Investitionsbedarf, Wirtschaftlichkeit.
- Citation du texte
- Dipl.-Wirt.Inf. (FH) Dipl.-Kfm. (FH) Oliver Schaloske (Auteur), 2010, Smart Metering. Effizienzpotentiale erschließen., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/162898